Zu Polterabend gehen, wenn man niemanden kennt?

vom 03.07.2017, 06:04 Uhr

Am Samstag haben mein Partner und ich einen Zettel im Briefkasten gefunden. Dort haben zwei Nachbarn ihre baldige Hochzeit angekündigt und meinten, dass sie am selben Abend noch ihren Polterabend feiern wollen würde. Es wurde auch die Uhrzeit erwähnt und man bat eben um Entschuldigung, falls es etwas lauter werden sollte. Die Nachbarn und Hausbewohner wurden auch eingeladen mitzufeiern, sofern denn Interesse bestünde.

Eine Adresse stand nicht dabei, aber durch die Akustik der Party war es nicht schwer, den Standort der Feier ausfindig zu machen. Mein Partner und ich sind im Endeffekt nicht dort gewesen, denn wir kennen dieses Paar nicht und hätten auch sonst keine Gäste dort gekannt. So viel Wert lege ich dann auch nicht auf gute Nachbarschaft, dass ich bei Fremden im Prinzip mitpoltere, Würdet ihr an einem Polterabend teilnehmen, wenn ihr dort so gar keinen kennen würdet? Oder legt ihr da schon Wert auf gute Nachbarschaft und seht es dann als heilige Pflicht an?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich glaube dass es einfach nur eine Scheineinladung war und gar nicht so Ernst gemeint war. Lieber einladen, als Ärger mit den Nachbarn zu haben. Das ist an sich keine schlechte Strategie, aber als Nachbar, der das betreffende Paar nicht kennt kommt man dann eben auch nicht. Ich wäre an deiner Stelle auch nicht dorthin gegangen, zumal man dann ja auch ein Geschenk braucht und das ist, wenn man das Paar nicht kennt alles blöd.

Generell würde ich schon hingehen, wenn das Paar neu ist und man noch länger nebeneinander wohnen muss und auch miteinander auskommen muss. Zumindest würde ich dann aber eine Kleinigkeit vorbeibringen. Von dem betreffenden Paar finde ich es aber eine nette Geste, dass man Zettel geschrieben hat um zu warnen und lieber einzuladen als Ärger zu bekommen wegen der Lautstärke.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich wäre da auch nicht hingegangen, wenn irgendein Nachbar, den ich nicht kenne, eine Party macht. Ramones hat sicherlich Recht und es war eher eine Scheineinladung, um Ärger zu vermeiden.

Allerdings könnte ich mir schon vorstellen, zu so einer Party zu gehen, wenn man die Nachbarn gerne kennenlernen wollen würde. Wenn sie einem also schon öfter auf der Straße begegnet sind, man sich nett gegrüßt hat und irgendwie das Gefühl hat, man könnte sich gut verstehen oder viel gemeinsam haben. Dann ist so eine Party ein guter Einstieg ins Kennenlernen. Viel einfacher, als Menschen, die man bisher höchstens gegrüßt hat, gleich zum Abendessen einzuladen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Solche Scheineinladungen gibt es gar nicht, entweder man meint es ernst oder man schreibt einfach nur eine Ankündigung. Ärger kann man auch damit vermeiden wenn man es rechtzeitig vorher ankündigt und nicht erst 5 Minuten vorher am eigentlichen Tag und daran ändert dann auch eine Einladung auf dem Zettel nichts mehr, dass ich dann auch ein Fass aufmachen würde und auf die Einhaltung der Lautstärken bestehen würde.

Aber zum Polterabend selbst würde ich nur dann gehen, wenn man sich nicht daran hält um dort auch direkt mal klar zu stellen, dass es so nicht geht. Nicht zum feiern, denn ich halte davon ehrlich gesagt rein gar nichts wenn man vorher noch einen Krach veranstaltet nur weil man heiratet und sich das antut und dann sollte man dabei auch Rücksicht auf andere walten lassen und es einige Tage vorher ankündigen, und nicht erst am gleichen Tag. Schon alleine wenn das passiert, bekommt hier jeder Stress mit mir, ganz gleich ob ich den Nachbarn kenne oder auch nicht denn irgendwo hört es einfach auch auf.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Diese Einladungen hatten wir vor Kurzem auch in einem Briefkasten. Mein Freund holte sie hoch und zeigte sie mir. Das erste wo wir dran dachten war, dass hier jemand leere Wohnungen für einen Einbruch benötigt, denn das ist unser klarer Gedanke im ersten Augenblick gewesen. Ich bin doch nicht dämlich. Dort war die Rede von circa 400 Gästen und eben die Nachbarn, um sie besser kennenzulernen.

Bei uns war es eine Hochzeit von Ausländern. Nicht direkt schlimm, aber wir wissen auch aus Erfahrung, dass die nicht direkt Fremde einladen würden, sondern sehr familiär sind und natürlich fällt da XY nicht auf, wenn jemand mitgebracht wird, aber generell habe ich das von Bekannten aus Marokko, der Türkei & Co nie gehört, dass die das so handhaben würden.

Komisch war eben auch, dass nicht jeder in der Nachbarschaft und wir kennen hier einige, diesen Zettel im Kasten hatte. Das sagte uns auch sofort, dass wir wahrscheinlich mit unserer Vermutung richtig liegen würden. Selbstverständlich sind wir nicht hingegangen und wir würden auch nie auf die Idee kommen. Selbst wenn sie echt wäre, nicht!

