Sollte der Spitzensteuersatz angehoben werden?

vom 30.08.2020, 21:11 Uhr

Olaf Scholz (SPD) plant bei einem Wahlsieg den Spitzensteuersatz für sehr reiche Menschen anzuheben. Einige Menschen nennen sie auch die sogenannte "Reichensteuer". Nicht nur die SPD möchte dies, auch die Linke und die Grünen möchten, dass der Spitzensteuersatz für sehr reiche Menschen angehoben wird.

Seid ihr für die Anhebung der Steuern für sehr reiche Menschen? Ich bin für die Anhebung der sogenannten "Reichensteuer", weil wir durch die Corona Krise sehr hohe Schulden aufgebaut haben. Ich finde die Menschen die Millionen oder Milliarden besitzen, sollten einen größeren Beitrag für unsere Gesellschaft leisten.

Es gibt allerdings auch Kritiker die meinen, dies würde dazu führen, dass die sehr reiche Menschen auch einfach aus Deutschland auswandern und so die höheren Steuersätze vermeiden könnten.

» Amborosia001 » Beiträge: 81 » Talkpoints: 46,14 »



Meinst du den Spitzensteuersatz oder die Reichensteuer? Der Spitzensteuersatz beträgt 42 Prozent und greift schon ab ungefähr 57.000 Euro zu versteuerndes Einkommen im Jahr. Das sind nun nicht gerade die Superreichen. Dass diese angehoben wird, finde ich nicht so gut. Diese Personen tragen ja eh schon viel zum Sozialstaat bei.

Die Reichensteuer ist etwas anderes. Sie beträgt, soweit ich weiß 45%, und greift erst bei wirklich hohem Einkommen im Hunderttausenderbereich. Ob eine Erhöhung dieser Steuer das Kraut fett macht, bezweifle ich. Manche bezeichnen sie auch, in meinen Augen zurecht, als Neidsteuer. Es ist reine Symbolik und hat keinen großen Effekt auf die gesamten Steuereinnahmen.

Man sollte eher mal an die Finanztransaktionsteuer ran, die Spekulationen begünstigt. Auch die Kapitalertragssteuer ist meiner Meinung nach zu gering.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 31.08.2020, 09:31, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Ich finde es nicht gut, die Spitzensteuersätze noch weiter anzuheben. Ganz im Gegenteil, ich finde es sogar eigentlich höchst ungerecht. Es ist ja nun nicht so, dass die Besserverdiener keine Steuern zahlen würden. Schon jetzt macht das ja den Großteil der Lohnsteuern aus und man muss sich auch mal in den Spitzenverdiener hinein versetzen. Natürlich kann man ohne weiteres hinterfragen, ob jemand jetzt im Jahr mehrere hunderttausend oder gar Millionen Euro verdienen muss. Aber darum geht es ja gar nicht.

Die Frage ist doch warum muss dieser Jemand jetzt exorbitant höhere Steuern zahlen? Warum soll er von einem Euro Verdienst 42 Cent Lohnsteuern zahlen oder in Zukunft dann vielleicht 45 oder 50 Cent Lohnsteuern während andere nur 5 oder 10 Cent Lohnsteuern zahlen?

Sicherlich mag es ja stimmen, dass breite Schultern mehr tragen können. Aber man muss eben auch aufpassen, dass man nicht irgendwann einfach nur alles auf diesen Schultern abwälzt. Was würde denn der Geringverdiener davon halten, wenn er jetzt mal die absolute Summer außer Acht gelassen, die Hälfte seines Lohnes an den Staat und die Sozialversicherungen abgeben müsste? Es stellt sich ja dann eben irgendwann die Frage, ob sich Arbeit überhaupt noch lohnt, wenn die Abgaben zu hoch sind.

Ich denke, dass wir da jetzt ein Maß haben, was völlig ausreichend ist. Und so richtig begeistert bin ich von einer Finanztransaktionssteuer und der Kapitalertragssteuer auch nicht. Ich finde die sind viel zu pauschal. Während es ja Leute gibt, die tatsächlich Finanztransaktionen nutzen um damit ihren Lohn zu verdienen, muss damit ja genauso auch der normale Sparer, der sein schon mehrmals versteuertes Geld anlegt auch noch mal Steuern zahlen. Das finde ich genauso bescheuert wir an der Tankstelle Mehrwertsteuer auf die ganzen anderen Steuern, die im Benzinpreis enthalten sind zu zahlen, statt auf den reinen Preis, den das Benzin ohne Steuern kosten würde.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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