Wie Torschlusspanik am besten verbergen?
Wenn man sich ein wenig darum sorgt, ob man mal jemanden findet, mit dem es wirklich richtig gut passt, dann könnte man ja durchaus auch von einer gewissen Torschlusspanik sprechen. Nun ist gerade das aber nicht unbedingt ein Merkmal,was einen attraktiv erscheinen lässt. Und da man diese Torschlusspanik ja nicht einfach abstellen kann, müsste man sie zumindest so verbergen, dass sie nicht auffällt. Aber wie?
Wie kann man sich an jemanden heranpirschen, ohne dass es auffällt, dass man sucht? Welche Verhaltensweisen sind verräterisch und welche sollte man daher unterlassen?
Wenn man auf der Suche nach einem halbwegs intelligenten und geistig wachen Partner ist, kann ich mir vorstellen, dass es schwer ist, Torschlusspanik effektiv und nachhaltig zu verbergen. Ob es eine gute Idee ist, sich gleich im Anfangsstadium einer potenziell keimenden Beziehung zu verstellen und Nonchalance zu heucheln, sei mal dahingestellt.
Meiner Meinung nach ist Torschlusspanik eine ganz schlechte Basis für die Partnersuche, weil man Gefahr läuft, den nächstbesten, halbwegs geeigneten Kandidaten an sich zu reißen und dann nach kurzer Zeit wieder mit dem gleichen Problem da zu stehen. In jedem Fall würde ich von Fragen nach Kinderwunsch, Karriereplanung, Spermienanzahl oder Umzugswünschen erst mal absehen, auch wenn die biologische Uhr noch so laut tickt.
Empfehlenswert ist es dagegen, quasi den Menschen hinter dem potenziellen Partner zu sehen, seine Interessen und Eigenheiten auszuloten und zu sehen, ob sich überhaupt auf zwischenmenschlicher Ebene Gemeinsamkeiten ergeben. Gewöhnlich reagieren Menschen besser, wenn sie das Gefühl haben, um ihrer selbst willen interessant und vielleicht sogar liebenswert zu sein, und nicht nur, weil die Zeit drängt und die Eierstöcke schrumpeln. Ob es gelingt, dieses Interesse und die zwischenmenschliche Wärme zu simulieren und die Torschlusspanik in den Hintergrund zu drängen, hängt natürlich von den schauspielerischen Fähigkeiten des Einzelnen ab.
Einem halbwegs intelligenten Menschen engteht die Torschlusspanik des Gegenübers nicht. Ich habe in meinem Leben schon so einige Männer kennengelernt, die kurz vor 30 waren und dann total panisch waren. Ich fühlte mich von ihnen immer schnell überfahren, weil man eben gemerkt hat, dass ihre innere Uhr tickt und sie noch schnell heiraten und Kinder zeugen wollen bevor sie endgültig zum "alten Eisen" gehören.
Ich bin deswegen dazu übergegangen, keine Männer kurz vor 30 oder Anfang 30 zu treffen und bin damals sehr gut gefahren mit dieser Taktik. Meinen Freund lernte ich kurze Zeit später kennen und er hatte keine Torschlusspanik, was ich als sehr angenehm empfunden habe.
Ich denke, dass man so etwas nicht verbergen kann und das Gegenüber solche Sachen auch merkt, aber es ist ja auch nicht schlimm. Bei einem gewissen Alter weiß man ja dann auch das bestimmte Sachen vielleicht noch bald erledigt werden müssen, weil es danach nicht mehr geht. Dennoch würde ich einfach mit offenen Augen durchs Leben gehen und dann einfach mal potenzielle Partner auf eine nette Art und Weise ansprechen. Man muss ja nicht zugeben, dass man Panik hat, aber extra verschleiern würde ich das auch nicht.
Verbergen kann man so etwas sicherlich nicht immer, wobei es natürlich schon einiges gibt, was man beachten kann, um nicht verzweifelt zu wirken. Ich weiß, dass man seine eigene Erwartungshaltung nicht immer komplett herunterschrauben kann, wenn man auf der Suche nach einem festen Partner ist und sich aufgrund seines Alter allein schon unter Druck gesetzt fühlt. Allerdings kann man sich trotzdem einige Herangehensweisen für Dates angewöhnen, um den anderen nicht direkt abzuschrecken.
