Sorgt Corona-Pandemie zum Umdenken bei Rauchern?
Bekanntlich wird ja kommuniziert, dass besonders auch Raucher zur Risikogruppe der Corona-Patienten gehören. Eine meiner Kolleginnen hat nun so große Angst vor dem Virus dass sie tatsächlich jetzt begonnen hat ihren Zigaretten-Konsum zumindest auf das Minimalste zu reduzieren, dass heißt bei ihr, von einer Schachtel täglich auf 3-4 Zigaretten.
Ob das wirklich jetzt spontan was bringt wage ich zu bezweifeln aber abgesehen davon halte ich es trotzdem für eine gute Idee das Rauchen zu reduzieren bzw. irgendwann vielleicht doch ganz einzustellen. Auch ihr Ehemann macht mit. Für andere Kollegen ist auch der Virus keine Motivation das Rauchen einzustellen.
Denkt ihr dass die Pandemie eventuell tatsächlich den positiven Effekt hat, dass manche Menschen das Rauchen reduzieren oder sogar zu Nicht-Rauchern werden? Wie ist das bei euch, raucht ihr ganz normal weiter?
Ich glaube, dass man als süchtiger Mensch keine Einsichten hat, wenn man nicht eh schon den Gedanken an das Aufhören hatte. Nikotinsucht ist nicht zu unterschätzen und ich denke nicht, dass man wirklich aufhört nur weil da Corona kommt. Das bringt ja jetzt auch nichts mehr, wenn man das mal realistisch betrachtet. Dennoch kann ich so etwas als Nichtraucher nur begrüßen, weil es ja wirklich gesünder ist nicht zu rauchen.
Ich würde es mir wünschen, dass durch die Corona-Krise viele mit dem Rauchen aufhören würden. Aber diese Hoffnung ist leider eher unrealistisch. Schon vor der Corona-Pandamie war allgemein bekannt, wie ungesund Rauchen ist. Trotz diesem Wissen war die Zahl der Raucher relativ hoch. Deshalb befürchte ich, dass auch der Coronavirus bei vielen Rauchern keinen bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Nikotin macht stark abhängig, es ist wirklich sehr schwer mit dem Rauchen aufzuhören. Aber ich denke schon, dass einzelne Raucher es schaffen werden.
Den Zigaretten-Konsum nur zu reduzieren anstatt ganz aufzuhören, sehe ich ebenfalls kritisch. Da kein vollständiger Nikotinentzug erfolgt, wird es sehr schwer sein den reduzierten Konsum langfristig durchzuhalten.
Ich bin nicht der Meinung dass Corona jetzt alle Raucher zum Umdenken bewegen wird. Es war auch vor Corona schon hinlänglich bekannt, dass Rauchen der Gesundheit schadet. Corona ist ja nicht die einzige Krankheit bei der Raucher zur Risikogruppe gehören. Wenn ein Raucher süchtig nach Zigaretten ist dann wird ihn auch das nicht vom Rauchen abhalten können. Trotzdem würde es mich als Nicht-Raucher auch freuen wenn es nach Corona ein paar weniger Raucher gibt. Wirklich daran glauben tue ich aber wie gesagt nicht.
Ich habe das Rauchen Gott sei Dank schon vor zwanzig Jahren aufgegeben. Das war nicht einfach und ich brauchte mehrere Versuche. Für mich wäre die Covid-19-Erkrankung eine weitere wichtige Motivation gewesen, die mich vielleicht ein oder zwei Versuche weniger gekostet hätte. Ich kann mir also sehr wohl vorstellen, dass die Krise bei manchen Rauchern zu einem Umdenken führt. Natürlich gibt es immer welche, die sich für unverwundbar halten oder die so süchtig sind, dass sie es nicht schaffen aufzuhören.
Wer schon mal vor einem Krankenhaus Patienten gesehen hat, die mit Sauerstoffflasche und Infusionen in der Raucherecke sitzen wird daran zweifeln. Ich war mal auf einer Thorax chirurgischen Station die einzige Patientin, die nicht geraucht hat, und da waren viele Patienten dabei mit schweren Erkrankungen, die eigentlich dringend aufhören müssten wenn sie ihre Überlebenschancen verbessern möchten.
Wäre ja schön wenn die Angst vor einem Virus wirklich größer wäre als die Angst vor COPD, Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen, aber ich glaube das nicht wirklich.
Ich rauche die ganze Zeit weiter und habe noch keine Beeinträchtigungen oder gar Erkrankungen feststellen können. Ich mache mich da auch gar nicht verrückt, denn erst hieß es, dass Raucher ganz besonders Corona-gefährdet seien und dann wurde mal eben eine gegenteilige Meinung verbreitet. Das ist doch ein eindeutiges Indiz dafür, dass niemand den wahren Durchblick hat.
Im Frühjahr wurde doch fast täglich etwas anderes zum Thema Rauchen und Corona veröffentlicht. Einmal hieß es, dass Raucher seltener betroffen wären, dann wieder, dass sie anfälliger dafür wären. Mittlerweile hört man zu dem Thema gar nichts mehr. Ich bin selbst Raucher und mich hat das gar nicht weiter beeindruckt. Warum auch? Ich bin im Einzelhandel und spiele seit Beginn der Pandemie an sechs Tagen in der Woche russisch Roulette. Ob ich symptomfrei infiziert war, weiß ich nicht.
Und wenn man es mal von der staatlichen Seite her betrachtet wäre es ein drastischer Einbruch bei den Steuereinnahmen, wenn es jetzt viele Raucher allein wegen Corona zumindest reduzieren würden. Wobei ich in meinem Umfeld niemanden kenne, der wegen Corona das Rauchen aufgegeben oder reduziert hätte.
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