Gibt es bei euch in der Arbeit einen Jour fixe?
In meiner früheren Arbeit hatten wir immer montags unseren Jour fixe. Dort besprach unser Chef mit uns alle wichtigen Dinge, die passiert waren und die noch vor uns lagen. Manchmal war es spannend, manchmal gab es nichts Besonderes. Aber auch wenn es nichts Besonderes gab, wurde dieser Jour Fixe immer abgehalten. Es hätte ja sein können, dass unsererseits Fragen aufgekommen wären.
Findet auf eurer Arbeitsstelle auch ein regelmäßiger Jour Fixe statt? Findet ihr diesen Termin sinnvoll oder habt ihr das Gefühl, dass er Zeitverschwendung ist und euch aufgedrückt wird, weil irgendwelche höheren Stellen dies so wünschen?
Vor Corona gab es bei uns tatsächlich sowas wie einen täglichen Jour fixe-Termin. Wir haben uns jeden Morgen um 09:00 Uhr mit allen Teammitgliedern im Kaffeezimmer getroffen und dann kamen eben Probleme mit den Schreibaufträgen & Co. zur Sprache und manchmal auch neue Ideen /Verbesserungsvorschläge zum Ablauf usw. Außerdem hat uns unser Chef immer einen kurzen Überblick über die neuesten Fälle gegeben und auch über die neuesten Ergebnisse. Im Anschluss sind wir dann noch ein bisschen sitzen geblieben und haben uns beruflich sowie privat ein wenig unterhalten. Wenn jemand Geburtstag hatte etc. dann war das auch die Gelegenheit um Kuchen usw. zu essen.
Die neuesten Fälle können wir nun täglich immer noch in einer Tagesmeldung selbst lesen, aber über Ermittlungsergebnisse erfahren wir leider inzwischen kaum noch etwas, da die gemeinsamen Treffen derzeit ausfallen. Außerdem fehlen uns auch so ein bisschen die zwischenmenschlichen Kontakte mit den anderen Büros. Eigentlich bleibt jeder strikt nach Vorschrift in seinem Bürobereich und außer einem Hallo und Tschüß bzw. einem kurzen Small-Talk am Gang passiert da momentan nicht viel. Das vermissen wir schon alle sehr.
Bei uns im Büro gab es vor den Corona-Einschränkungen auch einen wöchentlichen Jour fixe, welcher im Herbst auch wieder eingeführt werden soll. Das Büro ist relativ groß, sodass wir uns auch mit Abstand unterhalten können.
Ich finde eine wöchentliche Besprechung schon immer ganz praktisch, auch wenn das "Team" nur vier Leute umfasst. Mein Chef hat ungefähr fünf verschiedene Funktionen auszufüllen, sodass er im normalen Arbeitsalltag oft nur schwer zu greifen ist. Und selbst in unserer behäbigen Branche ändert sich hin und wieder etwas, Aufgaben müssen neu verteilt werden oder ähnliches.
Meistens ist die Sache auch in einer halben Stunde abgehandelt. Über Privates unterhalten wir uns sowieso schwerpunktmäßig, wenn der Chef nicht da ist, und der Zirkus mit Kaffee und Kuchen fällt an meinem Arbeitsplatz glücklicherweise flach. Da kommt zweimal im Jahr der Caterer, und gut ist.
Bei uns hat der Teamleiter den früher wöchentlich stattfindenden Jour fixe auf zweimal pro Woche erweitert und diese Termine wegen der Pandemie auf Online-Meetings verlagert, Eigentlich würde normalerweise eine halbe Stunde pro Meeting reichen, aber die Gesprächskultur bei uns sieht eher so aus, dass zum Ende des Meetings hin fast immer einer den berüchtigten Satz "Einen Punkt hätte ich noch...." bringt. Diese eine Anmerkung leitet meistens eine ausgedehnte Diskussion ein, die dazu führt, dass die vorgesehene halbe Stunde bei weitem überschritten wird.
Bei uns gibt es so etwas auch. Da ich in zwei verschiedenen Bereichen arbeite, gibt es für mich sozusagen gleich dreimal den Jour fixe. Einmal mit den Mitarbeitern des einen Bereichs, einmal mit den Mitarbeitern des anderen Bereichs und einmal mit allen zusammen. Da besprechen wir dann auch immer, was es so Neues gibt, an welchem Projekt jeder gerade arbeitet und was es da für Probleme oder Hindernisse gibt. So halten wir uns alle gegenseitig auf dem Laufenden und stellen sicher, dass alle über alles wichtigen Aufgaben und Projekte informiert sind.
Ich kenne diese Meetings auch von früheren Jobs und finde das eigentlich auch ganz gut. Man hat ja nicht immer mit allen Kollegen gleich viel Kontakt, bleibt auf diese Weise aber dennoch immer informiert darüber, was die anderen so tun und an was für Projekten sie gerade arbeiten. Außerdem kann man dann direkt in der Runde um Hilfe bitten oder Probleme ansprechen, ohne jeden dafür einzeln aufsuchen zu müssen.
Jetzt in Zeiten von Corona und Home Office halten wir diese Treffen einfach online ab, was auch gut funktioniert. Natürlich gibt es nicht immer so viele Neuigkeiten und auch nicht immer so viel Spannendes zu klären, aber dann laufen diese Treffen an solchen Tagen einfach etwas kürzer ab als sonst. Das ist ja auch nicht weiter schlimm. Es ist ja nicht so, dass man da immer zwangsläufig eine halbe Stunde miteinander reden muss. Manchmal geht das Ganze auch sehr schnell.
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