Schmecken euch alte Plätzchen noch so gut wie frische?

vom 28.12.2014, 13:37 Uhr

Mein Freund bekommt von vielen Familienmitgliedern zu Weihnachten immer eine Vielzahl an Plätzchen geschenkt und viele davon mag er auch gar nicht so wirklich. Daher bleiben viele über Monate liegen und werden erst im März oder April verzerrt. Er selbst meint, dass er keinen geschmacklichen Unterschied zwischen einem frischen und einem älteren Plätzchen schmecken kann, da er diese immer luftdicht verpackt.

Ich selbst mag Plätzchen die lange gelegen haben nicht mehr besonders. Irgendwann werden sie mir einfach zu hart und schmecken auch nicht mehr so frisch. Wenn Plätzchen bis Mitte Januar nicht verspeist sind, verschmähe ich sie oft und überlasse sie anderen. Davon abgesehen hab ich aber auch keine Lust noch bis Mitte des nächsten Jahres Weihnachtsplätzchen zu essen.

Schmecken euch ältere Plätzchen auch noch? Wie lange lagern bei euch die Plätzchen, bis sie schließlich gegessen werden? Ist es bei euch auch so, dass ihr diese lieber esst, so lange diese noch frisch sind?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich esse die Weihnachtsplätzchen definitiv lieber, solange sie noch frisch sind. Ich finde auch, dass man es durchaus merkt, wenn Plätzchen schon monatelang gelegen haben, bis sie dann endlich mal gegessen werden. Auch wenn man sie immer gut verpackt gelassen hat, werden sie meiner Meinung nach nicht besser. Es gibt sicher Plätzchen, denen es weniger ausmacht als anderen, aber trotzdem sehe ich es auch so, dass ich nach Weihnachten nicht noch ewig lange Weihnachtsplätzchen essen möchte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich finde, dass man bei lange liegenden Plätzchen einen ganz deutlichen Geschmacksverlust bemerkt und dass auch die Konsistenz weniger appetitlich ist, als das bei frischen Plätzchen der Fall ist. Viele Kekse werden an der Luft schnell hart und trocken, sodass man sich daran fast die Zähne ausbeißt, während andere eher dazu neigen, zäh und pappig zu schmecken. Nuss- und Gewürzaromen verblassen mit der Zeit, und gerade Zuckerguss und Dekoartikel nehmen auch schnell mal unangenehme Geschmäcker aus der Umgebung auf.

Daher versuche ich, Plätzchen möglichst zeitnah und noch frisch zu verspeisen und sie nicht ewig aufzubewahren, da ich sie dann gar nicht mehr gerne esse. Beim Selberbacken für mich achte ich daher darauf, die Teigmenge so herunterzureduzieren, dass ich eine Plätzchenzahl herausbekomme, die mein Freund und ich und vielleicht noch ein Adventsbesuch auch locker in absehbarer Zeit schaffen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Ich hasse überlagertes Essen generell. Ich kann meine Oma selig schon verstehen - wer Krieg und Hunger überstanden und noch Kinder großgezogen hatte, war nicht mehr so sensibel und hatte einen ausgeprägten Hang zum Einwecken, Einfrieren und "das ist doch noch gut, wenn man die oberste Schicht wegmacht". Deswegen haben wir als Kinder auch gerne mal nicht mehr so ganz vorzeigbares Essen bekommen. Nicht verdorben, aber wie gesagt: zu lange aufgehoben. Und zu Großmutters Zeiten waren Plätzchen und Co. zudem noch ein Ereignis, das es tatsächlich nur selten gab, während man heutzutage sich Butter und Zucker gleich intravenös verabreichen lassen könnte.

Durch diese Erfahrung finde ich generell, dass Essen frisch am besten schmeckt und koche eben entsprechend weniger, damit nach maximal einmal Aufwärmen alles verschwunden ist. Und Plätzchen backe ich zwar ganz gerne, schaffe aber schon aus Zeitgründen nur ein paar Sorten, und dann bekommt jeder ein paar zum Probieren, und gut ist. Spätestens zwei Wochen nach dem Backen sind die luftdichten Tupperdosen wieder leer und bereit fürs nächste Abenteuer.

