Zu welchem Anlass habt ihr euer erstes Abendkleid bekommen?
Ich kann mich noch sehr gut an mein erstes richtiges Abendkleid erinnern. Paris war das Ziel unserer ersten Klassenfahrt ins Ausland. Im Rahmen dieser Fahrt war auch ein Theaterbesuch in der Comédie-Française vorgesehen, in der wir ein Stück von Moliere sehen wollten, das wir vorher im Französischunterricht durchgenommen hatten. Dafür mussten wir ein Abendkleid mitnehmen.
Meine Mutter war eine begnadete Hobbyschneiderin und nähte mir ein langes orangefarbenes Kleid aus Samt mit einer Art Tigermuster. Es stand mir wirklich gut, wie mir jeder versicherte. Zum Abitur trugen wir keine schönen Kleider, wie es heute üblich ist, sondern wir kamen zur Zeugnisübergabe und zur Feier in Jeans und Turnschuhen.
Mein nächstes Abendkleid hat mir meine Mutter für eine Hochzeit geschneidert, auch lang und einfarbig azurblau. Wann habt ihr euer erstes richtiges Abendkleid bekommen? Damit meine ich kein Cocktailkleid, sondern ein langes Abendkleid.
Ehrlich gesagt besitze ich bis heute nicht ein einziges langes Abendkleid und war auch noch nie in einer Situation, wo ich eines gebraucht hätte. Zu schicken Anlässen wie Theater- und Ballettvorstellungen, Abendessen in gehobeneren Restaurants oder Feierlichkeiten wie Hochzeiten habe ich immer normale Kleider angezogen, die kürzer waren. Zum Abiball habe ich damals eine Blusen-Rock-Kombination anstelle eines Kleides gewählt. Noch nicht mal ein klassisches Cocktailkleid findet sich in meinem Schrank.
Tatsächlich gefallen mir lange Kleider vom Tragegefühl und auch vom Aussehen her nicht so gut an mir. Ich bin eine relativ kleine Person, und in längeren Kleidern wirken meine Beine sehr kurz. Daher wähle ich lieber eine Länge, die knapp unterhalb der Knie endet. Da ich außerdem nicht gerne hohe Schuhe trage, würde mich ein langes Kleid beim Laufen behindern. Solange es also nicht explizit verlangt wird, werde ich weiter andere Kleider als Abendkleider wählen.
Mein erstes und einziges Abendkleid habe ich zum Abschlussball beim Tanzkurs getragen. Damals war ich 16 Jahre alt und habe mit meinen Freundinnen einen Tanzkurs für die Grundschritte gemacht. Besonders wohl gefühlt habe ich mich in diesem blauen Kleid allerdings nicht. Es war allerdings sozusagen ein Muss und gehörte zur Kleiderordnung, dass die Mädchen ein Abendkleid tragen. Ich mochte als Kind schon keine Kleider tragen und das zog sich auch durch meine ganze Pubertät. Streng genommen ist es auch heute noch so, dass ich kein Typ für Kleider bin.
Zur Abschlussfeier meiner Mittleren Reife habe ich dann auch kein Kleid mehr getragen. Ich hatte eine schwarze Hose an und eine schöne weiße Bluse. Auch auf Hochzeiten trage ich meist eine schöne Stoffhose sowie eine Tunika oder Bluse. Würde ich jemals noch selber heiraten, dann vermutlich in einem Hosenanzug.
Mein erstes Abendkleid war auch selber gemacht bzw, ein Upcycling Projekt. Eine Cousine hat groß geheiratet und auf dieser Hochzeit war für die Abendveranstaltung Abendkleidung erwünscht.
Kinder waren davon natürlich ausgenommen, aber meine Mutter hatte zwei ehemalige Brautjungfern Kleider in lila organisiert und hat daraus für meine Schwester und mich lange Abendkleider genäht. Meine Schwester hat mein Kleid dann später nochmal beim Kinderfasching getragen, da war ich aus dem Teil schon raus gewachsen.
Die Abiturfeier war bei uns kein Ball sondern eine Hausparty in der Schule mit den Familien und vielen Gästen aus unserer Partnerschule. Da gab es keine Kleidervorschriften, aber viele Schülerinnen hatten sich für ein Cocktailkleid entschieden. Ich auch.
Mein erstes "erwachsenes" Abendkleid habe ich dann für eine Hochzeit gekauft und hatte das danach auch noch zu mehreren weiteren Anlässen getragen. Das war ein klassisches und ziemlich minimalistisches Design, deshalb konnte man das problemlos länger tragen. Irgendwann hatte das Oberteil dann einen fiesen Fleck, der nicht raus ging, und ich habe das dann einfach abgeschnitten und einen Rock daraus genäht.
Das kommt bei mir auch darauf an, was man unter "Abendkleid" versteht. Ich bin lebenslange Jeansträgerin, bei mir ist jede Form von Kleid schon etwas sehr Besonderes. Aber wenn man darunter "Kleid für besondere Anlässe" versteht, war es bei mir auch der Tanzkursabschlussball. Das Ding war, wenn die Erinnerung nicht trügt, knapp über knielang und schwarz mit einer Art Federmuster. Gefallen hat es mir nicht, aber da musste ich in dem Alter eben durch.
Wenn man unter "Abendkleid" dagegen ein etwas hochpreisigeres bis sauteures bodenlanges Etwas aus schönem Stoff, am Ende noch mit Stickereien, Spitze o.ä. verziert, versteht, habe ich im Leben noch keins besessen. Mittlerweile bin ich Nicht-Hosen zwar etwas aufgeschlossener, weil gerade im Sommer etwas Kunstfaser am Leib erheblich angenehmer ist als Jeans und T-Shirt. Und bei Anlässen aller Art wirkt frau in etwas Knielangem in gedeckter Farbe quasi pauschal angemessen gekleidet. Aber dennoch habe ich genau zwei ganz simple und schlichte Kleider im Schrank und nichts, womit ich tatsächlich auf einem Ball oder einer Gala eine gute Figur machen würde.
Ich hatte noch nie ein Abendkleid besessen und tatsächlich auch noch nie eines getragen. Ich vermute mal, dass sich daran auch nicht so schnell etwas ändern wird. Immerhin würde mir auch kein Anlass einfallen, zu dem ich nun ein Abendkleid tragen könnte. Ich muss sagen, dass ich generell auf nur wenigen festlichen Anlässen war. Und diese waren dann auch alle nicht festlich genug, um ein richtiges Abendkleid zu tragen.
Bei meinem Abiball hatte ich ein Cocktailkleid getragen, wobei das absolut passend war. Ein Abendkleid wäre da auch absolut übertrieben gewesen, da die Veranstaltung auch am Nachmittag stattfand und da auch niemand längere Kleider getragen hatte. Und zu Hochzeiten hatte ich bisher auch immer mittellange, recht schlichte Kleider. Die Hochzeiten waren auch verhältnismäßig locker und schlicht. Da war es dann so, dass man gegen Mittag in die Kirche und anschließend direkt zur Location gegangen ist. Da wäre ein Abendkleid auch einfach nicht passend gewesen.
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