Schwer zu akzeptieren wenn sich die Neue um Kinder kümmert?
Lilly Becker, die Ex-Ehefrau von Boris Becker, ist gerade in den Schlagzeilen weil sie die neue Partnerin, Lilian de Carvalho Monteiro, von Boris Becker kritisiert.
Lilian befand sich zusammen mit Boris und dem Sohn von Lilly und Boris, Amadeus, im Urlaub. Auf einem offiziellen Pressefoto sieht man wie diese Amadeus den Rücken eincremt. Das geht Lilly schon zu weit. Sie kritisiert, dass diese ihren Sohn nicht zu bemuttern habe und es Aufgabe des Vaters sei sich um solche Dinge zu kümmern.
Laut einer Psychologin fällt es Müttern oft schwer zuzuschauen, wie neue Partnerinnen eine vermeintliche "Mutterrolle" einnehmen:
Bei vielen Müttern kommt Eifersucht auf. Angst, das Kind könnte die neue Partnerin lieber haben. Oder sie könnte versuchen, einem das Kind wegzunehmen. Dabei sollten sich Mütter vor Augen führen, dass ihr Kind sie immer mehr lieben wird. Die Bindung ist stärker.Auch wenn es schwer fällt, sollten Mütter es unterlassen, schlecht über die Neue zu sprechen. Auch hilft es, wenn die Frauen aufeinander zugehen, sich mal freundlich treffen, gemeinsam mit dem Kind.
Auch wenn Lilly Eifersucht bestreitet scheint es doch so, als würde es sie sehr stören, dass die Neue fürsorglich mit Lillys Sohn umgeht. Ich persönlich war Gott sei Dank nie in dieser Lage, könnte mir aber vorstellen, dass ich zunächst auch Probleme damit hätte mein Kind mit der neuen Partnerin so vertraut zu sehen. Ich würde das allerdings mit mir selbst ausmachen und keinen Streit vom Zaun brechen. Objektiv betrachtet sollte man ja auch froh sein, dass es diesbezüglich harmonisch abläuft.
Habt ihr selbst schon diese Erfahrung gemacht? War es schwer für euch zu akzeptieren, dass es da eine andere Frau gibt die sich fürsorglich um euer Kind kümmert? Oder fandet ihr es schön zu sehen, dass die Chemie zwischen eurem Kind und der neuen Partnerin stimmt?
Bei dem Zitat von der Psychologin frage ich mich aber, wer denn vorgibt, wie sich eine Mutter zu verhalten hat. Wer hat denn das Recht, vorzuschreiben, was Mütter unterlassen sollten und was nicht? Auch wenn man Psychologe ist, sollte man anderen nicht die eigenen Wertvorstellungen aufdrücken. Es hat doch jeder seine eigenen Vorstellungen und wenn es eine Mutter nun einmal nicht möchte, dass eine andere Frau das Kind eincremt, dann ist es eben so.
Viele verstehen sich nach einer Trennung eben nicht mit dem Ex-Partner und erst recht nicht mit dessen neuer Partnerin und da zu fordern, dass alle schön brav auf einander zugehen sollen, ist eben unrealistisch.
Ich sehe das ehrlich gesagt etwas anders als du. Wenn man generell ein Problem damit hat dass "fremde" Personen das eigene Kind eincremen okay, aber wenn sich diese Ablehnung nur auf diese eine Person bezieht, also die Neue, dann sehe ich das schon kritisch. Ist es nicht eigentlich viel wichtiger welchen Bezug das Kind zu der Person hat, ob das Kind es okay findet wenn die betreffende Person es anfasst und eincremt? Bzw. aus welchen Gründen sollte man den als Mutter da so eine Abneigung entwickeln, nur weil es die neue Frau an der Seite des Ex-Partners ist?
Ich persönlich finde dass man die Paar-Ebene und die Kind-Ebene unbedingt trennen muss und normalerweise wünscht man seinem Kind doch, dass es auch weiterhin guten Kontakt zu beiden Elternteilen hat und sich auch bei beiden wohlfühlt. Vielleicht wird die neue Partnerin irgendwann sogar beim Vater einziehen. Wie soll in so einem Fall dann der Alltag ablaufen, was ist erlaubt und was nicht? Darf sie einem kleinerem Kind dann z.B. nicht mal beim Schuhe anziehen helfen, es mal ins Bett bringen oder das Butterbrot schmieren? Muss sich die Partnerin dann aus allem raus halten?
