Ab wann steht ein Diesel sich kaputt?
Ich habe mir vor ein paar Monaten einen Diesel gekauft, da ich inzwischen aufgrund der Arbeit pendeln muss und dementsprechend viel fahre. Mit einem Benziner würde ich mich dumm und dämlich fahren. Vor allem aber habe ich das Auto auch gebraucht, um meine Pferde von A nach B zu bringen und da ist ein Diesel mit Allrad Antrieb natürlich bei dem dann sehr hohen Verbrauch besser geeignet als ein Benziner.
Jedoch ist es jetzt so, dass ich den Diesel während der Einsätze bei der Zeitarbeitsfirma gar nicht so oft nutze, wie ich es ursprünglich gedacht habe. Mein Arbeitgeber organisiert immer so geniale Unterkünfte, dass ich immer zu Fuß zu meinen Einsatzorten laufen kann und dementsprechend mein Auto eigentlich nur sehr selten brauche, maximal zum Einkaufen oder eben um zwei Mal im Monat eine lange Strecke (700km jeweils) hin und zurück zu fahren. Während ich zu Hause bin, fahre ich pro Tag meist um die 30 Kilometer zum Stall hin und zurück und um mit dem Hund zu speziellen Parks zu fahren.
Mir wurde jedoch nun von einer bekannten gesagt, dass das viel zu wenig ist für einen Diesel. Dass man einen Diesel alle paar Tage über längere Strecken fahren muss, da er sich sonst „kaputt stehen“ würde. Stimmt das? Gibt es eine Faustregel, die besagt, ab wann sich ein Diesel „kaputt steht“ beziehungsweise wie oft er über einen längeren Zeitraum bewegt werden muss um lange zu halten?
Ich habe leider keine Erfahrung, ab wann sich ein Diesel kaputt steht. Da der Diesel aber zweimal im Monat eine 700 Kilometer lange Strecke fährt, wird er wenigsten nicht nur mit Kurzstrecken gefahren. Aber dein Bekannter hat schon recht, der Diesel wird nicht optimal bewegt. Besonders die erwähnten Kurzstrecken sind schädlich für den Motor. Ich denke, dass eher die Gefahr besteht, dass der Motor kaputt gefahren wird.
Ich gebe im folgendem Tipps, mit welchen Maßnahmen man den eher ungünstigen Bedingen entgegenwirken kann. Da die heutigen Diesel sehr oft einen Turbolader haben, habe ich meine Tipps für Turbodiesel optimiert.
Motor immer warmfahren
Für jeden Verbrennungsmotor ist es sehr wichtig, dass dieser warm gefahren wird. Für einen Turbodiesel ist es jedoch besonders wichtig. Das Öl ist im kalten Zustand dickflüssig und schmiert zu Beginn den Motor nicht optimal. Auch der Turbolader braucht eine gewissen Zeit um seine Betriebstemperatur zu erreichen. Der Rußpartikelfilter des Diesel leidet ebenfalls, wenn die Betriebstemperatur noch nicht erreicht ist, weil die Partikel nicht richtig verbrannt werden.
Bis ein Dieselmotor warm gefahren ist, dauert es ungefähr 15 Minuten. Im Winter kann es länger dauern. Wenn man auf die Öltemperaturanzeige schaut, sieht man ob der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat. Solange der Motor noch nicht warm gefahren ist, sollte man nur vorsichtig beschleunigen und hohe Drehzahlen vermeiden. Wichtig ist vor allem, dass der Motor zu Beginn mit wenig Last läuft. Das heißt, dass das Gaspedal nach dem Kaltstart nur vorsichtig betätigt werden sollte.
Wenn man sich nicht sicher ist, ob nach 15 Minuten der Motor schon warm ist, sollte man sicherheitshalber die schonende Fahrweise ein paar Minuten beibehalten. Damit werden nebenbei übrigens auch die Reifen und das Fahrwerk geschont.
Elektrischen Motorvorwärmer einbauen
Gerade wenn man viele Kurzstrecken und wenig Langstrecken fährt, kann ein elektrischer Motorvorwärmer eine sinnvolle Investition sein. Voraussetzung ist eine Garage mit 230 V Steckdose.
Ungefähr 15 bis 30 Minuten vor der Fahrt wird der Motorvorwärmer eingeschaltet. Die genaue Dauer ist von der Größe des Motors abhängig. Wenn man den bereits vorgewärmten Motor startet, verkürzt sich die Warmlaufphase enorm und der Verschleiß zu Beginn wird stark reduziert. Das ist gut für die Lebensdauer des Motors.
Der Motorvorwärmer muss für das Fahrzeug geeignet sein, deshalb sollte man sich von einem Fachmann beraten lassen. Ein elektrischer Motorvorwärmer kostet ungefähr 150 € zuzüglich Einbau.
Auf regelmäßigen Ölwechsel achten
Ein Turbodiesel sollte stets mit frischen Öl gefahren werden. Wegen den Kurzstrecken wäre es in deinem Fall besser, das Öl lieber vorzeitig wechseln zu lassen. Ich würde das Öl jedes Jahr wechseln. Wenn es erforderlich ist auch öfter. Ein Ölwechsel ist viel billiger als die Reparatur bei einem Motorschaden, der durch altes Öl entstehen kann.
Ich fahre selbst viele Kurzstrecken und habe den Ölwechsel einmal auf 1,5 Jahre hinausgeschoben. Das war keine gute Idee. Durch die Kurzstrecken war das Öl schon vorzeitig verunreinigt und ist schwarz geworden. Die anschließende Reparatur hat 700 € gekostet. Und dabei habe ich noch Glück gehabt. Der Motor hätte noch schlimmere Schäden davon tragen können. Deshalb immer schön das Öl kontrollieren und zeitnah wechseln, wenn es nicht mehr gut ist.
Motor kalt fahren
Ein Turbolader dreht sich mit bis zu 300 000 Umdrehungen pro Minute und ist Temperaturen bis 1000 Grad Celsius ausgesetzt. Wenn man den Motor nach einer Autobahnfahrt oder einer Fahrt mit hoher Last abstellt, kann es zu einem Hitzestau kommen. Damit der Turbolader möglichst lange seinen Dienst verrichtet, sollte man ein paar Minuten vor Fahrtende, den Motor schonend mit wenig Last fahren, damit der Turbolader richtig abgekühlt werden kann.
Kurzstrecken vermeiden
Für einen Dieselmotor sind viele Kurzstrecken schädlich. Man kann die Kurzstrecken reduzieren, indem man weniger oft aber dafür mehr einkauft. Außerdem kann man seine Fahrten so planen, dass man mehrere Termine mit einer Fahrt erledigt.
Fazit
Unter dem oben beschrieben Bedingungen würde ich mir keine Sorgen machen, dass der Diesel kaputt gestanden wird. Die daraus resultierenden Kurzstrecken finde ich allerdings bedenklich. Mit meinen Tipps sollte der Motor dennoch lange durchhalten. Und vielleicht findest du noch Möglichkeiten mehr Langstrecken in deinen Alltag zu integrieren , dass würde dem Motor sicher gut tun.
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