Werden Corona-Impfgegner zukünftig ausgegrenzt?

Obwohl die Bundespolitik immer wieder betont, dass es keine verpflichtenden Corona-Impfungen geben wird, bin ich etwas skeptisch, was die wohl nicht unbeträchtliche Anzahl an Corona-Impfgegnern anbelangt. Was würde denn eurer Meinung nach passieren, wenn sagen wir mal die Hälfte der Bevölkerung eine Corona-Impfung verweigert? Würden die dann vom gesellschaftlichen Leben Großteils ausgeschlossen, weil sie ja eine „Gefahr“ für die anderen darstellen könnten? Habt ihr euch solch ein Szenario schon mal gedanklich durchgespielt und zu welchem Ergebnis seid ihr dabei gekommen?

Bislang gehe ich nicht von einer Ausgrenzung von Impfverweigerern aus, und ehrlich gesagt rechne ich eher mit einer relativ großen Zustimmung zu den Impfungen, sobald diese richtig angelaufen sind und weitgehend ohne Komplikationen verlaufen. Immerhin macht die Impfung das Leben ja wieder deutlich leichter, und man muss sich nicht mehr vor einer Infektion schützen. Sollte die Zahl der Impfverweigerer relativ klein sein, reichen wahrscheinlich Infoveranstaltungen und Aufklärungskampagnen aus, und der Rest bleibt halt ungeimpft.

Da es, wie es aussieht, keine Impfung ist, die auf Lebenszeit wirkt, wie etwa die Masern-Impfung, kann es meiner Meinung nach keine Impfpflicht geben. Soweit ich weiß ist sie auch nicht angedacht. Gegen den Immunitätsausweis hat sich der Ethikrat ausgesprochen und auf den hört man normalerweise schon. Ich rechne nicht mit einer Ausgrenzung von Impfgegnern.

Die dogmatischen Impfgegner habe ich bis jetzt als absolute Minderheit betrachtet, ich kenne allerdings keine Statistiken dazu.

Ich vermute, dass eine hinreichend große Zahl von Menschen zusammenkommt, die sich impfen lässt. Es sollten allerdings Aufklärungskampagnen zu den verschiedenen Impfungen geben, es gibt da ja wohl mehrere Möglichkeiten, und mehr Informationen zur Krankheit Covid-19. Andererseits weiß man noch sehr wenig darüber, aber es wird jeden Tag mehr.

Das ist ein Szenario, dass sich nur in den Köpfen von "Querdenkern" abspielt. Ich meine, schau dir doch mal die Realität an. Ich habe Montag bei meinem Arzt angerufen und habe wegen der Grippeimpfung nachgefragt. Eigentlich ist die Empfehlung im November zu impfen damit die Impfung bis zum Ende der Saison hält. Dieses Jahr hat er aber schon so viele Anfragen, dass er den Patienten rät jetzt schon zu kommen. Er befürchtet, dass der Impfstoff knapp wird.

Bei der Corona Impfung wird das Szenario ähnlich aussehen und wahrscheinlich werden die gleichen Leute, die jetzt eine "Impfpflicht" herbei phantasieren, sich dann beschweren, weil sie sich für eine Impfung ganz hinten anstellen müssen. Weil der Impfstoff nämlich erst mal nur für die reicht, die besonders gefährdet sind oder besonders viele Risikokontakte haben.

Ob Ungeimpfte eine Gefahr für andere darstellen hängt übrigens vor allem davon ab, wer geimpft werden darf und was bei der Gruppe, die nicht geimpft werden darf, bei einer Infektion passiert. Nehmen wir Masern. Babys dürfen noch nicht geimpft werden, können sich aber infizieren mit den gleichen Gefahren bis hin zum Tod wie der Rest de Bevölkerung. Das ist bei Covid aber anders. Da haben Babys und Kinder in der Regel einen sehr milden Verlauf.

Cloudy24 hat geschrieben:Das ist ein Szenario, dass sich nur in den Köpfen von "Querdenkern" abspielt.

Ja, klar kann man sich darüber Gedanken machen, ich wollte dich jetzt wegen dieser Frage auch nicht in diese Ecke stellen. Aber diese Horrorszenarien, die aus besagter Ecke kommen, bringen halt niemandem was und sind überhaupt nicht hilfreich. Außer natürlich für die, die am Verbreiten von solchen Horrormeldungen gut verdienen.

Wie gesagt, für mich scheitert dieses Szenario schon daran, dass Ungeimpfte für diejenigen, die sich noch nicht impfen lassen können, fast keine Gefahr darstellen. Die gefährden nur sich selber und Dummheit ist nicht verboten.