Wirken Doppel-Familiennamen gebildet und wichtig?

vom 14.06.2020, 10:28 Uhr

Mir ist aufgefallen, dass es in den letzten Jahren eine Zunahme von Doppelnamen gibt. Wissenschaftler wollen auch festgestellt haben, dass Träger von Doppelnamen unbewusst und automatisch als sozial höher und akademischer wahrgenommen werden. Zum Beispiel Politiker oder viele geschiedene/verheiratete Leute tragen Doppelnamen, was aber der Grund sein sollte, das verstehe ich nicht. Habe ich es mit jemanden Wichtigem zu tun oder will jemand seine Identität behalten oder ein Zeichen für Gleichberechtigung setzten? Wie wirken diese Doppelnamen auf euch und findet ihr auch, dass die Träger mehr gebildet scheinen als Leute mit einfachem Nachnamen?

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» friedchen » Beiträge: 1313 » Talkpoints: 940,10 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich finde die Art wie man wirkt bestimmt man durch Handlungen und nicht durch einen Namen. Um es vielleicht etwas abwertend zu sagen, jeder Kevin kann auch der neue Einstein sein und genauso ist es mit den Nachnamen. Sagen wir mal die Frau heißt Hase und der Mann Schmidt. Hase Schmidt oder Schmidt Hase finde ich nun nicht gebildeter als die einzelnen Nachnamen, wenn ich ehrlich bin. Sicherlich kommt es auch einfach auf den Nachnamen an sich an. Ich denke aber, dass man nur mit Handlungen wirklich bestimmen kann, wie gebildet und intelligent man bei anderen Menschen ankommt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich vermute, dass der Grund das man Doppelnamen häufig als wichtiger und gebildete empfindet, darin liegt, dass man in einer gewissen Stellung nicht bereit ist, seinen Namen abzugeben. Das könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn man ein Unternehmen gegründet/geerbt hat, welches den Nachnamen trägt oder der Name in einer Region oder sogar überregional einen besonderen Ruf / ein besonderes Image genießt. Oder das man einen gewissen Bekanntheitsgrad hat und der mit diesem Namen in enger Verbindung steht.

Und diese Fälle gibt es eben häufig bei Personen in der Öffentlichkeit, sei es Prominente aus Film und Fernsehen oder Politiker, auch Wissenschaftler und Sportler betrifft dies. Und das die Wahl des Doppelnamens zunimmt, ist somit vielleicht sogar ein positives Zeichen in der Form, dass vielleicht immer mehr Frauen bereits etwas erreicht haben und nicht mehr ihren Namen abgeben möchten unter dem sie vielleicht gearbeitet/studiert haben etc.!?

» Maysen » Beiträge: 475 » Talkpoints: 55,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Auf mich wirken Doppelnamen weder gebildeter noch ungebildeter als einfache Namen. Ich vermute dann eher, dass die Eheschließung in der Zeit lag, als noch nicht jeder seinen Namen beibehalten durfte und ein gemeinsamer Familienname gewählt werden musste. Mich stören die Doppelnamen eher ein bisschen, weil ich sie mir schlecht merken kann. Ich glaube, man kann diese Leute auch mit nur einem Namen ansprechen, ich weiß aber nicht mehr, ob es der erste Teil des Namens ist oder der zweite.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Je nach Kombination wirken die Doppelnamen eher lächerlich bis total peinlich und man fragt sich da schon, warum die Besitzer sich nicht gefragt haben wie das klingt oder warum ihnen niemand gesagt hat, dass die Kombination einfach nicht passt.

Und ich verbinde Doppelnamen mit so einem gewissen Typ Frau, der ein modernes und feministisches Selbstbild hat, aber bei genauerem Hinschauen halt doch die typischen, konservativen Standard Werte vertritt. Deshalb auch die Hochzeit, die zur der Namenskonstruktion führte, anstatt auf dieses bürgerliche Konstrukt einfach zu verzichten.

Aber das trifft natürlich nicht auf alle Doppelnamenträger zu und es ist ja auch eine Frage der Kultur. Ich kenne zum Beispiel keine einzige Person mit Wurzeln in Mittel- oder Südamerika, die nicht mindestens zwei Nachnamen trägt oder oder vor einer Hochzeit getragen hat.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich finde Doppelnamen bestenfalls eher mühsam, weil ich von Job wegen öfter persönliche Daten abtippen muss. Besonders wohlklingende Kombinationen sind mir darunter auch noch nie aufgefallen, da ja einzelne Nachnamen schon manchmal leicht skurril ausfallen. Aber diese dann auch noch freiwillig zu kombinieren, finde ich auch pseudo-feministisch und affektiert. Einerseits will man den "Mädchennamen" nicht aufgeben, weil frau schließlich emanzipiert ist, andererseits soll doch die ganze Welt wissen: Hier, ich hab auch einen abgekriegt, ich bin eine verheiratete Frau! Frau Wassermann-Grunewaldberger! :roll:

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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