Man muss ja nicht wirklich die beste Freundin der neuen Partnerin werden, aber hier geht es ja darum, dass man dem Kind zu Liebe eine Kommunikationsebene findet mit der jeder der Beteiligten klar kommt.
Dass man das trennen muss, klingt in der Theorie gut, aber ich denke, dass das praktisch für viele Menschen nicht funktioniert und dass es eigentlich auch "menschlich" ist, genau das nicht zu wollen. Also wenn man sich im Unfrieden trennt, dann ist sicher kaum jemand so kontrolliert, dass er das nicht auch in die Elternbeziehung hineinnimmt.
Also wenn ich mir vorstelle, ich hätte ein Kind von jemandem, mit dem ich mich dann im Konflikt getrennt habe, dann wöllte ich nicht, dass die neue Partnerin sich dann mit meinem Kind gut versteht. Ich würde dann am liebsten das Kind nicht herausgeben und das halte ich auch irgendwie für normal, denn man will doch, dass das eigene Kind loyal zu einem steht. Dass man sich das Sorgerecht trotzdem teilen müsste, weil es so vorgeschrieben ist, wäre dann für mich der einzige Grund, dass man dennoch miteinander zu tun hat. Aber ansonsten will man doch mit einem Ex-Partner nichts mehr zu tun haben und erst recht nicht mit dessen Neuer.
Das ist für mich aber nichts Schlimmes. Es ist doch normal, dass in einer Familie manche nicht miteinander können. Und das ist bei einer Trennung umso mehr der Fall und natürlich. Das muss man doch nicht vor dem Kind geheim halten. Das wird auch im späteren Leben lernen, dass manche Leute sich eben irgendwann nicht mehr sehen wollen.
Ist die Trennung freundschaftlich passiert oder verstehen sich die ehemaligen Partner nach der Trennung noch gut, dann ist es eine andere Situation. Aber als Mutter dann so tun müssen, als würde man ein freundschaftliches Verhältnis zum Ex und dessen Neuer pflegen und damit auch dem Kind etwas vorspielen, was gar nicht ist, halte ich nicht für richtig. Und ich denke, es ist auch für niemanden gesund, sich so zu verstellen.
Ja gut, ich stimme dir in dem Punkt überein, dass man sich in der Theorie recht einfach redet und es in der Praxis viel schwerer umsetzbar ist, besonders wenn die Beziehung unschön geendet hat und zumindest einer von beiden verletzt und enttäuscht wurde.
Aber um meinen Standpunkt noch einmal ausführlicher zu beschreiben. Auch wenn es einem als Mutter vermutlich innerlich das Herz zerreißt, als erwachsener Mensch sollte man es doch dennoch schaffen das Ganze aus der Sicht des Kindes zu sehen und auch so zu handeln. In den meisten Fällen hat doch der Vater dem Kind nichts getan und das Kind liebt seinen Vater noch genauso wie vorher auch. Ich würde also allein schon dem Kind den Umgang deswegen erlauben und nicht weil es das Sorgerecht so vorschreibt. Ausnahme hiervon wäre für mich nur, wenn der Vater das Kind verbal oder körperlich geschlagen bzw. missbraucht hätte. Aber einem liebevollen Vater würde ich nie das Kind wegnehmen wollen, egal wie sehr er mich persönlich verletzt hat.
Genauso sehe ich das auch im Falle der neuen Partnerin. Man kann dem Ex doch nicht verbieten sich neu zu binden und wenn das leibliche Kind dann gut mit der neuen Person klar kommt, warum soll man das als Mutter sabotieren. Normalerweise wird doch kein Kind nach Hause kommen und sagen, ach Mama die Susi ist viel cooler als du und übrigens auch die bessere Mama, dich brauch ich nicht mehr.
Man kann seinem Kind ja gerne erklären dass Papa und die neue Partnerin nicht (mehr) mag und sie im eigenen Leben keine Rolle spielen sollen - man keine Lust auf Patchwork-Weihnachten hat. In der Regel ist es doch aber machbar, dass man vor seinem Kind einen respektvollen Ton anschlägt und den Vater nicht schlecht redet bzw. auch dessen Partnerin. Das ist für mich trotzdem noch weit entfernt von einem freundschaftlichen Verhältnis.
