Habt ihr schon einmal bewusstes Waldbaden ausprobiert?

Waldbaden - japanisch auch Shinrin Yoku genannt - ist das achtsame Eintauchen und Wahrnehmen der Wald-Atmosphäre, bei dem alle Sinne verwendet werden sollen.

Man spaziert nicht nur zügig auf Wanderwegen durch den Wald, sondern man bleibt auch bewusst mal längere Zeit stehen, setzt sich sogar hin, macht Dehnungs- und Atemübungen, berührt die Baumstämme & Co. und probiert auch mal essbare Komponenten. Wenn man möchte kann man auch seine Gedanken niederschreiben oder auch ein Nickerchen machen. Handy & Co. haben beim Waldbaden nichts zu suchen.

Für dieses bewusste Wahrnehmen des Waldes gibt sogar angeleitete Kurse die man buchen kann. Man findet aber auch kostenfreie Anleitungen im Netz wie zum Beispiel diese hier.

Habt ihr schon einmal an so einem Kurs teilgenommen oder bewusst selbst Waldbaden betrieben? Worin seht ihr die Vorteile dieses Shinrin Yoku mit einem Kursleiter zu absolvieren? Könnt bzw. konntet ihr dieser Art der Entschleunigung etwas abgewinnen?

Wenn ich spazieren gehe, dann mache ich das generell achtsam und langsam. Denn wenn ich schell irgendwo hin will, würde ich fahren. Und dann gucke ich auch mal hier und da, was es so gibt. Das sehe ich aber gar nicht als so etwas Spezielles und es wundert mich eher, dass es dafür einen speziellen Namen gibt. Was mir aber eher nicht gefällt, ist dass es da dieses bewusste Handyverbot gibt. Du schreibst, das Handy habe da nichts zu suchen. Warum nicht?

Ich finde das nicht richtig, dass man Handys immer so als störend darstellt, so nach dem Motto: Wenn du dich entspannen willst, dann ist das Handy tabu. Das ist mir zu kurz gedacht. Was spricht dagegen, sich im Wald mal in Ruhe auf ein Bänkchen zu setzen und den Geräuschen des Waldes zuzuhören und mal in Ruhe online irgendwas durchzulesen oder mit jemandem nebenbei zu schreiben? Ich kann mich doch einerseits entspannen und andererseits dennoch was machen.

Zitronengras hat geschrieben:Was spricht dagegen, sich im Wald mal in Ruhe auf ein Bänkchen zu setzen und den Geräuschen des Waldes zuzuhören und mal in Ruhe online irgendwas durchzulesen oder mit jemandem nebenbei zu schreiben? Ich kann mich doch einerseits entspannen und andererseits dennoch was machen.

Von diesem Trend habe ich in letzter Zeit öfter gehört und als jemand, die seit Jahren nur wenige Minuten von einem Wald entfernt wohnt, finde ich das eher amüsant. In den Wald zu gehen ist für mich etwas total alltägliches aber bei diesem Trend klingt das irgendwie als wäre das etwas ganz exotisches.

Wenn man regelmäßig im Wald ist nimmt man die Veränderungen auch automatisch und ganz ohne Anleitung bewusst war, selbst wenn man sich auf seiner Laufstrecke sehr zügig bewegt. Ich finde es spannend zu beobachten, wie sich die Natur mit den Jahreszeiten verändert, im Moment kann man fast zuschauen wie sich die Brombeeren dunkel färben.

Von Nickerchen rate ich übrigens ab. Das kann man in einem parkähnlich angelegten Wald vielleicht machen, aber nicht in einem Wald mit relativ großer Wildschweinpopulation. Auch extra leise sind ist übrigens keine gute Idee. Wenn die Tiere dich kommen hören können sie sich rechtzeitig zurückziehen und kommen dir gar nicht erst in die Quere.

Ich mache das immer wieder gerne und habe das auch schon als Kind gut gekonnt. Es beruhigt wirklich sehr sich einfach mal in den Wald zu stellen, zu sehen und zu hören. Es ist auch schön, wenn man einfach mal etwas Erde in die Hand nimmt, einen Zapfen oder mal das Moos fühlt. So etwas mache ich schon immer gerne. Ich möchte mich öfter mal ganz gezielt nur auf den Wald konzentrieren, weil man damit unglaublich gut runterkommen kann. Das hat mich schon als Kind beruhigt und begeistert und ich mache das auch heute noch gerne. Schön ist es auch sich einfach mal auf eine Wiese zu legen oder mitten in den Wald, die Sonne und die Geräusche zu genießen.