Gesangsverbot bei Gottesdiensten nachvollziehbar?
Seit diesem Wochenende sind ja Gottesdienste wieder erlaubt, nur wurden diese mit teilweise harten Bedingungen und Auflagen belegt. Eine Auflage ist ein auferlegtes Gesangsverbot, weil man darin eine besondere Gefahr einer Corona Virenübertragung sieht. Diese Maßnahme löst nun viel Unverständnis und Missmut aus und wird auch dementsprechend diskutiert. Was haltet ihr denn von diesem Gesangsverbot bei Gottesdiensten? Findet ihr solch eine Auflage nachvollziehbar, haltet ihr diese für überzogen und wie lange wird sie sich halten können?
Natürlich ist das nachvollziehbar. Hast du mal die Videos gesehen, in denen gezeigt wird wie sich Tröpfchen beim Sprechen und Singen verteilen? Je lauter man spricht, desto größer ist die Tröpfchenwolke, die man von sich gibt und je weiter reichen diese Tröpfchen dann natürlich auch und Singen war dabei eben ganz oben auf der Liste.
Aber mit Mundschutz und genügend Abstand müsste das doch eigentlich machbar sein. Da im Moment nicht Weihnachten ist, sind die Kirchen doch eh nur spärlich besucht. Oder habe ich was verpasst und Kirchenbesuche sind jetzt plötzlich wieder im Trend?
Ich finde es auch nachvollziehbar, dass man beim Singen durchaus eine feuchtere Aussprache hat und das Risiko der Tröpfcheninfektion damit größer ist. Ich kenne viele Menschen die da mit voller Inbrunst lauthals mitsingen und bezweifle, dass das immer mit trockener Aussprache funktioniert. Andererseits dachte ich auch, dass bei diesen Gottesdiensten dennoch ein Mundschutz zu tragen sei. Dies würde ja wiederum die Gefahr einer Infektion minimieren.
Vermutlich setzt man hier allerdings auf einen doppelten Schutz. Ich denke, dass der harte Kern der Kirchgänger einfach froh darüber ist wieder an richtigen Gottesdiensten teilnehmen zu können und das es durchaus Akzeptanz findet, wenn vorerst keine Lieder gesungen werden dürfen. Ich glaube nicht, dass sich da Kirchengemeinden den Vorschriften widersetzen. Solange es diese Auflagen gibt, werden diese auch eingehalten und akzeptiert werden.
Wie war das noch mit der Chorprobe in Mount Vernon? 61 Sänger halten Abstand und desinfizieren, was das Zeug hält. Einer hat Covid-19 und Dach haben es 52 andere auch. Jetzt hat der Chor zwei Mitglieder weniger. In Berlin ist es nicht viel anders gelaufen. 80 Leute singen mit Sicherheitsabstand, danach sind 30 krank.
Aerosole sinken halt nur langsam an und transportieren hervorragend Erreger durch den ganzen Raum. Wer das lange genug einatmet, bekommt genug für eine Infektion ab. Das muss man nicht fördern, oder?
Das Gesangsverbot für Gottesdienste ist für mich sehr gut nachvollziehbar. Inzwischen ist es doch erwiesen, dass lautes Reden und insbesondere Singen die Aerosole besonders weit verteilen. Und beim Singen kann man auch schlecht Masken aufziehen.
Ich finde, dass singen in einem Gottesdienst zwar das Gemeinschaftsgefühl stärkt und manchmal auch schön ist, aber ich halte es nicht unbedingt für notwendig. Es gibt auch mittlerweile Fälle, die nachgewiesenermaßen bei Chorgesängen infiziert wurden.
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