Welche Gerichte wollen euch nie so recht gelingen?
Mir gelingt Kaiserschmarrn eigentlich nie so richtig, auch wenn das Rezept so einfach ist und auch wenn man dieses Essen so schnell zubereiten kann. Allerdings passiert es mir ständig, dass die untere Seite anbrennt oder dass der Kaiserschmarrn drinnen noch teigig ist. Manchmal passiert auch beides auf einmal. Leider hängt es manchmal innerhalb von Sekunden ab, ob die Seite anbrennt und ich kann nie richtig einschätzen, wann ich wenden muss.
Habt ihr Gerichte, die euch nie so richtig gelingen wollen? Um was für Gerichte handelt es sich dabei? Probiert ihr es dennoch immer wieder oder habt ihr es mittlerweile aufgegeben?
Ich kann sehr simple Gerichte nicht zubereiten. Eines der einfachsten Speisen der Welt sind wahrscheinlich Pfannkuchen. Trotzdem gelingen sie mir nie, selbst wenn ich mich haargenau an die Rezepte halte. Oder Frikadellen, die fallen mir grundsätzlich auseinander. Dafür kann ich Lachsfilet mit gerösteter Zwiebel-Senf-Brezel-Kruste oder Ähnliches in Perfektion, aber die leichten Sachen gelingen mir nie.
Deshalb ist in unserem Haushalt mein Mitbewohner für die einfachen Gerichte zuständig und ich koche die Gerichte, die sehr umfangreich sind und die lange Garzeiten haben und die in Perfektion angerichtet werden müssen. So hat jeder seine Fähigkeit, ich kann halt keine Pfannkuchen oder so, egal wie oft man es mir gezeigt hat und wie oft ich es nachmachen sollte, es klappt nicht.
Ich habe ein Rezept zu Hause, was ein altes Familienrezept ist, wobei ich aber nicht weiß, wie man das zutreffend übersetzen muss und ob es eine deutsche Entsprechung gibt. Fakt ist, dass ich mich immer genau ans Rezept halte, aber mir will es nie gelingen. Ich versau immer alles und es wird klumpig, was ich nicht so toll finde. Das ist echt nervig, besonders wenn man in dieser Hinsicht einen Drang zum Perfektionismus hat so wie ich.
Bei gekochten herzhaften Speisen fällt mir gar nicht so viel ein, was mir wirklich „nie“ richtig gelingt. Es ist eher so, dass ich den Geschmack und die Konsistenz oftmals noch für verbesserungswürdig halte, dass das Essen an sich aber definitiv nicht ungenießbar ist. Schwierig finde ich es immer noch, Fleisch und Fisch auf den Punkt zu garen, ohne dass die Stücke zu trocken, zu zäh oder zu fest werden. Das ist ja aber auch schon ein Thema der gehobenen Küche und wurmt mich daher nicht allzu sehr.
Schwer tue ich mich auch damit, Bratkartoffeln optimal zu bräunen, ohne sie zu verbrennen oder noch halbgar zu lassen. Auch exotische Gerichte aus der chinesischen, japanischen oder indischen Küche empfinde ich selbstgemacht weniger „authentisch“ und überwältigend im Geschmack als in einem gehobenen Restaurant, in dem ein Landsmann kocht.
Bei Backwaren stellen mich viel eher gewisse Rezepte immer wieder vor Herausforderungen. So wollen mir Berliner, Rosinenbrötchen und Quarkbällchen irgendwie nicht so wirklich fluffig und leicht gelingen. Teilweise liegt das an mangelnder Ausstattung, da ich beispielsweise keine Fritteuse habe; teilweise habe ich aber wohl auch einfach nicht die richtige Teigzusammensetzung oder Ausbacktemperatur. Das ist schon frustrierend, da ich solche Teilchen eigentlich nicht beim Bäcker kaufen will, da sie so einfach aussehen und ich irgendwo deshalb zu geizig dazu bin. Aber das Ergebnis im Selbstversuch wird immer mehr schlecht als recht.
Ich versuche mich gar nicht, an solch "schweren" Rezepten, beziehungsweise jene, die enorm viel Zeit brauchen. Ein Baguette wie in Frankreich zu Hause hinzubekommen, glaube das ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Schwere Rezepte oder umfangreiche Gerichte machen mir nicht wirklich Probleme, ich finde sie nur sehr einnehmend und brauche dafür sehr viel Zeit und Ruhe in der Küche. Was mir allerdings nicht gelingen will sind Arme Ritter. Mein Mann bekommt sie perfekt hin und ich liebe sie. Sobald ich mich daran versuche, erhalte ich jedoch nur geschmacklose Matschepampe.
