Autos die rote Ampeln erkennen, mindern den Fahrspaß?

vom 06.10.2020, 12:40 Uhr

Das autonome Fahren wird immer weiter entwickelt und die Forschung ist auf Hochtouren. Die großen Player liefern sich einen Wettstreit und selbst wenn die technologischen Hürden gemeistert sind, kommen noch die politischen sowie organisatorischen Hindernisse auf uns zu. Trotzdem bin ich ein großer Fan dieser neuen Technologie und meiner Meinung nach, könnte es Alles deutlich schneller gehen.

Nun hatte ich die letzte Woche eine Diskussion mit einem Kollegen, der sich nicht so für das autonome Fahren begeistern kann. Ich habe als positiven Punkt aufgeführt, dass die Autos und die Ampeln in Zukunft kommunizieren werden und dass somit die Autos eine rote Ampel erkennen werden und so ihr Tempo anpassen können, damit man nur auf der "grünen Welle schwimmt". Ich finde das überragend und schwärme jetzt schon von diesem Verkehrsfluss und Abgaseinsparungen. Mein Kollege hingegen findet dies nicht sinnvoll, da ihm so der Fahrspaß genommen wird und es, aus seiner Sicht, logistisch auch nicht möglich sei. Er vertritt quasi die alte Schule und möchte selber entscheiden, wann er den Gang rausnimmt und nur noch auf die Ampel zurollt.

Würdet ihr euch auf diese Technologie freuen und habt, so wie ich, endlich dann den Kopf frei oder möchtet ihr auch Kontrolle über das Auto haben und selber entscheiden, wie ihr auf die rote Ampel zu fahren könnt? Würdet euch so eine Technologie den Fahrspaß nehmen oder wäre es euch vollkommen gleichgültig?

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» turkeyboii » Beiträge: 601 » Talkpoints: 3,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich denke, ich kann da nicht so gut mitreden, da für mich das Autofahren weniger mit "Fahrspaß" zu tun hat, sondern eine Möglichkeit sich fortzubewegen darstellt. Beim Autofahren geht es mir in erster Linie darum, irgendwo hin zu kommen oder Gegenstände irgendwo hin zu transportieren. Und je weniger ich selbst mit dem Vorgang des Fahrens zu tun habe, umso angenehmer finde ich es (deswegen fahre ich auch gern mit der Bahn, denn die fährt ohne mein Zutun). Insofern denke ich, dass mir ein möglichst autonom fahrendes Auto entgegen käme. Bei einer wirklich gut ausgereiften Technik könnte ich mich sogar davon überzeugen lassen, von der Bahn aufs Auto umzusteigen.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich fahre nicht gerne Auto und besitze auch zurzeit keines. Daher kann ich den Fahrspaß auch nicht nachvollziehen. Wie kann eine rote Ampel ein gutes Gefühl erzeugen? Es ist doch im Normalfall eher das Gegenteil der Fall.

Ich finde auch autonomes Fahren gut. Es wird aber nicht so bald kommen. Ich sehe eher teilautonomes Fahren in der nahen Zukunft. Denn einige schwerwiegende ethische Fragen sind ja noch ungeklärt.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich verstehe jetzt nicht wirklich, was an roten Ampeln Spaß macht. Ich rege mich auf wenn ich mal wieder eine rote Welle erwischt habe und gefühlt an jeder Ampel der Stadt warten muss.

Wenn es irgendwann mal komplett autonome Fahrzeugen geben wird und wenn die bezahlbar sein werden für mich werde ich auf jeden Fall umsteigen. Mir machen weder rote Ampeln Spaß noch irgendwas anderes im Straßenverkehr. Ich möchte einfach nur von A nach B kommen und je weniger Stress ich dabei habe desto besser.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Es gibt bereits heute Autos, die mit Ampeln kommunizieren. Voraussetzung ist natürlich, dass die Ampel mit entsprechenden Systemen ausgerüstet ist. Wenn ein Auto mit Ampelerkennung auf die Kreuzung zu fährt, berechnet der Bordcomputer die optimale Geschwindigkeit. Im Cockpit wird dann die empfohlene Geschwindigkeit angezeigt. Im optimalen Fall kann dadurch das Auto mit gleichmäßiger Geschwindigkeit an die Ampel rollen ohne anhalten zu müssen. Das System greift aber nicht aktiv ein, der Fahrer hat jederzeit die volle Kontrolle über das Auto. Dieses System finde ich gut und würde ich mir auch nachrüsten, wenn das möglich wäre.

