Als Gast mitverantwortlich für das Gelingen einer Feier sein

vom 25.10.2020, 05:57 Uhr

Ich fühle mich als Gast mitverantwortlich für das Gelingen einer Feier. Es gibt Leute, die einfach gehen, wenn ein Fest für sie zu langweilig wird. Das finde ich nicht gerade höflich. Man sollte doch eine gewisse Dankbarkeit dafür haben, dass man eingeladen wurde.

Ich finde, dass man auch als Gast ein wenig zur Feier beitragen sollte. Der Gastgeber versucht ja, dass die Leute sich wohlfühlen. Manchmal klappt das aber nicht. Es kann vorkommen, dass keine Gespräche zustande kommen oder im Gegenteil, dass sich zwei Leute zu sehr streiten. Auch als Gast kann man dafür sorgen, dass solche Situationen überwunden werden.

Fühlt ihr euch auch als Gast mitverantwortlich für das Gelingen einer Feier? Wie bringt ihr euch diesbezüglich ein? Oder geht ihr unter einem Vorwand einfach, wenn es euch aus irgendwelchen Gründen nicht gefällt? In welchen Situationen ist ein Verlassen des Fests angemessen?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



In gewisser Weise schon. Wenn das Essen allerdings schlecht ist, die eingeladenen Gäste bescheuert sind, dann sehe ich es auch als verschwendete Lebenszeit an mir so einen Abend anzutun. Bei Freunden weiß ich was mich erwartet, bei Bekannten eher nicht und da gab es schon so Abende, an denen man schnell gegangen ist. Das ist dann eben so. Generell versuche ich aber schon ein Gespräch aufzubauen, ein bisschen Stimmung zu machen und mich einzubringen. Alles kann der Gastgeber ja auch nicht alleine machen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es kommt immer etwas auf die Art und Organisation der Feier an. Wenn ich auf einen Spieleabend oder eine Party mit festem Programm eingeladen werde, funktioniert das ganze natürlich nur, wenn sich auch der Großteil der Gäste aktiv beteiligt und sich nicht mit verschränkten Armen und genereller „Null-Bock-Haltung“ in die Ecke stellt. Selbst, wenn ich auf ein Spiel mal keine große Lust habe, will ich dann nicht der Miesepeter sein und überwinde mich trotzdem zur Teilnahme, da ich sonst irgendwie dem Gastgeber und den anderen Besuchern gegenüber ein etwas schlechtes Gewissen habe.

Gibt es aber keinerlei Struktur und besteht der Abend nur aus freien Gesprächen, Snacks und Hintergrundmusik, dann weiß ich zugegebenermaßen nicht, was ich (abgesehen von Versuchen des Small-Talks mit meinen Mitmenschen) noch dazu beitragen kann, die Atmosphäre zu verbessern. Komme ich an den Punkt, wo ich keine Gesprächsthemen oder Plauschpartner und keinen Appetit mehr habe und mich einfach nur langweile, dann stelle ich mich auch nicht mitten in den Raum und schlage spontan irgendeine Bespaßung vor, sondern verabschiede und bedanke mich beim Gastgeber und trete den Heimweg an, bevor ich anfange, mich wirklich unwohl zu fühlen und den bisherigen Spaß an der Feierlichkeit nach und nach wieder zu verlieren.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



"Dankbarkeit" finde ich in diesem Zusammenhang schon arg hochgegriffen. Es ist ja nicht so, dass die Leute zum Feiern gezwungen werden und sich selbstlos Mühe geben, die Gäste zu unterhalten. Ich denke eher, oft wird gefeiert, weil man "das eben so macht", oder auch, weil die Veranstalter selber Spaß an der Planung und Durchführung einer anständigen Party haben.

Gerade bei Hochzeiten kann ich mir beispielsweise nicht vorstellen, dass das ganze Gedöns vom Prinzessinnenoutfit bis hin zu den farblich aufeinander abgestimmten Banderolen für die Gastgeschenke nur stattfindet, damit sich die Gäste wohlfühlen. Ich war schon bei Hochzeiten und anderen Feiern, wo ich mir eher umgekehrt gedacht habe, dass Grund zur Dankbarkeit bestünde, weil ich es so lange dort ausgehalten habe.

Wenn ich auf eine Feier gehe, dann sehe ich mich insofern als mitverantwortlich für die gute Stimmung, dass ich nicht mit Leichenbittermiene und verschränkten Armen an der Wand lehne, sondern mich mit den anderen Gästen nett unterhalte. Erfrischungen werden nicht verschmäht oder gar bekrittelt, ich bin angemessen gekleidet, bringe je nach Anlass die üblichen Mitbringsel/Geschenke/Kuchen mit, bleibe eine angemessene Zeit und bedanke mich herzlich und aufrichtig für den Aufwand meiner Bespaßung und Abfütterung. Wenn dass nicht reicht, möge man an meiner Statt gefälligst einen Clown oder Zauberkünstler oder von mir aus einen Stripper engagieren.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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