Krampfhaft an etwas festhalten und nicht loslassen können?

Manche Menschen neigen dazu, krampfhaft an etwas festzuhalten und einfach nicht loslassen zu können. Dabei kann es sich beispielsweise um eine Beziehung oder Ehe handeln, die eigentlich schon längst den Bach runtergegangen und nicht mehr zu retten ist, aber auch an Freundschaften, obwohl von der anderen Seite nichts zurückkommt.

Habt ihr euch schon mal krampfhaft an irgendetwas festgehalten und nicht loslassen können und wenn ja, weshalb? Wahrscheinlich hat man dann einfach Angst, man könnte diesen Schritt im Nachhinein bereuen und nicht mehr rückgängig machen und generell Angst vor Veränderung.

Ich bin kein Mensch, der Angst vor Veränderung hat. Setzt man mich einer Situation aus, dann versuche ich das Beste daraus zu machen, würde man mir alle meine Sachen wegnehmen, dann würde ich auch versuchen damit klarzukommen. Beziehungen, die nicht funktionieren muss man beenden, was ich sicherlich in meiner ersten Beziehung auch zu spät gemacht habe, aber ich habe es gemacht und mir fiel das dann am Ende auch nicht mehr schwer. Man sollte sich einfach genügend Wert sein, damit man sich nicht schadet und von Dingen und Beziehungen ablassen, die das tun.

Das ist immer leicht gesagt, wenn die Beziehung nicht mehr stimmt, dann soll man sich eben trennen, wenn Freunde oder Familie nicht mehr tun, was sie sollen, bricht man den Kontakt ab, und wenn der Job nicht mehr genehm ist, dann such dir halt einen neuen!

Genau, und dann hast du eine halbe Lehre als Bürokauffrau, weil der Göttergatte immer die Kohle rangeschafft hat, keine Betreuung für die lieben Kleinen, und die Wohnung will schließlich gemeinerweise auch noch abbezahlt werden.

Ich habe also durchaus Verständnis, wenn Menschen an, sagen wir, Konstellationen festhalten, die alles andere als optimal sind. Manchmal ist die Alternative tatsächlich schlimmer, und nicht jeder kann dann einfach wieder zurück ins alte Kinderzimmer ziehen und sich in Ruhe neu sortieren, während sich andere um dich kümmern.

Ich hatte vor einiger Zeit etwas mit einem anderen Mitarbeiter aus dem Krankenhaus am Laufen und es war auch so in der Richtung, dass man nicht los lassen konnte. Wir waren nie offiziell zusammen, aber mal lief dann wieder was, dann hat er den Kontakt abgebrochen, ich habe beschlossen, dass ich keine Lust auf so einen Kindergarten habe und so weiter. Dann kam er wieder an. So ging das ganze Spiel irgendwie über mehrere Monate hinweg, bis ich letztendlich dann doch eine Schlussstrich gezogen habe, einfach dadurch, dass ich aufgrund meiner Arbeit umgezogen bin und er noch in meiner Heimatstadt verblieben ist.

Ich glaube aber auch, dass es gut war, dass ich umgezogen bin. Wäre ich dort geblieben, dann wäre ich wahrscheinlich noch für einen längeren Zeitraum nicht von ihm losgekommen und würde immer noch an ihm hängen. Ich bin froh über die räumliche Trennung, denn nach wie vor hat dieser Mann etwas an sich, was mich total in seinen Bann zieht, auch wenn wir als Paar nie funktioniert hätten, weil wir dafür einfach zu unterschiedlich sind und beide psychisch zu vorbelastet.