Aber vielleicht kann man das letztendlich tatsächlich nur beurteilen und nachvollziehen, wenn man in so einer Situation steckt.. Meiner Meinung nach ist es jedenfalls der falsche Weg medienwirksam so gegen die neue Partnerin zu "schießen" nur weil diese sich erlaubt hat das Kind einzucremen, inklusive dem Satz das Kind würde keine Sonnencreme benötigen. Normalerweise sollte bekannt sein, dass sich jeder Mensch mit Sonnencreme schützen sollte, ganz unabhängig vom Hauttyp.
Dazu fällt mir die alte Legende vom Kreidekreis ein, die Thema verschiedener Stücke ist, zum Beispiel im Kaukasischen Kreidekreis von Bertold Brecht. Die Handlung gipfelt in dem Kampf zweier Frauen um ein Kind. Sie müssen versuchen, das Kind aus einem Kreis herauszuziehen, um die Mutterschaft zu beweisen. Denn eine Mutter kämpft um ihr Kind. Eine der Frauen lässt schließlich los, um ihrem Kind nicht wehzutun. Wenn ich mich recht erinnere, wird ihr die wahre Mutterschaft zugesprochen und nicht der Frau, die am heftigsten zieht.
Auch wenn bestimmte Gefühle sehr gut nachvollziehbar sind, sollte man sie im Interesse des Kindes nicht in Taten oder Worte umsetzen. Das Kind soll sich doch in seiner Zweitfamilie wohlfühlen und dazu gehört auch Körperkontakt mit der neuen Partnerin des Mannes.
Ich glaube es ist immer leicht gesagt, dass man vernünftig sein muss, aber letztendlich ist man doch immer noch ein Mensch mit Gefühlen. Man kann es bestimmt nicht einfach so leicht beiseite schieben, wenn man verletzt ist und wenn man dann noch sieht wie das eigene Kind einer fremden Frau so nahe ist, dann tut das weh. Wenn man immer wieder einen neuen Partner vorsetzt und dann diesen auch alles machen lässt, empfinde ich das aber auch als grundsätzlich falsch. Das scheint ja auch ein Faktor gewesen zu sein, warum sie so gehandelt hat.
Die beiden waren verheiratet und haben ein Kind zusammen, das ist nicht einfach nach einer Trennung. Wenn sie ihn noch liebt, dann verletzt sie der Anblick nun mal und wenn man dann sagt, sie muss sich dennoch benehmen, da hat man sicherlich Recht, aber sie kann das unter all den Emotionen nun mal nicht so gut und das finde ich zwar unschön, aber in gewisser Weise verständlich.
Ich würde es auch komisch finden, wenn ich eine neue Frau an der Seite meines Mannes sehen würde, die sich dann meinen Kindern gegenüber wie eine Mutter verhält. Solche Sachen geht man einfach langsamer und behutsamer an und stürzt sich nicht gleich in die Sache. Das ist ja auch für das Kind überfordernd, wenn da ständig eine neue Frau da ist.
Eifersüchtig sollte man nicht sein und langfristig gesehen auch einen Weg finden, wie man miteinander umgeht, wie mann auch miteinander spricht und Dinge klärt. Ich denke Lilly fühlt sich hier als Mutter übergangen, was schade ist, da das für eine schlechte Kommunikation der beiden spricht und das ist ja auch nicht gut.
Soll sie doch froh sein, dass sie sich um den Sohn kümmert, wenn sie mit ihm seinen Vater zusammen ist. Ich wäre als Mutter eher entsetzt, wenn mein Kind dann wie das fünfte Rad am Wagen behandelt würde. Mein Mann hat ja vier Söhne. Der jüngste Sohn studiert aktuell und muss auch jedes Jahr seinen Antrag auf Bafög stellen. Dazu braucht es natürlich auch die Mitarbeit der Eltern und alle Daten die vom Vater, als meinem Mann benötigt werden, mache ich fertig. Mein Mann unterschreibt es nur.
Für mich ist das ganz normal, dass ich mich auch um seine Jungs kümmere, wenn da Bedarf ist und ihre Mutter kommt damit gut klar. Wir sehen uns zwar selten, aber haben ein Verhältnis, wie Bekannte, die sich ab und an mal begegnen.
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