Was hilft schnell gegen eine Panikattacke?
Ich bekomme schnell mal eine Panikattacke wenn ich als Beifahrer in einem Auto mitfahre. Ich weiß nicht warum das passiert, aber es passiert. Es kommt aus dem nichts, ganz plötzlich ohne Vorwarnung. Ich spanne dann so an und kralle mich an dem nächstbesten Objekt fest. Das kam alles schleichend.
Schon als Kind habe ich mitten in der Autofahrt, so ein merkwürdig unangenehmes kribbeln bekommen. Nun weiß ich, dass das der Anfang dieser Panikattacken war. Es ist dann eben auch so, dass ich keine Luft mehr bekomme und einfach das Gefühl habe, das ich gleich sterben werde.
Habt ihr auch solche Situationen? Falls ja, was macht ihr das diese Panikattacke schnell weggeht? Oder bei mir ist es zumindest so, das ich kurz vorher merke das ist eine Panikattacke und das steigert sich dann schnell. Falls das bei euch auch so ist, was macht ihr dagegen um zu verhindern das diese Panikattacke ganz schlimm wird?
Mir ist kein schnelles Heilmittel für eine Panikattacke bekannt. Ich denke, du kannst nur grundlegend an dem Problem arbeiten. Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du dir dazu einen Psychologen suchst. Dieser kann mit dir vielleicht aufarbeiten, wieso du die Panikattacken als Beifahrer bekommst und welche Ursachen dahinterstecken und wie du dich dann verhalten musst. Ich denke, dass es alleine doch eher schwierig ist, da einen Ausweg zu finden, gerade wenn man das schon so lange hat wie du schreibst.
Wenn gerade Autofahren derartige Panikattacken auslöst, dann würde ich das doch lieber erst einmal ganz unterlassen. Mir scheint das ja mehr ein psychisches Problem zu sein und da kann man von außen kaum gute Ratschläge geben, außer dass du bei Autofahrten vielleicht mal mit einer Kurzstrecke beginnen solltest und dann kann man die Strecken ja langsam steigern.
Du solltest natürlich herausfinden was der Grund dafür ist. Je nachdem wie schlimm es ist, muss man dann auch reagieren. Wenn es wirklich schlimm ist, hilft sicherlich anhalten, aussteigen hinsetzen und einfach atmen. Abstand bekommen und wenn nötig einfach mal eine Tüte in die Hand nehmen und dort hinein atmen. Deine Panikattacken haben Gründe und natürlich gibt es Mittel und Wege sich zu beruhigen oder ruhig zu halten und dennoch bringt das nichts, sondern nur die Ursachenfindung.
Mit dem Thema habe ich mich beschäftigt, da mich so etwas als Jugendlicher plagte, aber heute ist es weg. Ein oft gegebener Tipp ist, die Angst zuzulassen und sich nicht gegen sie zu wehren und sogar bewusst die auslösende Situation und die Angst zu suchen. Dies hat oft zur Folge, dass sie sich einfach auflöst.
Klar, leichter gesagt, als getan, aber erlernbar; Therapeuten wenden diese Methode oft an und können den Menschen auch dabei begleiten. Aber sich dagegen sperren manifestiert das Problem jedenfalls erst recht und führt oft zu dem Folgeproblem der "Angst vor der Angst". Dies kann die Lebensqualität dann noch mehr beeinträchtigen, als das eigentliche Problem selbst.
Du kannst bewusst tief durch die Nase einatmen und durch den Mund wieder aus, wobei du die Lippen zu lässt und damit gegen den Widerstand der Lippen ausatmest. Das ist die Lippenbremse, kannst du auch online nachlesen. Das führt dazu, dass die Atmung gezwungenermaßen ruhiger wird und du runterkommst. Oder du lenkst dich bei den ersten Anzeichen intensiv ab, beispielsweise indem du gedanklich das Alphabet immer wieder rückwärts aufsagst.
Auch wenn es blöd klingt, such einen Psychologen auf. Ich habe auch eine Menge Skills, die ich bei Panikattacken verwenden kann, aber ob sie dir helfen, sei dahingestellt. Atemübungen bringen mir wirklich nur am absoluten Anfang einer Attacke etwas. Wenn ich schon tiefer reinrutsche, muss ich andere Skills verwenden.
Aber beim Profi kannst du die Attacken auch gut aufarbeiten. Vielleicht gab es irgendwann mal ein Erlebnis, welches dich so überfordert hat, dass du diese Angstattacken entwickelt hast und diesen Teufelskreis musst du irgendwie durchbrechen. Es geht manchmal alleine, aber es ist in meinen Augen sinnvoll, wenn man dabei Hilfe hat.
Ich würde meinen Vorrednern zustimmen und auf professionelle Hilfe verweisen. Es gibt zwar eine Menge an Fertigkeiten und Übungen, die weithin bekannt sind und sich auch im Internet recherchieren lassen, aber deren korrekte Anwendung und die gezielte Einübung durch Hausaufgaben und Verhaltensexperimente erfordert dann doch oft die Unterstützung durch einen Fachmann - oder wird zumindest durch diese signifikant erleichtert und verbessert.
Es gibt da ein breites Repertoire an unterschiedlichen Optionen: angefangen bei Achtsamkeits- und Atemübungen über den Einsatz von Skills, die verschiedene Sinnesqualitäten ansprechen und somit gezielte „Weckreize“ setzen, bis hin zu aktiven Muskelkontraktions-, Kraft- und Gleichgewichtsübungen. Beispiele sind die Bauchatmung zur Verhinderung einer Hyperventilation, die Nutzung eines Duftöls zur Stimulierung des Geruchssinns oder das Übereinanderschlagen und Gegeneinanderpressen der Beine zur Vermeidung eines Blutdruckabfalls im Panikanfall.
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