Frage nach Impfwunsch indiskret?

Ich höre in der letzten Zeit des Öfteren die Frage, ob man sich gegen Covid-19 impfen lassen würde, entweder an mich selber oder im Gespräch an andere. Ich antworte dann, dass ich mich als Risikoperson aufgrund meines Alters sofort impfen lassen würde. Denn ich habe mehr Angst vor der Krankheit als vor Impfschäden.

Bei Impfungen rechne ich immer mit Wahrscheinlichkeiten. Ein schwerer Verlauf ist bei mir wahrscheinlicher als Impfschäden. Das sind natürlich auch subjektive Einschätzungen, weil man ja noch nicht alles wissen kann. Ich habe mich so weit wie möglich über die Impfungen informiert.

Aber wenn ich so nachdenke, finde ich die Frage nach dem Impfwunsch ziemlich indiskret. Es geht doch niemanden etwas an, ob ich mich impfen lasse und warum und wie alt ich bin. Man fragt ja auch nicht nach irgendwelchen Krankheiten. Wenn man jemanden nach der Impfung fragt, schwingt ja auch irgendwie die Frage nach Krankheiten mit. Was meint ihr dazu? Beantwortet ihr die Frage, ob ihr euch impfen lasst? Oder sagt ihr, dass ihr keine Auskunft dazu gebt.

Ich antworte da schon, wobei mich bisher auch nur Personen gefragt haben, die in meinem nahen Umfeld sind, also Familie oder Freunde und da habe ich dann auch ehrlich geantwortet, dass ich es machen lasse. Ich habe nämlich letztendlich keinen Bock Corona zu bekommen und bin mir auch gar nicht so sicher, ob das so gut bei mir ausgehen würde und daher würde ich mich dann impfen lassen, wenn das endlich möglich sein wird. Die Frage an sich ist natürlich schon etwas intim, aber ich finde auch legitim. Es ist nun mal ein aktuelles Thema und daher sicherlich auch gar nicht so indiskret gemeint, wie es bei dir ankam.

Bisher ist mir diese Frage nicht sonderlich intim erschienen, sondern eher Smalltalk-geeignet. Jedenfalls habe ich mich schon mit relativ vielen Leuten darüber unterhalten, ohne dass sich jemand unangenehm berührt gezeigt hätte. Ich finde es eigentlich recht normal, sich darüber zu unterhalten und die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen.

Ich finde die Frage auch eher indiskret. Zu "normalen" Zeiten fragt mich schließlich auch keiner nach meinem Impfstatus bzw. ob ich die jährliche Grippeimpfung auch brav mitgenommen habe. Und die unterschiedlichen "Lager", was Impfungen im Allgemeinen und Corona im Speziellen angeht, sind ja auch allgemein bekannt.

Sprich, erstens geht es niemanden etwas an, was ich mit meiner Gesundheit mache, und zweitens riskiere ich unter Garantie keine Diskussion mit jemandem, der mir schlimmstenfalls einreden will, dass eine Impfung mich zu einem Zombie mutieren lässt oder meine Kontodaten an Bill Gates übermittelt oder was auch immer.

Von daher antworte ich auf derlei Fragen eher ausweichend und denke mir meinen Teil. Bis ich als entbehrlicher Teil der Bevölkerung (weiblich, 40, kinderlos, kein systemrelevanter Job) mit Impfen dran bin, ist 2021 sowieso schon halb verstrichen und eventuelle Neben- und sonstige Wirkungen hatten Zeit genug, sich zu entfalten.

Meiner Meinung nach muss in diesen Zeiten diese Frage nicht gefragt werden. Denn die Antwort ist eins - sobald der Impfstoff zur Verfügung steht, sollte jeder zweifelsfrei geimpft werden. Nach neuen Forschungen ist der Impfstoff gegen Corona zu 95% wirksam und hat nicht so viele Nebenwirkungen. Ich denke, wenn die Wirksamkeit gering wäre, würde ich mich wahrscheinlich trotzdem impfen lassen.

Erstens möchte ich einfach nur, dass diese Pandemie vorbei ist, und zweitens möchte ich nicht, dass ich oder ein Mitglied meiner Familie krank wird. Ich finde es eigentlich ziemlich beeindruckend, in so kurzer Zeit einen Impfstoff zu entdecken, da man so viel forschen muss, bevor man ihn für alle zugänglich machen kann. Also ja, ich hoffe nur, dass wir Mitte des nächsten Jahres in der Lage sein würden, uns impfen zu lassen. Bleiben sie gesund.

Das ist ein Thema, wie die jährliche Grippeschutzimpfung. Man kommt irgendwie drauf und die Gesprächspartner geben ihre jeweilige Ansicht preis. Die einen sind dafür und lassen sich jedes Jahr impfen und sind damit gut durch den Winter gekommen. Ich selbst habe mich da nie impfen lassen. Ich habe einige Leute erlebt, welche schon mit der Grippe infiziert waren, aber noch keine Symptome zeigten. Die Impfung dann dazu haut die Leute richtig aus der Bahn.

Was die Corona-Impfung angeht, so stehe ich dazu, dass ich nicht gleich impfen lasse. Mag ja alles toll klingen, wie gut sie wirkt und wie wenig Nebenwirkungen vorhanden sind. Aber andere Medikamente müssen richtig lange getestet werden, bevor sie verwendet werden dürfen und hier wird das alles übers Knie gebrochen. Langzeitstudien sind daher nicht möglich und ob der Impfstoff auf lange Sicht wirklich keine negativen Folgen hat, dürfen gern andere an sich testen lassen.