Bekommen eure Kinder ein extra Ferientaschengeld?
Bei uns in Bayern war gestern der letzte Schultag und die Sommerferien haben begonnen. Die letzten Jahre sind wir gemeinsam in den Urlaub gefahren und sie hat an vielen Ferienfreizeiten vom Stadtjugendring etc. teilgenommen. Die Kosten dafür haben natürlich wir ganz automatisch bezahlt. Jetzt ist meine Tochter allerdings schon 13 Jahre und wird - bis auf einen kurzen Camp-Urlaub - ihre Ferien vermutlich größtenteils ohne uns mit ihren Freundinnen gestalten wollen.
Ihr monatliches Taschengeld ist auf 30,- Euro festgelegt, was ihr in der Regel schon ausreicht. Aber Ferien bedeuten ja auch deutlich mehr Freizeit. Wir haben nun überlegt ihr statt 30,- Euro für den August einmalig 50,- Euro zur Verfügung zu stellen. Vermutlich wird sie aber auch von ihrer Oma wieder 50,- Euro bekommen. Wir sind deshalb jetzt im Zwiespalt ob wir das von unserer Seite wirklich so handhaben sollen oder ob wir einfach abwarten sollen wie sich ihre Freizeitgestaltung in den Ferien gestaltet und wir ihr notfalls dann bei Bedarf noch einmal etwas dazuzugeben, statt schon im Voraus. Aber normalerweise soll man Kindern ja auch nicht immer "Nachschub" geben, wenn man ihnen den Umgang mit Geld lernen will.
Haben eure Kinder für die Sommerferien ein extra Ferientaschengeld? Wie handhabt ihr das oder würdet ihr handhaben mit den zusätzlichen Ausgaben der Freizeitgestaltung? Würdet ihr abwarten wie viel Geld sie von der Verwandschaft bekommt oder würdet ihr das unabhängig davon entscheiden?
Ich hatte kein spezielles Ferientaschengeld. Für Schüler gab es in meiner ehemaligen Heimatstadt einen sogenannten „Ferienpass“ zu erwerben, der (wenn ich mich recht erinnere) 5 Euro gekostet und zu kostenlosem oder reduziertem Zutritt zu diversen lokalen Freizeitangeboten ermächtigt hat. Unter anderem gab es eine komplette Seite mit schätzungsweise 20 bis 30 Stempelfeldern für kostenlose Freibadbesuche, was auch das Highlight der gebotenen Leistungen für die meisten von uns war. Es gab aber auch Kinovergünstigungen und Snacks für weniger Geld darin. So konnte man schon einiges sparen, wenn man im Urlaub zuhause geblieben ist.
Zudem war ich meistens in den Ferien länger mit meinen Eltern unterwegs und auf Reisen, und die meisten Kosten dieser Urlaube wurden durch diese auch voll gedeckt - mit Ausnahme von irgendwelchen unnötigen Spielereien, die ich mir am Urlaubsort vielleicht holen wollte. Was die Aktivitäten in der übrigen schulfreien Zeit anging, so habe ich diese mit meinen Eltern besprochen und es wurde dann entschieden, ob ich sie selber bezahlen muss oder ob sie mir als „Ferienbonus“ quasi geschenkt werden. Generell waren meine Eltern in dieser Hinsicht aber immer sehr unterstützend und großzügig. Man hat ja nun mal nicht immer Ferien, und dann wollten sie mir in dieser Zeit auch keine Steine in den Weg legen, was soziale Aktivitäten mit Freunden anbelangte. Unsummen habe ich sowieso nie ausgegeben, und ich hätte auch nie heimlich mein Kino- oder Restaurantbudget für Klamotten- oder Comicheft-Einkäufe ausgegeben.
Genauso würde ich es irgendwann dann wohl auch mit meinen eigenen Kindern handhaben und eher erstmal abwarten, was überhaupt an Aktivitäten und Kosten anfällt, bevor ich vorneweg ein Limit setze. Ich würde gesellige und auswärts stattfindende Beschäftigungen auch lieber zu etwas höheren Kosten fördern, als rigoros einzuschränken und damit zu provozieren, dass der Nachwuchs mehr Zeit vor digitalen Medien hängt oder aus Langeweile im Zimmer versumpft.
Ich habe als Kind sehr wenig Taschengeld bekommen und auch kein extra Geld für irgendwelche Aktivitäten, obwohl meine Eltern beide nicht schlecht verdient haben. Selber würde ich meinen Kindern in den Ferien schon erstmal versuchen Sachen zu ermöglichen, die sie vergünstigt machen können, beispielsweise durch einen Ferienpass, aber ich würde auch mehr springen lassen, wenn Ferien sind. Immerhin möchte man auch etwas machen und gerade jetzt, wo nicht so viel möglich ist, dann hat man sicherlich die ein oder andere Sache, die man dann vielleicht auch kaufen will. Ich finde es also fair, wenn man seinen Kindern in der Ferienzeit auch etwas gönnt.
Bei uns ist es so, dass es zu den Sommerferien noch ein extra Taschengeld gibt. Wenn die Kinder wegfahren (Zeltlager, Kirchenfreizeit, etc.), bekommen sie ja auch ein Taschengeld, also gibt es auch etwas extra, wenn sie zu Hause bleiben.
Dieses Jahr hat der Große sich ein Schüler-Ferien-Ticket gewünscht, mit dem kann er im ganzen Bundesland mit dem öffentlichen Nahverkehr fahren. Das haben wir ihm geschenkt, wenn er nun zu Tagestouren aufbricht, bekommt er immer noch etwas Geld, um sich unterwegs eventuell etwas zu essen oder trinken kaufen zu können. Das bringt er aber meistens wieder mit, weil er genug mitgenommen hatte.
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