Für uns war klar, hier möchte jemand viele leere Wohnungen vorfinden, um so natürlich einen Einbruch starten zu können. Nicht mehr und nicht weniger. Daher wäre ich generell bei solchen Schreiben und vermeidlichen Einladungen auch sehr vorsichtig, die Leute kommen auf abstruseste Ideen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Die Idee, dass dann in die leeren Wohnungen eingebrochen werden könnte, wenn die Bewohner bei den Nachbarn sind und feiern, kam mir so nicht, aber so abwegig ist das gar nicht, wenn ich darüber nachdenke. Da gibt es ja mittlerweile die abstrusesten Tricks. Nun, mit diesem Gedanken im Hinterkopf, würde ich so einer Einladung sicher erst recht nicht folgen.

Aber auch sonst würde ich das nicht machen. Ich hätte es so interpretiert, dass es auch laut werden kann und man dann die Leute lieber auch einlädt, damit diese sich möglichst nicht über die Lautstärke beschweren. Das würde ich dann auch erst einmal nicht, wenn es nicht übertrieben laut ist und ich nicht schlafen kann.

Aber selber würde ich sicher nicht zu dem Polterabend gehen, wenn ich die Nachbarn gar nicht kenne und man sich nur höchstens mal im Treppenhaus grüßt, wenn man sich sieht. An so einer Feier hätte ich keinen Spaß, wenn ich mich auch mit niemandem unterhalten könnte. Sicher kann es sein, dass man sich so mit den Nachbarn auch mal unterhält und sich besser kennenlernt. Aber dafür braucht es so eine Feier ja nicht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Vom veranstaltenden Paar ist das eigentlich ein cleverer Schachzug, die Nachbarn einzuladen. Natürlich sollte das nicht am selben Tag, sondern wesentlich eher passieren, aber trotzdem ist die Idee gut. Die wenigsten Nachbarn werden die Einladung annehmen, das würde ich auch nicht, weil ich Partys nicht mag, aber die Geste kommt an. So werden einige Nachbarn, die sich sonst vielleicht über den Lärm geärgert hätten, sich so nicht beschweren, denn sie waren ja selbst zu der Feier eingeladen.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich würde nicht hingehen, wenn ich die Nachbarn und auch sonst niemanden kenne. Ich bin generell niemand, der gerne auf Feiern geht, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt. Und wenn ich mich nicht wirklich dazu verpflichtet fühle, lasse ich das ganz gerne mal sausen. Ich hätte da auch nichts davon und das Hochzeitspaar ja auch nicht.

Ich würde nur hingehen, wenn ich die Nachbarn zumindest etwas kennen würde und auch schon Smalltalk mit ihnen gehalten hätte. Da könnte ich mir das vorstellen. Mir würde es aber auch nicht ausreichen, sich nur vom Sehen zu können. Ich denke generell eher, dass die Nachbarn die Einladungen nur deshalb verteilt haben, weil sie eben keinen Ärger wegen der Lautstärke haben wollen. Und ob da ein paar mehr oder weniger Personen anwesend sein werden, ist für das Brautpaar ja letztendlich auch egal.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Also in dem Dorf in dem ich mit meinen Eltern gelebt habe, da gab es eine sehr innige Nachbarschaft. Jeder kannte jeden und es wurde sich selbstverständlich auch zu Polterabenden eingeladen. Eigentlich war sogar fast die ganze Ortschaft mit dem alten Geschirr da und man hat sich einfach dazu gesellt. Eine konkrete Einladung gab es sogar gar keine. Es wurde ein Termin kommuniziert, aber zu- bzw. absagen musste man dafür nicht. Wer gekommen ist war halt da. Meistens fand die Party dann ja auch im Freien statt und nicht in einer geschlossenen Gesellschaft im Haus und man stand eigentlich mehr im "Hof" rum wie sich irgendwo hinzusetzen. Verpflegung gab es dabei auch oft ganz spartanisch, eine Flasche Bier in die Hand und eine Bratwurst / Steak im Brötchen.

In der Stadt in der ich jetzt wohne wäre ein Polterabend sowieso undenkbar. Ich habe in den ganzen fast 15 Jahren auch noch nie einen erlebt. Würde allerdings tatsächlich in der Nachbarschaft jemand auf die Idee kommen dann würde ich vermutlich auch eher nicht hingehen. Wenn sich der Kontakt nur auf "Hallo" und "Tschüss" beschränkt dann fände ich es irgendwie tatsächlich auch unpassend auf eine solche Veranstaltung zu gehen. Dazu bin ich auch nicht wirklich kommunikativ genug.

Ich bin auch der Meinung, dass diese Einladung im beschriebenen Fall eher eine Pseudoeinladung sein sollte. Die meisten Nachbarn werden einer solchen Einladung vermutlich tatsächlich nicht nachkommen und ein paar vereinzelte Leute fallen dabei auch nicht wirklich ins Gewicht. Im Prinzip wirklich die cleverste Lösung denn selbst die Nachbarn die nicht in Partylaune sind werden nach einer solchen höflichen Mitteilung & Einladung mit Sicherheit nicht gleich die Polizei verständigen

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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