Durch frühes Dekorieren glücklicher sein?

Angeblich sollen Menschen glücklicher sein, die schon früh dekorieren, wenn es um Weihnachten geht. Ich gehe aber mal davon aus, dass das nicht nur auf Weihnachten bezogen so sein könnte, sondern auch auf andere Gelegenheiten zur Dekoration.

Findet ihr, dass man glücklicher ist, wenn man schon früh mit dem Dekorieren beginnt und dementsprechend früh damit fertig ist? Oder ist das Unsinn? Welche Erfahrungen und Beobachtungen habt ihr in dieser Hinsicht machen können?

Ich dekoriere eigentlich nie viel. Nur zu Weihnachten habe ich etwas Dekoration oder Schmuck, den ich dann anbringe. Das ist aber auch schnell passiert, da es eben nicht viel ist. Ich glaube nicht, dass es mich irgendwie glücklicher machen würde, wenn ich früher mit der Dekoration beginnen würde. Besser würde ich mich dadurch nicht fühlen. Ich kenne es auch eher so, dass man den Totensonntag abwartet und dann erst zum ersten Advent hin weihnachtlich dekoriert.

Davon habe ich noch nie gehört, wobei das schon sein kann. Meine Mutter dekoriert beispielsweise auch extrem gerne und sie gibt sich auch immer Mühe, die passende Dekoration für alle möglichen Jahreszeiten und Gelegenheiten auszusuchen oder selbst zu sammeln und dann alles schön damit anzurichten. Sie erfreut sich dann auch immer am Anblick der Dekoration.

Wenn man entsprechend früh dekoriert, hat man letztendlich natürlich auch mehr davon und kann sich auch länger daran erfreuen. Wenn man erst wenige Tage vor Weihnachten damit beginnt, dann kann man sich ja nur kurz dran erfreuen und hat im Endeffekt ja mehr Arbeit, als man so von der Dekoration an sich hat.

Wenn einem Dekoriert allgemein gefällt, man Spaß am Dekorieren hat und sich freut, wenn man die Dekoration täglich sieht, dann kann frühes Dekorieren sicher glücklich machen. Ich muss sagen, dass ich selbst aber meistens sehr spät dekoriere, wenn überhaupt. Da ich in einer WG lebe und auch nur ein Zimmer für mich habe, habe ich auch nicht so viel Platz zum Dekorieren und da würde mich frühes Dekorieren eher stören, weil es dann ja doch viel Platz wegnimmt.

Ich zaubere ganz gerne durch entsprechende Dekoration eine weihnachtliche oder österliche oder herbstliche Stimmung in die Wohnung. Ich werde aber eher unglücklich, wenn ich zu lange in einer solchen Wohnung verweilen muss. Glücklicher macht mich das auf keinen Fall. Weihnachtlich dekoriere ich die Wohnung frühesten am ersten Advent. Ostern fange ich erst ein oder zwei Wochen vorher an, Sträucher zu schneiden und diese mit gefärbten Eiern zu behängen.

Wenn man zu lange dekoriert, hat man ja nie ungeschmückte Wohnungen und kann sich gar nicht mehr auf etwas Besonderes freuen. Ich mag es auch nicht, wenn die Weihnachtssüßigkeiten schon im Oktober oder gar September ausliegen. Ich würde sie erst in der Adventszeit verkaufen. Osterhasen kurz nach Weihnachten steigern nicht mein Glücksgefühl, sondern deprimieren mich.

Ich glaube nicht, dass es darum geht früher fertig zu sein. Tatsächlich glaube ich, dass diese Einstellung, eine Aufgabe die man schnell hinter sich bringen möchte, überhaupt nicht dazu beiträgt glücklicher zu werden.

Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen, die die Weihnachtszeit nicht als Stress empfinden und den Dekokitsch und das ganze drumherum ein bisschen genießen können und deshalb auch Lust haben zu dekorieren sobald der erste Weihnachtsmarkt aufmacht, in der Zeit glücklicher sind im Vergleich zum Typ "Weihnachtsstress".

