Von Arzthelferin wegen Pille schlecht behandelt werden?
Ich bin seit einiger Zeit bei einer neuen Frauenärztin, da mein früherer Gynäkologe geschlossen hat. Die neue Ärztin hat eine recht betagte Arzthelferin, die sehr unfreundlich ist. So habe ich zumindest gedacht. Inzwischen habe ich mehrfach beobachten können, wie sie mit Müttern und schwangeren Frauen sehr freundlich umgegangen ist. Da war sie plötzlich ein richtiger Engel. Das Problem scheinen die Frauen zu sein, die die Pille verschrieben bekommen wollen.
Ich musste wegen einem Rezept schon einmal über eine Stunde im Wartezimmer warten. Ich habe angeboten später wieder zu kommen, aber sie meinte, dass sie das Rezept dann lieber an einem anderen Tag ausstellen würde. Ein anderes Mal habe ich vorher angerufen und habe gehofft, dass sie das Rezept für mich vorbereitet. Das hat sie aber nicht und ich musste erneut lange darauf warten. Das gleiche habe ich auch bei anderen Frauen beobachten können, die ebenfalls Rezepte abholen wollten.
Inzwischen sieht man das auch in den Bewertungen und Kommentaren der Ärztin. Das finde ich schon erschreckend, denn die Arzthelferin zieht die Bewertung der Ärztin herunter. Ich habe den Eindruck, dass die Arzthelferin einfach sehr alt ist und die Pille bei jungen Frauen verurteilt. Kennt ihr ähnliche Fälle? Oder hattet ihr bisher Glück bei euren Arzthelferinnen? Sollte ich die Ärztin darauf ansprechen?
Mir erschließt sich nicht, was die Wartezeit wegen dem Rezept mit einer besonderen "Feindlichkeit" gegenüber Frauen zu tun haben soll, die mit der Pille verhüten. Ich habe vor kurzem auch bei meiner Frauenärztin angerufen, weil ich ein Folgerezept für meine Pille haben wollte. Ich hatte die Hoffnung, dass es eben fertig gemacht wird, dass ich es nur noch schnell abholen muss. Im Endeffekt wurde mir aber gesagt, dass man das Rezept erst bearbeiten und ausstellen würde, sobald man meine Krankenkassenkarte hätte. Das geht also nur, wenn ich direkt vor Ort bin und nicht schon vorher. Warten vor Ort musste ich dann auch noch, was ich ziemlich lästig finde.
Das handhabt jede Praxis anders. Ich war auch schon bei Ärzten beliebiger Fachrichtung, die gar nicht jedes Mal die Krankenkassenkarte haben wollen und das Rezept dann auch schon vorher ausstellen, man muss es dann nur noch abholen. Vielleicht braucht man die Karte nicht abgeben, wenn man im Quartal bereits dort gewesen ist. Wenn man die Pille aber alle sechs Monate holt bzw. das Rezept dafür, sieht es natürlich anders aus.
Gerade beim Frauenarzt muss ich auch immer lange warten, das ist nun mal so. Da würde ich auch nicht sofort unterstellen, dass die Frau etwas gegen dich oder deinen Wunsch nach der Pille hat. Ich habe es eher mit einer neugierigen Arzthelferin zu tun, aber das ist auch nicht weiter schlimm. Sie fragt gerne mal nach, auch wie es den Kindern so geht und so weiter, ich finde das aber okay, weil sie immerhin auch gesehen hat wie diese sich weiterentwickeln.
Ich denke letztendlich kommt es aber immer auch auf den Arzt drauf an. Beim Kinderarzt zum Beispiel sitzt eine total unfähige Arzthelferin im Eingang, die alles durcheinanderbringt und einfach nicht organisiert ist, einem auch gerne mal einen Spruch knall, wenn man 5 Minuten später kommt, obwohl man letztendlich ewig warten muss und so weiter. Der Arzt oder die Ärzte hingegen sind aber sehr kompetent, haben Erfahrung und bilden sich immer weiter, weswegen ich schön blöd wäre wegen der Arzthelferin den Arzt zu wechseln. Wobei wir es auch schon angesprochen haben, was sie da so bringt, weil manche Sachen nicht okay sind.
Ich kenne das so nicht. Ich habe auch über zehn Jahre die Pille genommen und war in dieser ganzen Zeit bei verschiedenen Frauenärzten, die mir die Pille verschrieben hatten. Ich hatte da noch nie negative Erfahrungen gemacht, zumindest nicht, wenn es um das Verschreiben der Pille ging. Das ging immer absolut problemlos und ich hatte nie das Gefühl, dass die Pille nur ungern verschrieben wurde.
Bei mir war es sogar umgekehrt und ich bin immer sehr einfach an die Pille gekommen. Zunächst konnte ich die Pille sehr viele Jahre nehmen, ohne eine Untersuchung beim Frauenarzt gehabt zu haben. Meine Mutter durfte das Rezept für mich holen, wenn ich selbst nicht dazu kam. Und einmal als das Kartenlesegerät für die Krankenkarte kaputt war, durfte ich das Rezept trotzdem haben, sollte aber irgendwann in ein paar Tagen oder Wochen nochmal vorbeikommen, um meine Karte nachzureichen.
Ich denke, dass es bei den unterschiedlichen Ärzten eben immer anders ist. Pech kann man doch immer haben, was Ärzte angeht und das betrifft eben nicht nur Frauenärzte, sondern alle anderen Ärzte auch. Und mit langen Wartezeiten muss man auch immer rechnen. Ich weiß, dass ich auch schon oft den halben oder manchmal sogar den ganzen Tag beim Arzt verbracht habe, weil sich alles so extrem in die Länge gezogen hat. Ich habe aber nie das Gefühl gehabt, dass es an der Pille lag und kann mir das ehrlich gesagt auch nicht so recht vorstellen.
Es gibt ohne Zweifel unfreundliche Arzthelferinnen. Vielleicht hat die von dir beschriebene Arzthelferin spezielle moralische Vorstellungen. Ich würde die Ärztin mal daraufhin ansprechen, warum man das Rezept für die Pille nicht vorbestellen kann oder warum man eine Stunde nur für das Rezept warten muss.
Das Alter dieser kann meiner Meinung nach keine Rolle spielen. Wenn sie alt ist, aber noch nicht in Rente, kommt sie doch gerade aus den Zeiten, in denen die sexuelle Freizügigkeit, auch gerade wegen der Pille, größer war als heute.
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