Kein Unterhalt mehr zahlen, weil neue Freundin es so will?
In einem anderen Thread habe ich bereits auf einen kürzlichen Fall hingewiesen, wo der Vater seine Tochter auf Druck-Wunsch seiner Freundin aus der gemeinsamen Wohnung geworfen hat. Nun kommt aber nicht nur dies zum Problem des Vaters hinzu, sondern auch der Unterhalt für beide Kinder.
Der Papa zahlt für seine jüngste Tochter, glaube 11 Jahre war sie und lebt bei der Mutter, Unterhalt. Allerdings auch für seine 17-jährige Tochter, die er nun vor die Tür gesetzt hat. Doch seine Freundin empfindet das als überhaupt nicht gut. Sie will nicht, dass er Unterhalt zahlt, und zwar wirklich keinen einzigen Cent.
Ihre Begründung ist, dass dadurch weniger Lohn und Geld übrig bleibt für sie und ihr Kind. Sie selbst geht aber auch nicht arbeiten! Sie erwartet von ihrem Freund wirklich, dass sie die erste Geige spielt und nur sie. Seine Kinder hat sie nie eingeplant. Nur sie und ihr Kind, die sollen von dem Vater eben verwöhnt werden, und nach dem Motto scheiß auf seine Kinder.
Der Vater will es nicht tun, aber er wollte auch nie seine Tochter raus werfen und hat es getan. Nun hat die Mutter der beiden Kinder natürlich auch so ihre Bedenken und befürchtet, dass sie wohl bald kein Unterhalt mehr bekommt.
Mal ehrlich, was denkt Ihr von einem solchen Vater und von der Freundin? Wie würdet Ihr als Kind und Mutter der Kinder reagieren, wenn Ihr von dieser Forderung hört und denken könntet, dass der Papa sich darauf einlässt?
Die Mutter muss sich erst mal keine Sorgen machen. Stellt er die Zahlungen ein, kann sie Unterhaltsvorschuss beantragen und gleichzeitig über einen Anwalt den Unterhalt einfordern. Notfalls geht das bis vor Gericht. Der Vater kommt an den Zahlungen nicht vorbei. Da kann seine Freundin auf und nieder hüpfen. Im schlimmsten Fall geht das auch über Lohnpfändungen.
Das sollte man Mann wahrscheinlich mal jemand klar machen, dass ihm die Einstellung der Zahlung sehr teuer zu stehen kommt. Denn neben der Nachzahlung kommen ja auch noch die juristischen Kosten auf ihn zu.
Als Mutter würde ich nun ehrlich gesagt mal beim Jugendamt vorstellig werden, nicht unbedingt um sich zu informieren, aber um denen mitzuteilen, was da gelaufen ist und laufen soll. Gesichert ist der Unterhalt, deswegen muss man sich keine Gedanken machen, da er letztendlich zahlen muss und das Ganze auch vorgeschossen wird, wenn da nichts mehr kommt. Allerdings ist es ja auch eine Frage der Fürsorge, wenn er einfach seine Tochter vor die Tür setzt und diese dann eine Nummer anruft um Hilfe zu bekommen.
Ich finde es aber wirklich abartig von einem Vater ein solches Verhalten an den Tag zu legen nur weil er mal wieder ran darf oder eine Beziehung führt. Das ist bescheuert und kein guter Vater würde sich so verhalten, egal wie sexy die Frau sein sollte, wie gut sie auf einen einreden kann. Es ist sein Kind und das sollte über allem anderen stehen. Er hat 2 Töchter und für die hat er entweder persönlich da zu sein oder wenn er das nicht will, dann muss er wenigstens zahlen.
Sagen und bestimmen kann die neue Freundin viel, allerdings muss man sich auch nicht alles gefallen lassen als Mutter. Dass der Vater für seine Kinder auch Sorge trägt ist normal und da kann man Wünsche äußern, fordern und sich meinetwegen schreiend auf den Boden legen, aber dem muss er nachkommen ob er will oder nicht. Dass ein erwachsener Mann einer neuen Freundin aber so eine Bedeutung in seinem Leben gibt, finde ich gefährlich und absolut bescheuert. Wenn da dann Schluss ist, werden die Kinder dennoch wissen, was Papa wegen ihr gemacht hat und das im Prinzip jede weitere Frau wichtiger ist, als die beiden Töchter und das ist unglaublich verletzend.
Also ganz so einfach, wie das hier alles so schön beschrieben steht, ist es aber leider nun mal nicht. Was der Vater da gemacht hat, ist alles andere als schön, auch nicht, dass er sich von seiner neuen Freundin da so bevormunden lässt. Aber es gibt nun mal auch Menschen, die auf Grund von Verlustängsten Dinge tun, die man eigentlich nicht tun sollte.
Ich habe selbst solche Situation erlebt und habe auf Grund zur Vermeidung von irgendwelchen lautstarken Auseinandersetzungen, mich eher auf die Seite meiner Lebensgefährtin gestellt, als auf die Seite meiner Kinder, in dem Fall meines Sohnes. Man sieht es, man weiß es auch, dass es falsch wahr, aber man hat es in dem Moment dann doch getan. Nur mal so, um auch die andere Seite mal zu sehen.
Es ist damals meine Ex-Frau gewesen, die mich trotz Kinder verlassen hat, machte nur Vorwürfe die sie aber nicht wirklich untermauern konnte. Wie dem auch sei. Mit der Frau danach sollte es dann besser laufen und dann kann es eben passieren, dass man was falsch macht, dafür sind wir halt Menschen.
Nichts desto trotz, finde ich das, was der Vater da gemacht hat, natürlich auch mehr als nur falsch. Auch was seine Freundin angeht, ist das alles andere als gut was sie da macht.
Was den Unterhalt angeht, kann ich nur sagen, dass man immer sehr schnell damit ist zu sagen, dass man zahlen muss, dass er keine andere Wahl hat und und und. Fakt ist, dass er alles dafür tun muss um zumindest den Mindestunterhalt zu zahlen, wenn er es kann. Und das ist der Knackpunkt. Das sind auch alle keine Hirngespinste, sondern Tatsachen. Meine Nicht ist vor kurzem 18 geworden und die Mutter hat nicht einmal Unterhalt von dem Vater der Kleinen bekommen. Er hat immer wieder Möglichkeiten gefunden um da herum zu kommen. Auch wenn er als Niederländer nicht in Deutschland gelebt hat, hätte man es trotzdem verfolgen können, was dem Amt aber anscheinend zu mühsam war.
Auch hier zu Lande ist es nicht ganz so einfach den vollen Unterhalt zu erhalten. Nach all dem was eingefordert werden kann von dem Vater, bleibt immer noch ein Selbstbehalt, an dem auch das Amt nicht heran kann. Man kann dem Vater dann nahelegen, dass er sich einen Nebenjob sucht, aber selbst das muss von seinem Hauptarbeitgeber abgesegnet werden. Auch der Unterhaltsvorschuss, mag zwar hilfreich sein, ist aber auch weniger als der Mindestunterhalt.
Wichtig wäre es in der Situation einen Titel zu erwirken, mit dem man auch den Vater im Nachhinein dazu verpflichten kann den Unterhalt auszugleichen. Fakt ist aber, das nicht immer alles Gold ist was glänzt und manche Situationen dann anders wirken, als sie sich wirklich darstellen.
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