Ich kann jedoch gut damit leben, schließlich bekomme ich sie so ohne Aufwand von meinem Mann. Was mir jedoch auch nicht gelingt, sind Semmelknödel. Ich habe meiner Mutter unzählige Male zugesehen und assistiert. Trotzdem ist es mir nicht möglich das gleiche Ergebnis zu erhalten wie bei ihr. Das finde ich sehr traurig und frustrierend, da ich nicht mehr die Möglichkeit habe, das Geheimnis von ihr zu ergründen. Rezepte aus dem Internet waren hier leider auch nicht hilfreich.
Tipp für den Kaiserschmarrn: Geh ein bisschen runter mit der Temperatur und nimm eine möglichst große Pfanne. Falls du keine große Pfanne hast kannst du den Teig auch einfach teilen und nacheinander backen. Am Ende kommt dann alles zusammen in die Pfanne und wird mit Puderzucker karamellisiert.
Es gibt schon einige Gerichte, die denen ich mehrere Anläufe gebraucht habe um sie richtig hin zu bekommen. Teilweise liegt das aber definitiv an meiner Ausstattung. Ich habe nur einen normalen Backofen, der kann mit einem professionellen Gerät oder einem Pizzaofen natürlich nicht mithalten. Oder Nudeln habe ich auch erst dann richtig hin bekommen als ich mir einen Aufsatz für die Küchenmaschine gekauft habe.
Eine große Köchin bin ich noch nie gewesen, das liegt eventuell auch daran, dass meine Mutter es auch nicht wirklich konnte. Ihre Spezialität waren zu Schuhsohle gebratenes Fleisch, Dosengemüse, Mehlkleistersoße und eine Sättigungsbeilage, bevorzugt Tüten-Kartoffelpürree. Vieles habe ich mir dann selbst angeeignet, aber an Fleisch hab ich mich nie so richtig rangetraut und an Fisch noch viel weniger.
Das lag auch unter anderem daran, dass es damals noch nicht so viele Infos gab, wie man Fleisch besser brät, und ich auch noch nie ein Fan von rosa gebratenem Fleisch war. Ich wollte zwar keine Schuhsohle, aber durch darf es gerne sein. Damals meinte man, das gehe nicht, also habe ich das geglaubt und es auch nicht mehr versucht. Es gab dann bei mir hauptsächlich vegetarisches Essen. Fisch beschränkte sich auf Fischstäbchen, die bekam auch ich hin.
Inzwischen lebe ich in einer Beziehung und mein Freund kann Fleisch und auch Fisch traumhaft braten! Genauso, wie ich es mag! Und weil er es so toll kann, versuche ich es erst gar nicht erst.
Lange Zeit hatte ich auch Probleme, einen Biskuit zu backen. Weder als Tortenboden noch für eine Roulade wollte er mir gelingen. Ich bekam immer lecker schmeckenden Keks heraus. Bis ich mich dann mal wirklich hingesetzt und geübt habe, wie sich ein fertiger Biskuit anfühlen muss im Backofen. Seitdem gelingt der Tortenboden, eine Biskuitrolle bekomme ich aber nicht hin, die sieht immer aus, als wenn ein Vierjähriger das erste mal gebacken hat.
Bei mir ist es eh oft Glückssache, ob ein Gericht gelingt oder nicht. Ich probiere viel aus und halte mich selten streng an die Rezepte, weil mir entweder eine Zutat fehlt oder weil ich die Mengen wegen fehlender Küchenwaage nicht genau ausmessen kann. Manchmal berücksichtige ich auch nicht, dass die Zeiten für bestimmte Auflaufgrößen gelten. Ich habe es zum Beispiel noch nie geschafft, eine gute Quiche Lorraine zu machen, aber ich habe noch nicht aufgegeben. Das nächste Mal werde ich zwei kleinere Auflaufformen statt meiner großen nehmen.
Auch mit Pfannkuchen kämpfe ich noch, obwohl diese doch eigentlich sehr einfach zu machen sind. Meine werden immer zu dick. Ich müsste sie vielleicht mal nach Rezept machen. Ich mache sie eher nach Gefühl, wenn ich Milch und Eier übrig habe, die weg müssen. Dass mir nicht nur Aufläufe, sondern auch Kuchen eher schlecht gelingen, könnte auch an dem Ofen liegen. Ich befürchte, dass er nicht mehr gleichmäßig erhitzt.
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