Ich glaube tatsächlich nicht, dass man das auf andere Dekoaktivitäten übertragen kann, weil es dieses Stresslevel wirklich nur in der Vorweihnachtszeit gibt. Jedenfalls kenne ich niemanden, der schon Wochen vor Ostern oder Geburtstagen in der Familie über Stress jammert.

Mich macht das Dekorieren um die Weihnachtszeit tatsächlich glücklich, und ich erfreue mich jeden Tag der Vorweihnachtszeit an den hübschen Lichtern, Aufstellern und Weihnachtsbäumen, die ich sehe. Ich bin aber auch von Kindesbeinen an schon ein absoluter Weihnachtsmensch und liebe diese Zeit des Jahres über alles.

Ostern und andere Feste mit Dekorationspotential über das Jahr hinweg lösen bei mir einfach nicht die gleichen Gefühle aus und ich stehe der Gestaltung dabei eher neutraler gegenüber. Natürlich empfinde ich liebevoll arrangierte Schmuckelemente trotzdem als ansehnlich und gemütlich, aber ich würde dabei nicht so weit gehen, zu sagen, dass sie meine Laune wirklich beeinflussen.

Bei der Weihnachtsdekoration gibt es für mich aber eine feste Regel, was den Startzeitpunkt angeht. Selbst, wenn ich mich vor Vorfreude kaum noch halten kann, wird keine Dekoration vor Totensonntag aufgestellt. Das war in meiner Familie schon immer ein ungeschriebenes Gesetz, und das beherzige ich auch. Oft warte ich sogar bis zum 1. Dezember oder 1. Advent, aber spätestens dann muss die Wohnung festlich geschmückt sein. Zu früh damit anzufangen würde sich für mich jedoch „falsch“ anfühlen und das Besondere an der Adventszeit etwas abschwächen.

Ich glaube schon, dass man das so empfinden kann, wenn man sich intensiv darauf einlässt. Man kann dann ja auch mit den Kindern die Dekoration basteln und das ist natürlich noch mal ganz anders als das einfache Schmücken der Wohnung oder des Hauses. Seit dem mein Sohn so richtig aktiv beim Basteln wird und es ihm Spaß macht Weihnachten zu feiern, kann ich da auch wieder meine Freude daran finden. Aufgrund des Stresses, der für uns damit verbunden war, hat es lange Zeit keinen Spaß gemacht und da habe ich auch nicht dekoriert, aber das Gefühl der Freude konnte mir mein Sohn zurückgeben.

Bei anderen Feierlichkeiten haben wir das aber nicht so. Da bastelt man zwar vorher etwas, aber Weihnachten ist noch mal ganz besonderes, weil das sicherlich auch mit der Jahreszeit zu tun hat, weil es kalt ist und man eh schon den Willen hat, es gemütlicher haben zu wollen, schön warm und man lässt sich eher darauf ein.

Ich würde vermuten, dass das davon abhängt, ob man generell gern dekoriert. Wenn man das sowieso gern macht, macht es bestimmt noch glücklicher, wenn man früher damit anfängt und sich länger damit beschäftigt. Wenn man sich weniger für Deko-Objekte interessiert und das Dekorieren für nicht so reizvoll hält, dann wird durch früheres Dekorieren auch der Glücksfaktor nicht steigen. Generell würde ich sagen: wenn man ein Hobby oder eine Aktivität, die man gern mag, früher beginnt bzw. länger durchführt, dann macht das glücklicher. Das ist aber nicht nur aufs Dekorieren bezogen.

Naja. Deko sorgt ja auch für eine gewisse Stimmung und ich kann mir schon vorstellen dass es Menschen besonders zufrieden bzw. glücklich macht wenn sie frühzeitig in die richtige saisonale Stimmung versetzt werden- ganz egal ob das jetzt die Weihnachtszeit betrifft oder auch Frühlingsgefühle. Ich selbst bin allerdings keine so große 'Dekotante' und kann über die Glücksgefühle bzgl. Deko nur mutmaßen.