Ich verstehe sowieso nicht, wieso ausgerechnet an Weihnachten die Leute an der Fress-Front derart durchdrehen. Das ganze Jahr kann man schätzen, wie groß die Portionen sein müssen, aber an den Feiertagen sind 40 000 Kalorien pro Person auf einmal gerade so ausreichend. Und die wenigsten Leute können und sollen Plätzchen dosenweise in sich hineinstopfen. Futter ist Liebe, das verstehe ich schon auch, aber alles mit Maß und Ziel. Ich würde im Zweifelsfall eher schon im Vorfeld klar machen, dass ich von der Plätzchenliste gestrichen werden möchte, als dass ich das gammlige Zeug dann bis Ostern herumstehen habe.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich habe keine Ahnung wie Weihnachtsplätzchen im April schmecken würden, aber es gibt auf jeden Fall Plätzchen, die frisch am besten schmecken und Plätzchen, die man am besten ein, zwei Wochen liegen lässt. Also wenn man es schafft. :D

Zimtsterne und andere Plätzchen, die vor allem aus Eischnee, Zucker und Nüssen bestehen, sind nach dem Backen erst mal hart und brauchen ein paar Tage um weich zu werden. Oder meine Marzipan-Orangen Herzen. Die brauchen auch ein paar Tage bis die Marmelade in die Plätzchen eingezogen ist und sie richtig schön nach Orange schmecken.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich bin da definitiv der Verfechter von frischen Plätzchen! Ich mag die älteren einfach nicht. :( Ich gehöre auch noch zu der Generation, die Großmütter aus der Kriegszeit hatte, und bin zu Weihnachten regelmäßig mit deren Plätzchen traktiert worden. Die eine konnte dann auch nicht wirklich lecker backen, ihr Sandkuchen verdiente wirklich seinen Namen und war einfach nur süß. Ähnlich lecker waren ihre Plätzchen, die sich nur in der Konsistenz unterschieden und verschiedene Aggregatzustände von Zucker waren.

Wir bekamen sie normalerweise einige Wochen nach ihrer Fertigstellung zu Gesicht. Entweder waren sie steinhart oder pappig. alle ziemlich krümelig, weil die Kekse oft in der Dose geschüttelt wurden, denn man "wühlte" ja nicht nach den Sorten, die man wollte, sondern man schüttelte die Dose. Meistens hatten sie auch irgendwelche Fremdaromen aufgenommen, weil etwa in der Keksdose vorher Tee oder dergleichen gewesen war. Auch wenn ich ein unheimliches Süßmaul bin, so habe ich mich da immer sehr zurückgehalten.

Meine andere Oma konnte sehr lecker kochen und backen. Doch z.B. Sirupknusperle nehmen an der Luft schnell Feuchtigkeit auf und werden gummiartig. So schmecken sie einfach nicht mehr. Und wenn alle Kekse zusammen aufbewahrt werden, ist dies auch sinnlos, denn die Aromen vermengen sich und feuchte Kekse wie Zimtsterne machen dann auch knusprige Kekse pappig. Auch bei ihr waren die Plätzchen daher nur frisch lecker, aber schon nach wenigen Tagen nicht mehr.

Und im Endeffekt habe ich es daher beibehalten, dass es nur frische Kekse gibt. Es ist dann zwar immer nur eine Sorte zur Zeit, damit wir es auch zeitnah aufessen können, aber so finden wir es leckerer.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich esse Weihnachtsplätzchen nur frisch und würde die nicht monatelang umher liegen lassen. Ich backe selber gerne welche und habe zum Glück auch genug Abnehmer, aber ich würde das auch wirklich nicht mehr essen wollen, wenn es so alt ist. Entweder es wird dann total hart oder bröselt einen unter den Händen weg, wie man daran noch seinen Spaß finden kann, verstehe ich nicht. Kann ja auch jeder so machen wie er will, aber ich finde das echt eklig.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Besser schmecken mir alte Plätzchen nicht, aber es gibt Sorten, die man durchaus ein paar Wochen aufbewahren kann, ohne dass sie an Qualität verlieren. Dazu gehören zum Beispiel Lebkuchenplätzchen. Vielleicht schmecken manch einem alte Plätzchen besser, weil man Weihnachten davon übersättigt ist und sie dann im Februar ein seltenerer Genuss sind. So kann ich mir das zumindest erklären.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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