Bei einem vollständig autonom fahrendem Auto hat man natürlich keinen Fahrspaß mehr. Aber den hat man bei dem dichten Verkehr bereits heute nicht mehr. Mit autonomen Fahrzeugen könnte man nicht nur die Ampelerkennung weiter optimieren. Auch die Fahrzeuge untereinander könnten miteinander kommunizieren. Durch künstliche Intelligenz wäre es dann möglich den Stau stark zu reduzieren.

Wenn in Zukunft alle Autos autonom fahren wird die Ampel übrigens überflüssig werden. Die Auto werden von Computern gesteuert. An Kreuzungen können die Autos dank intelligenter Steuerung ohne Anhalten weiterfahren. Es gibt Animationen, die einen Verkehrsfluss ohne Anhalten zeigen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Zum Leidwesen vieler gestressten Autofahrern werden uns die Ampeln vermutlich noch viele Jahre erhalten bleiben.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


kengi hat geschrieben:Bei einem vollständig autonom fahrendem Auto hat man natürlich keinen Fahrspaß mehr.

Ich würde sagen, das hängt davon ab, was man unter Fahrspaß versteht. Ich könnte mir das Fahren in einem völlig autonom fahrenden Auto durchaus als angenehm oder sogar spaßig vorstellen. Ich habe ehrlich gesagt kein allzu großes Bedürfnis, selbst in das Fahrgeschehen einzugreifen. Jedenfalls fördert es nicht meine Freude am Unterwegssein, und wie erwähnt fahre ich auch gern mit der Bahn, obwohl ich dabei am Vorgang des Fahrens nicht aktiv beteiligt bin.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Beim Fahren möchte ich auch möglichst viel selbst entscheiden, etwa wann ich wie schalte und wann ich bremse und wann nicht, natürlich unter Beachtung der bestehenden Verkehrsregeln. Ich habe Autos, die gar nichts vorgeben, also auch wenn man beispielsweise eine kurze Strecke unangeschnallt fährt, geht da kein Signalton an und wenn irgendwo eine Lampe nicht brennt, dann nervt kein LED als "Hinweis". Es geht auch nichts automatisch an oder aus.

Mich würde es total nerven, wenn das Fahrzeug da irgendwas alleine macht. Mir geht es schon auf den Keks, wenn man einen Wagen hat, der einen Warnton abspielt, wenn man den Gurt nicht anlegt, das empfinde ich als Bevormundung. Finde das total furchtbar, wenn einem alles durch irgendwelche Signale oder Automatismen vorgeschrieben oder gleich ganz abgenommen wird und man dann gar nicht mehr anders handeln kann.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Zitronengras hat geschrieben:Beim Fahren möchte ich auch möglichst viel selbst entscheiden, etwa wann ich wie schalte und wann ich bremse und wann nicht, natürlich unter Beachtung der bestehenden Verkehrsregeln.

Ich wiederum habe ehrlich gesagt nie wirklich verstanden, was am Schalten so reizvoll sein sollte. Ich habe dieses ewige Hin und Herschalten immer eher als monoton empfunden und mag deswegen Automatikgetriebe viel lieber. Beim Fahren geht es mir letztlich eher ums Unterwegssein und ums Ankommen, und wenn ich Fahrspaß empfinde, dann liegt das an der Bewegung des Fahrzeugs durch eine schöne Landschaft, unabhängig davon, ob ich jetzt dabei schalten muss oder nicht..

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich glaube es gibt da einfach zwei verschiedene Einstellungen. Für die einen ist ein Auto ein Gebrauchsgegenstand, der sie von A nach B bringen soll, und für die anderen ist das Auto Hobby, Statussymbol, Gesprächsthema, Lebensinhalt und so weiter.

Ich kann die "Fahrspaß" Fraktion auch nicht verstehen, aber die verstehen dafür vielleicht nicht warum Leute stundenlang Wandfarben studieren und sich überlegen welche Schattierung von Weiß am besten passt. Oder warum ich nicht den erstbesten Toaster kaufe sondern tagelang nach dem perfekten Design suche. Denn für sie ist das ein Gebrauchsgegenstand, der einfach nur getoastetes Brot ausspucken muss.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


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