Geht es beim GEZ-Streit ums Geld oder ums Prinzip?

Sachsen-Anhalt blockiert ja bis jetzt die geplante GEZ-Erhöhung und darum gibt es derzeit viel Aufregung. Einerseits hört man oftmals das Argument, es gehe doch nur um 86 Cent und man könne die Aufregung gar nicht verstehen und andererseits betont man immer, dass es um prinzipielle Grundastzentscheidungen ginge. Was ist denn eurer Meinung nach der Kernpunkt bei den Streitigkeiten um die GEZ-Erhöhung? Geht es ums Geld oder ums Prinzip und welche Einstellung habt ihr denn zu dieser geplanten Gebührenerhöhung?

Ich denke eher, dass es ums Prinzip geht als wirklich um das Geld, wenn es wirklich nur so wenig ist. Natürlich macht das ärmeren Leuten auch Ärger, aber ich denke nicht, dass das so relevant ist bei der Summe. Ich gehe eher davon aus, dass man die Erhöhung generell nicht einsieht und dann vielleicht auch Programme und so weiter bewertet und sich fragt, ob das wirklich sein muss und ob das sinnvoll investiert ist. Mich selber stört das nicht unbedingt, aber ich finde auch, dass man dafür dann eben auch gutes Programm leisten muss und das ist nicht immer der Fall.

Da ich die GEZ-Gebühren eh für überholt halte, denke ich nicht, dass es hier ums Prinzip alleine geht, sondern wie alles in einer Welt die auf das Verdienen von Geld eingestellt ist, eben um das liebe Geld.

Nur um mal mit ein paar Zahlen zu jonglieren. Laut Statistik gab es im Jahr 2019 gut 41.500.000 Haushalte in Deutschland. Natürlich zahlen nicht alle Haushalte, aus welchen Gründen auch immer, GEZ-Gebühren. Aber nehmen wir mal an, dass es ca 75% der Haushalte sind, die diese Gebühren löhnen dürfen, dann sind das immer noch gut 30.000.000 Haushalte. Eine Erhöhung von NUR 0,86€ machen mal eben lächerliche aber gute 25.000.000€ die dann alle drei Monate in die Kasse der öffentlich rechtlichen Sender gespült wird. Und dann muss ich ganz ehrlich mal die Frage stellen, FÜR WAS?

Für das interessante und informative Programm, was die öffentlich rechtlichen bieten? (Vorsicht Sarkasmus)

Die Privaten Sender, sind da alles andere als wesentlich schlechter, vielleicht sogar besser und vielleicht auch etwas näher am Puls der Zeit. Das Argument, weniger Werbung, zieht auch schon lange nicht mehr. Ein Bericht von N-TV zeigt, dass im Jahr 2017 knapp 8 Milliarden Euro an die GEZ gezahlt wurden, die zum größten Teil an die ARD und ihre Tochterunternehmen gingen. Selbst der Videotext, steht ein gewisser Anteil zu. Viele jüngere wissen gar nicht, dass es sowas überhaupt gibt. In Zeiten von mobilem Online und Smart-TV´s auch völlig überflüssig.

In meinen Augen sind die Rundfunkgebühren nichts anderes als ein Monopol, das man dann auch noch aufgezwungen bekommt. Nicht nur dass man sich nicht dagegen wehren kann, die scheinen dann den Hals auch nicht voll zu kriegen. Es ist nicht so, als würden die öffentlich rechtlichen Miese machen, das genaue Gegenteil ist der Fall. Sie erwirtschaften Milliardenbeträge und fordern dann jetzt noch mal gut 100.000.000 Euro pro Jahr. Rein vom Kosten-Nutzen-Faktor, sollten die mal darüber nachdenken, die Gebühren drastisch zu senken, anstatt sich nochmal ein paar Millionen oben drauf zu packen. Ich finde es gut, dass man sich dagegen stellt und auf der anderen Seite eine Frechheit sich noch Millionen an Gebühren oben drauf zu packen, für nahezu NICHTS.