Auch den Partner auf Linkedin adden?
Linkedin wird manchmal als das Facebook der Arbeitswelt bezeichnet. Sowie manche auf Facebook auch Leute als Freund aufnehmen, die sie wenig oder kaum kennen bzw. kaum Kontakt zu diesen haben, nehmen auch bei Linkedin viele in ihr Netzwerk auf, ohne dass sie Kollegen wären oder in der selben Branche sind oder sonst irgendwie zusammenarbeiten. Da dort aber auch selten etwas wirklich Privates geteilt wird, kann man das wohl auch lockerer sehen.
Eine Bekannte ist seit kurzer Zeit auf Linkedin und wollte ihren Freund adden, was dieser aber nicht wollte. Sie arbeiten in komplett unterschiedlichen Branchen und er meinte, dass er da im Netzwerk nur Leute haben möchte, mit denen er beruflich zu tun hat oder haben wird. Das hat sie etwas sauer gemacht. Sie meinte, man müsse die Sache ja wohl nicht so ernst nehmen, ob da eine Person dabei ist, die man nur privat kennt, sei doch völlig egal. Wenn es im Grunde völlig egal ist, muss man ja aber auch nicht darauf bestehen, geadded zu werden, oder? Wie seht ihr das? Übertriebenes Verhalten oder angebracht, damit das Netzwerk Sinn ergibt?
Was die Frau meint, ist völlig uninteressant. Wichtig ist die Meinung des Partners. Und er will nun mal nicht, dass sie ihn auch noch diesbezüglich kontrolliert. Denn darum geht es ja wohl oder etwas nicht? Muss sie denn ständig klammern und dann auch noch jammern und es weiter erzählen? Was für eine Memme sie doch ist. Jedem seinen Bereich, wo ist das Problem? Sie soll ihm mal Freiräume machen und nicht mit ihrer Kontrollsucht und Überbesorgnis ersticken.
Ich sehe das mal wieder als ein hausgemachtes Problem an mit den sozialen Medien. Warum muss man generell überall befreundet sein mit dem eigenen Partner oder das noch zur Show tragen? So etwas geht in meinen Augen gar nicht und das ist nicht Facebook für Private Sachen und solche Dinge haben im geschäftlichen in meinen Augen auch nichts verloren und wirkt direkt unprofessionell. Wenn das ein Partner nicht versteht, dass man Privates und Geschäftliches trennt auch auf den sozialen Medien, dann tut es mir Leid und für mich wäre das nichts. Ich würde mich jedenfalls nicht dazu herab lassen, dass ich überall meine Partner adden muss nur weil ich ein Privatleben mit ihnen habe und das berufliche dort nicht mit einbinden möchte.
Hat man beruflich auch miteinander zu tun und vernetzt sich da, nutzt es auch nur geschäftlich und nicht Privat, dann sind das zwei andere Schuhe. Aber nur weil es der Partner ist diesen zu adden und dann womöglich noch die Privaten Dinge dort öffentlich ausfechten oder Rede und Antwort stehen, geht gar nicht. Sehe ich das bei anderen, dann schreckt mich das als Arbeitgeber oder Auftraggeber auch ab, denn ich erwarte einfach von Mitarbeitern, dass diese ihr Privatleben und Berufliches trennen können und nicht nur an "Schatzi Hasi Pupsi" klammern und hängen.
Wirft jedenfalls kein gutes Licht auf mich, wenn ich dort dann lese was es zu Mittag geben sollte oder Kontrolle mit Eifersuchtsdramen stattfinden, nur weil ich als Frau einen Mann geschäftlich dort kontaktiert habe. Und das hatte ich schon, als ich jemanden treffen wollte für etwas geschäftliches auf einmal dort die keifende Partnerin mir noch eine Nachricht geschickt hat, dass sie doch weiß wie "geschäftliches" aussieht und ich die Finger von ihrem Mann lassen soll. Meinst du da war die Lust dann noch großartig da weiter mit diesem Geschäfte zu machen oder Aufträge an ihn zu geben? Ich habe mir direkt jemand anderen gesucht, weil ich kein Bock auf weitere Dramen und Unterstellungen dieser Natur hatte.
Wenn es sich hierbei um ein beruflich genutztes Netzwerk handelt, dann sollte man hier auch keine Partner, Freunde und so weiter als Freunde haben, sondern wirklich nur Kontakte, die einen beruflich weiterbringen oder Menschen, mit denen man so zu tun hat. Wenn die Freundin also möchte, er aber nicht, dann muss sie damit leben. Ich finde seine Argumente sehr nachvollziehbar und kann nicht wirklich verstehen, warum man als normale Freundin möchte, dass man hier als Freundin angegeben wird. Bei einer Ehe würde das vielleicht mehr Sinn machen.
Ich bin nicht auf LinkedIn, dafür aber auf Xing. Da habe ich nur ein paar wenige Kontakte, die ich alle beruflich kennengelernt habe. Mein Freund ist sicher auch auf Xing, wobei ich mir darüber bisher aber noch nie Gedanken gemacht habe. Im Prinzip ist es mir auch egal. Ich habe nicht das Bedürfnis, auf jedem sozialen Netzwerk mit meinem Partner befreundet zu sein. Weshalb auch? Wir wohnen zusammen und wenn ich mit ihm kommunizieren will, kann ich das auch so persönlich machen, ohne soziale Netzwerke.
Ich finde es generell merkwürdig, wirklich überall auf allen sozialen Netzwerken mit dem Partner befreundet sein zu wollen und mir erschließt sich da der Sinn nicht. Solange es nicht irgendwie notwendig ist, finde ich das unnötig und einfach überflüssig. Von daher fände ich es auch gar nicht schlimm, wenn mein Freund meine Freundschaftanfrage nicht annehmen würde. Es hätte ja keine Auswirkungen auf unsere Beziehung.
Wenn der Partner in dem Beispiel das so sieht, dass er eben nur berufliche Kontakte haben auf LinkedIn haben will, ist es eben so und ich verstehe nicht, weshalb man da direkt ein Theater machen muss. Es ist doch nur ein blödes soziales Netzwerk und ich verstehe nicht, weshalb man das so eng sehen muss. Mag sein, dass es einen beruflich weiterbringt, aber privat und auf die Beziehung gesehen macht es doch keinen Unterschied, ob und wie viel Kontakt man da zueinander hat.
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