Welchen Fisch kann man noch mit gutem Gewissen essen?

Bis jetzt habe ich ganz gerne ab und zu ein Lachsbrötchen gegessen. Nachdem ich aber gestern Abend Markus Lanz gesehen hatte, verging mir der Appetit. Zu Gast war Hannes Jaenicke (ab Minute 55), der erschreckende Bilder von Lachsfarmen zeigte und mir die schlimmen Auswirkungen der Lachsfabriken auf die Meere und andere Ökosystem vor Augen führte. Zuchtlachs ist auch nicht gesund und enthält keine Omega-3-Fettsäuren, wie immer behauptet wird, weil die Lachse vegetarisch mit Pellets ernährt werden.

Ich bin gerade auf dem Weg zum Vegetarier, aber mit Fisch. Welchen Fisch kann man ohne schlechtes Gewissen noch essen? Ist zum Beispiel der Fisch aus deutschen Fischteichen oder Heringe aus der Nordsee noch in Ordnung? Gibt es speziell für Fisch ein Siegel, nach dem man sich richten kann?

Fisch aus dem Meer ist wahrscheinlich generell eher problematisch, weil Überfischung, Mikroplastik und so weiter. Natürlich gibt es Siegel und Zertifikate und solche Sachen, aber wirklich aussagekräftig finde ich die nicht. Die Angabe zu den Fanggebieten ist zum Beispiel oft total ungenau.

Aber Forellen sind denke ich vertretbar. Bei uns gibt es in der Region ein Restaurant mit Forellenzucht, da kann man sich anschauen wie die Fische leben, die man auf den Teller bekommt. Ich finde es ist immer ein gutes Zeichen, wenn ein Erzeuger jederzeit bereit ist seine Tiere zu zeigen.

Mit welchem Gewissen und Gefühl du Fisch verzehrst, hängt ja ganz von deinen persönlichen Standards ab. Jede Form der Industrie verändert die Lebensumstände von Fisch, sodass du beim Wunsch nach einem völlig unbeeinträchtigten und natürlichen Essens auf deinem Teller eigentlich nur die Option hast, selber den Angelschein zu machen und in wildem, naturbelassenem Gewässer auf die Jagd zu gehen. So wirst du zwar einige heimische Fischarten in guter Qualität bekommen, aber eben keinen Lachs, Schwertfisch oder Thunfisch.

Mit den genauen Gütekriterien und Vorgaben kenne ich mich jetzt nicht aus, aber ich weiß, dass man dem MSC-Siegel eine gewisse Aussagekraft in puncto Nachhaltigkeit nachsagt. Ich selber achte beim Kauf nicht penibel darauf, aber ich esse tatsächlich auch so selten Fisch, dass ich mir den Genuss zu diesen Gelegenheiten dann nicht noch madig machen will, indem ich über die Schattenseiten der Fischzucht und Fischerei nachgrübele.