Kann man als Diabetiker Blut spenden?
Wir hatten im Bekanntenkreis vor kurzem das Thema, ob man als Diabetiker Blut auch spenden kann. Ich selbst habe auch eine Zeit lang Blut gespendet und kann mich erinnern, dass man alle Krankheiten und alle Medikamenteneinnahmen in einem Fragebogen angegeben musste. Mein Schwager geht auch regelmäßig zum Spenden und er hat gemeint, solange der Diabetiker keine Insulintherapie oder andere Medikamente einnimmt, könnte man Blut spenden. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das stimmt und wollte euch mal fragen, ob ihr dazu nähere Einzelheiten wisst.
Das hat wirklich etwas mit dem Insulin zu tun. Wenn der Diabetiker Insulin bekommt, dann ist das eine potenzielle Gefahr für denjenigen, der das Blut bekommt. Nicht umsonst kann man mit einer Überdosis auch töten. Deswegen wird solches Blut nicht angenommen und das auch zu recht. Man sollte da auch wirklich ehrlich sein, da man damit ja dann auch niemanden hilft und die eigene Zeit verschwendet.
Ramones hat geschrieben:Das hat wirklich etwas mit dem Insulin zu tun. Wenn der Diabetiker Insulin bekommt, dann ist das eine potenzielle Gefahr für denjenigen, der das Blut bekommt. Nicht umsonst kann man mit einer Überdosis auch töten.
Medizinisch verstehe ich die Theorie nicht so ganz. Das im Unterhautfettgewebe befindliche Depot Insulin wird in kleinsten Portionen in den eigentlichen Blutkreislauf transportiert und schwirrt nicht in seiner absoluten Menge frei im Gefäßsystem herum. Und ein Diabetiker, bei dem das Insulin in der für ihn richtigen Menge im Blut ist, hat nun auch nicht mehr Insulin dort als ein Gesunder, sonst wäre er nämlich ebenfalls wie ein potentieller Spender unterzuckert.
Wenn man das also als Logik zugrunde legte, dürfte ein Typ 2 Diabetiker auf gar keinen Fall Blutspenden, denn die Insulinmengen in dessen Blut sind aufgrund einer Insulinresistenz meistens ungleich höher und müssten bei dieser Logik den Empfänger einer solchen Spende flugs in den Unterzucker befördern. So wie ich es verstanden habe, gilt das Blutspendeverbot vor allem dem Schutz des Diabetikers, von dem angenommen wird, dass eine Spende den Blutzuckerhaushalt aus dem Lot bringen könnte.
Was für mich bei einem Verbot bezüglich Typ 1 Diabetes noch am meisten Sinn ergibt, ist die Tatsache, dass es eine Autoimmunkrankheit mit entsprechenden Antikörpern ist. Solche Antikörper können ja für einen Empfänger nicht gesund sein, ergo sind Autoimmun-Patienten wahrscheinlich generell vom Blutspenden ausgeschlossen.
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