Supermärkte ohne Kassierer gute Lösung für Kleinststandorte?
Die Supermarktkette Tegut eröffnete einen ersten Testladen in dem es keine Kassen im klassischen Sinn gibt. Die Kunden können in den 50 qm großen Supermarkt 950 Produkte für den täglichen Alltag einkaufen und ihre Ware dann an einer digitalen Kassen selbst einscannen und mit Kreditkarte, Girokarte oder App bezahlen. Dieses Verkaufskonzept ermöglicht somit eine 24 Stunden-Öffnung.
Plan der Supermarktkette ist es, weitere zehn Läden mit diesem Konzept zu eröffnen. Standort sollen Kleinststandorte werden, für die sich eine Eröffnung eines richtigen Supermarktes nicht lohnt - genannt wurden hierfür Neubaugebiete, Verkehrsknotenpunkte oder auch Firmengelände.
Ich könnte mir vorstellen, dass solche Supermärkte gerade auch in kleineren Gemeinden gut ankommen würden. In unserer Region ist das Verkehrsnetz auf dem Land nicht besonders gut ausgebaut, sodass gerade Kinder/Jugendliche und auch ältere Menschen auf Personen mit PKW oder das Sammeltaxi angewiesen sind, um Einkäufe zu tätigen.
Was haltet ihr von einem solchen Supermarktkonzept? Wo seht ihr die Vor- und Nachteile?
Schau dir doch Märkte an, die solche kompletten SB-Kassen anbieten und wie wenig sie genutzt werden. Bei uns hatte ein diska-Markt einige Zeit zwei solcher Kassen. Einmal habe ich mir das angetan. Denn reibungslos klappte das nicht. Auch bei anderen Kunden, wenn ich an der normalen Kasse anstand, konnte ich ähnliche Probleme beobachten.
Die Globusmärkte bieten ein ähnliches Konzept an, wo man direkt ein Gerät mit in den Markt nimmt. Wird aber auch sehr wenig genutzt. Und gerade in ländlichen Gegenenden hat man doch eher ältere Kundschaft. Die werden solche Geschäfte kaum nutzen. Eben weil sie den persönlichen Kontakt zum Personal vorziehen und ihnen das einfach zu viel Technik ist.
An sich finde ich das nicht schlecht. Allerdings glaube ich, dass das auch nur bedingt ankommen wird. Bei uns im Dorf war beispielsweise ein Laden geplant gewesen mit nur regionalen Produkten zur Unterstützung der Bauern der Region und so weiter. Der Plan stand schon, nur Geld hätte man noch gebraucht und Unterschriften. Das hat nicht geklappt, ist nun auch schon eine Weile her und danach haben hier noch einige pleite gemacht und nun ist hier fast nichts mehr.
An sich ist so ein Laden eine gute Idee, allerdings gibt es immer so Orte, bei denen das nicht ankommt. Bei uns gibt es außer dem eigenen Auto und Sammeltransporte für alte Menschen am Wochenende keine Möglichkeit sonst einzukaufen, die Bedingen wären ideal gewesen, aber es kam einfach nicht an bei den meisten Leuten. Das muss man auch erstmal verstehen, ich kann es nicht.
Ich denke aber, dass das eher zuerst im eher Kleinstadtbereich getestet wird und da wird das bestimmt gut ankommen. Wünschenswert ist das natürlich, wobei ich mich auch frage, was man dann macht, wenn mal etwas heruntergefallen ist oder man sonst eine Frage oder Problem hat. Gibt es dann dort noch Leute, die umher stehen?
Wir haben in unserem Real ohnehin schon zwei Selbstbedienerkassen, wo man entsprechend als Kunde alles selbst über den Scanner schieben muss und dann mit Karte oder bar bezahlt. Vorher kommt man auch aus diesen Sicherheitstüren nicht raus, die sich dann nach dem Bezahlvorgang öffnen. Soweit ich das jedenfalls dort verstanden habe.
Ich bin aber wahrlich kein Freund von einem solchen Prozedere und verweigere mich immer, dieses Abteil zu nutzen. Das ist mir alles zu viel Technik und zu viel „auf den Menschen scheißen“ Gedöns. Ich meine das auch wortwörtlich, weil man mit sowas nur schauen möchte, weitere Arbeitsplätze zu sparen. Denn letzten Endes brauchen die Leute da durchschnittlich viel länger, als die Kassierer und das alleine macht schon keinen Sinn.
Ich mag es lieber, wenn ich da eine nette Omi sitzen habe, die beim Anblick des Katzenfutters kurz von sich redet und dann glücklich ist, dass eine Kundin nett war, als eine Maschine, die mir auf den Sender geht. Wenn ich schon sehe, was da manchmal Leute schlangenweise stehen und es nicht vorwärts an dieser Selbstbedienerkasse geht, würde ich ja ausrasten. Ist ja teilweise schlimmer als bei den vielen Kassen mit echten Menschen.
Ich finde auch nicht, dass dies für mich zukunftsorientiert ist. Klar, es wird alles digitalisiert und vertechnisiert, aber das ist eben genau nicht mein Dingen. Fehler passieren bei Mensch und Technik, aber bei Mensch ist auch noch ein Arbeitsplatz gegeben.
Ich bin auch kein Freund von Selbstbedienungskassen. Inzwischen gilt man ja oft als altmodisch, wenn man sich noch persönliche Begegnungen wünscht und nicht alles per Gerät oder online erledigt, aber ich bin tatsächlich noch so einer von diesen Leuten. Daher würde ich nicht freiwillig meine Sachen an einer Selbstbedienungskasse bezahlen, und ehrlich gesagt zieht mich diese zunehmende Technisierung manchmal inzwischen psychisch ziemlich runter. Obwohl ich eher ein Einzelgänger bin (oder vielleicht gerade deshalb), schätze ich persönliche Begegnungen mit anderen Menschen sehr. Ich vermisse sehr viel, wenn das alles irgendwann wegfällt.
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