Wie sieht für euch eine typische Studentenwohnung aus?

Als Studentin hatte ich nie eine eigene Wohnung, sondern habe immer nur in WGs gelebt. Ein Wohnzimmer oder einen gemeinschaftlichen Raum gab es in den WGs dabei nie, so dass jeder in erster Linie in seinem Zimmer war. Viele Studenten haben ja aber eine eigene Wohnung und können diese nach ihrem Geschmack einrichten. Meistens müssen bei der Einrichtung jedoch viele Abstriche gemacht werden, da das Geld fehlt.

Ich war früher oft bei Freunden und Kommilitonen zu Besuch, die studiert hatten und eine eigene Wohnung hatten. Ganz oft waren die Möbel völlig zusammengewürfelt und es war doch alles sehr provisorisch eingerichtet. Wie sieht für euch eine typische Studentenwohnung aus?

Ich glaube nicht, dass man das Aussehen einer Wohnung daran festmachen kann, ob jemand Student ist oder nicht. Es hängt wohl eher vom Alter, vom Verdienst und von individuellen Geschmack ab, wie man seine Wohnung einrichtet. Wenn sich ein Student eine eigene Wohnung mieten kann, in der er alleine wohnt, hat er zumindest nicht ganz wenig Geld, zumindest nicht in einer großen Stadt. Dann muss er sich seine Möbel auch nicht aus Paletten zusammenstellen oder vom Sperrmüll zusammenstückeln.

Ich kenne keine typische Studentenwohnung. Bei Zimmern kann man eher Gemeinsamkeiten feststellen, etwa in Studentenwohnheimen, in denen Zimmer im Allgemeinen sehr klein und zweckdienlich eingerichtet sind. Aber selbst in WGs sind die Zimmer je nach Geschmack und Elternbeitrag schon sehr unterschiedlich. Solche Zimmer sind ja auch nicht auf Dauer gedacht. Daher wird man sich auch nicht sehr teuer einrichten, sondern schauen, dass man Teile vom Elternhaus mitnimmt und gebrauchte Dinge aus Kleinanzeigen.

Als ich den Threadtitel gelesen habe, kam mir spontan meine erste eigene Studentenbude in den Sinn. Es handelte sich um eine umgebaute Garage, also eine Einzimmerwohnung mit Mini-Kochnische, einem winzigen Bad mit Klo, Waschbecken und Dusche, schlechter Dämmung und kaum Luftzirkulation, sodass es im Winter eiskalt und im Sommer unerträglich heiß war und sich sehr schnell Schimmel gebildet hat. Die Wohnung war eben billig und halbwegs gut gelegen, aber ein zweites Mal würde ich da sicher nicht mehr einziehen.

Die Beschreibung bestätigt schon so manches Studentenklischee, aber insgesamt gibt es für mich keine „klassische“ Studentenwohnung. Immerhin bedeutet der Studentenstatus nicht automatisch, dass man bettelarm ist und im letzten Kabuff hausen muss. Wer eine Wohnung gestellt bekommt, vermögende Eltern hat oder nebenher ausreichend verdient, kann sich durchaus einen höheren Lebensstandard leisten. Auch besteht ja ein Unterschied darin, ob man eine Singlewohnung oder eine WG bewohnt. Ich habe schon Studentenwohnungen der kompletten Bandbreite zwischen dem Komfort eines Pappkartons unter der Brücke bis hin zur Luxussuite gesehen.

In meiner Studentenzeit kannte ich tatsächlich gleich mehrere Leute, die die gleiche Art von Wohnung hatten wie ich. Altbau, zwei Zimmer mit winzigem Bad und winziger Küche, wobei das Fenster im Bad ganz oben unter der Decke klebte und nicht nach draußen sondern in die Küche ging. Die Wohnungen waren alle wirklich sehr merkwürdig geschnitten, wahrscheinlich waren das alles mal größere Wohnungen, die abgeteilt wurden.

Bei der Einrichtung konnte ich aber eher wenig Gemeinsamkeiten feststellen. Der eine hat halt Glück und kann in der Verwandtschaft ältere Möbel bekommen, die nicht mehr gebraucht werden, der andere muss schauen, was es bei IKEA so gibt. Es gibt auch Leute, die erst mal fast ohne Möbel auskamen. Bei mir war es auch so, dass mein Schlafzimmer erst mal keine hohe Priorität hatte, da hat mir eine Matratze auf dem Boden und eine Kleiderstange erst mal gereicht.