Worüber habt ihr euch in diesem Jahr besonders geärgert?

vom 06.12.2020, 13:45 Uhr

Es gibt viele Dinge, worüber man sich ärgern könnte, zum Beispiel über vergessliche Nachbarn, die den Hausflur als Abstellplatz nutzen, wo Kinderschuhe monatelang am gleichen Platz stehen und wo auch schon ewig nicht geputzt wurde. Ich wohne zwar nicht auf der Etage, aber leider kommt immer mehr Müll dazu und keiner sagt was.

Dann hat mich auch manch Politiker wie zum Beispiel Herr Scheuer, der keine Verantwortung in Sachen Maut übernimmt und die Steuerzahler zur Kasse gebeten werden. Wenn ein normaler Bürger so arbeiten würde, wäre er bestimmt schon lange seinen Job los.

Und weil wir dieses Jahr mit dem Corona-Virus zu tun haben und alle Masken tragen müssen oder sollen, finde ich auch, dass jeder Masken-Hersteller sich eine goldene Nase daran verdient. Wo das losging mit den Masken, habe ich auch viele selbst aus Baumwollstoff (alte Tischdecken, T-Shirts, usw.) genäht, weil mir die aus der Apotheke, für eine Wegwerfmaske habe ich 2,10 Euro bezahlt, das war mir einfach zu viel. Vorher kam ein 100er Pack circa 50 Euro! Normalerweise hätte man die überall und für jeden bezahlbar kaufen können. Mittlerweile senken viele Läden diese erhöhten Preise aber schon wieder.

Was mich aber auch besonders ärgert, ist die Lockerung der Corona-Maßnahmen über die Weihnachts- und Silvester Zeit, was soll das und wie beginnt das neue Jahr? Mir kommt das so vor, als wollen die Verantwortlichen einfach ein paar Tage Ruhe haben. Warten wir mal ab, wie das alles so weiter geht. Wir selbst haben auf drei Urlaube, auf Geburtstagsfeiern und auch auf eine Hochzeit in diesem Jahr verzichten müssen und unser Silvesterurlaub fällt wahrscheinlich (haben noch keine Absage vom Reisebüro) auch flach. Über was habt ihr euch dieses Jahr besonders geärgert oder was stört euch noch?

» baerbel » Beiträge: 1517 » Talkpoints: 601,73 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mich regt viel in Bezug auf Corona auf. Zum einen sind da die Menschen, leider auch aus meinem Umfeld, die es einfach nicht verstehen wollen, die sich nicht zurücknehmen und einen für blöd erklären, weil man eine Maske trägt und zu Hause ist. Das ist nicht okay und nervt mich furchtbar, zumal es auch Risikopatienten betrifft und man einfach nur hoffen muss, dass das gut geht und sich das Schicksal nicht rächt.

Dann ist es natürlich aber auch das, dass man einfach nicht mal eine Pause machen konnte, nicht mal verreisen konnte. Uns wurde jeder Urlaub gestrichen und das ist natürlich nachvollziehbar und ich hätte es auch gar nicht gewollt, aber letztendlich ist das etwas, was einen stört, weil man einfach nicht entspannen kann, wie sonst. Urlaub ist wichtig für mich und deswegen hoffe ich, dass das nächstes Jahr dann besser machbar ist.

Ansonsten gab es aber auch politische Entscheidungen, die mich geärgert und genervt haben. So zum Beispiel, dass man nur einen Teillockdown gemacht hat, was letztendlich kaum etwas gebracht hat, die Wirtschaft mehr schwächt und alles bescheuert ist, weil es sich ewig zieht. Hätte man einen kompletten Lockdown gemacht, dann wäre das sicherlich besser gewesen und man hätte Leben retten können. Letztendlich ist es eben viel wegen Corona was mich ärgert und verärgert hat.

Ansonsten bin ich in diesem Jahr aber auch bewusster mit meiner Umwelt umgegangen, habe meinen Plastikmüll reduziert und geschaut, was ich regional gut und richtig machen kann. Das sind dann auch so Punkte, bei denen ich positiv zurückschauen kann. Auch hatte ich dieses Jahr eine gute Zeit mit meinen Kindern, auch wenn es nicht immer einfach war und wir auch viele Wutanfälle miterleben mussten ist das auch schön gewesen mal mehr Zeit zusammen zu haben. Letztendlich sollte man versuchen Positives aus den negativen Dingen zu ziehen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Witzigerweise kann ich im Rückblick sagen, dass ich mich bisher noch nie so wenig geärgert habe wie im ausklingenden Jahr 2020. Das mag an beginnender Altersmilde liegen oder an der gut eingestellten Schilddrüse, aber mir ist dieses Jahr wirklich aufgefallen, dass ich mich über den ganzen Alltagskram tatsächlich nur noch kurz und milde aufrege, wenn überhaupt.

Was mir noch vor ein paar Jahren mindestens den ganzen Tag verhagelt hätte, löst maximal noch eine schwache Blutdruckspitze aus, die nach ein paar Minuten wieder vergessen ist. Bahn verspätet? Jupp, das kommt schon mal vor. Blöder Anruf im Job? Einmal "Depp" gedacht und gut ist. Wurzelbehandlung mit Rechnung? Auweh, aber immerhin kann man heute solche Probleme gut in Ordnung bringen und muss nicht mehr zum Schmied wie weiland in Lönneberga und im ganzen Smaland. Internet hakelt? Anruf bei der Hotline. Hotline inkompetent? So lange bohren, bis jemand Kompetentes auftaucht.

Und auch auf globaler Ebene denke ich mir mittlerweile: Natürlich würde ich gerne in einer perfekten Welt leben. Jeder beherrscht seinen Job perfekt, Infrastruktur funktioniert immer ohne Abstriche, Gesundheit einwandfrei, alle Autoritätspersonen sind moralisch integer, hoch intelligent und absolut selbstlos im Dienst am Volke. Ich muss nie warten, mir ist nie kalt, das Konto ist immer voll und wenn ich jemanden zum Reden brauche, stehen Freunde und Familie Schlange.

Aber ist das realistisch? Oder stehe ich nur da und bin enttäuscht und ärgere mich, weil mein rosa Einhorn keinen Glitzer pupst? Seit ich nicht mehr irgendwelchen irrationalen Vorstellungen hinterherhänge, sind aus früheren "Ärgernissen" ganz normale Ereignisse geworden, die daraus resultieren, dass wir in einer unvollkommenen Welt leben.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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