Ich finde, dass es oft ein Zeichen ist, dass man unter Torschlusspanik leidet, wenn man den Datepartner auf irgendeine Art und Weise unter Druck setzt. Das bedeutet, dass man ihn beispielsweise direkt beim ersten Date mit Fragen rund ums Kinderkriegen oder die Hochzeit drängt. Dazu gehört für mich auch die Frage, ob jemand bereit ist, für die Beziehung umzuziehen, wie es mit dem gemeinsamen Haus aussieht und so weiter.
So etwas kann man durchaus fragen, allerdings erst mit der Zeit, wenn sich solche Gesprächsthemen von selbst ergeben und man wirklich merkt, dass der andere das Gespräch auch in diese Richtung lenkt. So etwas sollte man aber nicht einfach so aus dem Nichts heraus ansprechen und vor allem nicht dann, wenn man sich gerade erst kennenlernt.
Ansonsten wirkt es für mich auch immer sehr verzweifelt, wenn jemand mich zu Treffen drängt, mich immer wieder kontaktiert und verzweifelt die Nähe sucht. Besonders dann, wenn ich merke, dass die Sympathie gar nicht so da ist und der andere es auch merken müsste, wirkt es nur umso verzweifelter, wenn er trotzdem immer wieder nach Treffen fragt. Das wirkt für mich so, als würde die Person einfach einen Partner wollen, egal ob dieser letztendlich wirklich zu ihr passt oder nicht.
Das ich das geschrieben habe, ist ja schon einige Jahre her. Damals ging es mir gar nicht darum, jemanden zum Heiraten und gemeinsamen Wohnen zu finden, sondern einfach nur einen Partner. Ich will ja eh nie heiraten. Die Frage nach den Kindern habe ich allerdings sehr schnell gestellt, weil ich keine wollte und ich möchte dann auch jemanden haben, der ebenfalls keine Kinder will. Einen Mann zu daten, der irgendwann Kinder möchte, wäre ja sinnlos gewesen.
Was aber stimmt, ist, dass man manchmal nicht merkt, dass der andere die Sympathie nicht teilt. Zumindest geht es mir so. Es gab durchaus Fälle, wo ich jemanden ganz toll fand und dachte, dem geht es auch so und es stellte sich heraus, dass dem nicht so war. Ich glaube, man bekommt es nicht immer mit, wenn der andere nicht ganz so Feuer und Flamme ist. Zumindest manchmal erst zu spät und dann passiert das, was du geschrieben hast - man meldet sich häufiger und nervt den anderen.
Aber ich glaube das das nun kein ganz seltenes Phänomen ist, dass man entweder Signale gar nicht mitbekommt oder falsch deutet. Wenn dem nicht so wäre, dann hätten ja viele nicht solche Probleme einen Partner zu finden oder würden sich manchmal ewig lange schwer damit tun beim Gegenüber einfach mal mit der Sprache heraus zu rücken, was man eigentlich fühlt.
Von daher denke ich jetzt auch nicht, dass man immer alles verbergen muss und sich verstellen muss. Natürlich wäre vieles einfacher, wenn wir alle so wären, dass wir einfach draus los poltern und wenn es dann eben falsch war einfach zum nächsten gehen. Aber so sind eben viele von uns nicht gestrickt. Das macht es aber dann eben doch auch irgendwie wieder ein wenig wahrscheinlicher genauso auf jemanden zu treffen, der auch so tickt. Das muss doch aber deswegen nicht schlimm sein. Manchmal lernt man sich dann ja nur vorher noch viel besser kennen, bevor es ernst wird und man kann viel leichter einschätzen, ob man denn wirklich Feuer und Flamme für jemanden ist.
Und ganz ehrlich, wenn sich jemand von ein wenig Torschlusspanik oder Unsicherheit abschrecken lässt, spricht das ja nun auch nicht gerade dafür, dass dies jemand fürs Leben ist und ich würde eher denke, der oder die sucht etwas Unkompliziertes und haut beim kleinsten Problem gleich ab und geht wieder auf die Suche.
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