Auf eigene Faust einen Zebrastreifen auf die Straße sprühen?
Ich habe von einem Fall gehört, in dem jemand mit weißem Farbspray eigenhändig einen Zebrastreifen auf die Straße gesprüht hat. Dort in der Straße wird wohl oftmals viel zu schnell gefahren, was diesem Anwohner wohl sehr auf die Nerven ging. So hat dieser dann beschlossen, das selbst in die Hand zu nehmen.
Man sah auch nur bei genauerem Hinsehen, dass es sich um keinen echten Zebrastreifen handelte. Nun besteht wohl die Hoffnung, dass die Stadt dies als Anlass sieht, um einen offiziellen Zebrastreifen dort anzulegen. Die Hoffnung des heimlichen Sprayers war es wohl, so die Autos zum langsameren Fahren zu bewegen.
Was haltet ihr davon, dass jemand auf eigene Fast einen Zebrastreifen auf die Straße malt? Könnt ihr das Verhalten durchaus nachvollziehen? Meint ihr, dass die Autofahrer dadurch zum umdenken und langsam fahren bewegt werden? Könnt ihr euch vorstellen, dass die Stadt nun aktiv wird und einen offiziellen Zebrastreifen anlegt?
Ich habe das heute Mittag in "Punkt12" auf RTL gehört und gesehen. Es wurde aber auch gleich dazu gesagt, dass dem Verursacher eine hohe Strafe erwartet. Das ist eine Sachbeschädigung und das kostet einiges für den Herrn.
Es wurde auch nicht gesagt, dass nun die Stadt einen Zebrastreifen dort plant, sondern nur, dass es erhofft wird. Die Autos fahren durch den selbst angesprühten Zebrastreifen auch nicht langsamer. Denn das Verkehrsschild für den Zebrastreifen fehlt ja.
RTL hat einfach wieder zu wenig zu berichten, dass sie das aufbauschen müssen. Ich denke nicht, dass die Stadt nun einen Zebrastreifen macht. Geschwindigkeitskontrollen wären da sinnvoller.
Nachvollziehen kann ich das auf jeden Fall. Wenn man das Gefühl hat, dass alle Autos da zu schnell fahren und Kinder und alte Leute in Gefahr sind und all seine Bemühungen, bei der Stadt um einen Zebrastreifen oder anderen Maßnahmen zur Geschwindigkeitskontrolle nicht fruchten, kann ich es verstehen, dass man Eigeninitiative zeigt.
Ob es nun zur Folge hat, dass die Stadt entsprechend reagiert, kann man nicht sagen. Vielleicht ist gerade die Berichterstattung darüber ausschlaggebend. Entweder die Stadt fühlt sich gedemütigt und beharrt darauf, keinen Fehler gemacht zu haben und dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung nicht nötig ist. Oder sie nutzt die Berichterstattung, um sich als bürgerfreundlich zu präsentieren.
Auch wenn die Person scheinbar gute Gründe gehabt hat, finde ich es nicht richtig, auf eigene Faust einen Zebrastreifen auf die Straße zu sprühen. Dieser muss ja auch durch ein Schild auf die Autofahrer aufmerksam machen, von daher kann ich mir vorstellen, dass nicht alle Autofahrer den selbst gesprühten Zebrastreifen gesehen haben. Und auch wenn dieser gut erkennbar ist, ist es keine Garantie dafür, dass Autofahrer automatisch langsamer fahren.
Auf unserer Straße befindet sich auch ein Zebrastreifen, allerdings würde ich dort trotzdem nicht rüber gehen, wenn ich nicht vorher sicher bin, dass kein Auto da ist bzw. das anfahrende Auto mich auch sieht und rechtzeitig hält.
Abgesehen von der Sachbeschädigung finde ich einen anderen Punkt auch nicht richtig. Welches Kind erkennt denn, dass es sich um einen inoffiziellen Zebrastreifen handelt und achtet darauf, ob die notwendige Beschilderung auch vorhanden ist? Wohl die wenigsten. Und wenn diese Kinder dann womöglich noch unbegleitet auf dem Schulweg sich auf die vermeintliche Sicherheit verlassen, die der falsche Zebrastreifen vorgaukelt, dann bringen sie sich ja noch mehr in Gefahr. Wenn man nämlich einfach so irgendwo die Straße überquert prüft man doch sorgfältiger ob die Straße frei ist, als wenn man glaubt, man hätte hier als Fußgänger ein gewisses Vorrecht, das aber nicht gegeben ist.
Abgesehen davon sind die so genannten Zebrastreifen sowieso nicht unbedingt das gelbe vom Ei, was die Sicherheitswirkung für die Fußgänger angeht. Zumindest in unserer Region nicht. In anderen Regionen wird der Zebrastreifen von Autofahrern eher respektiert. Bei uns ist im näheren Umkreis mittlerweile nur noch einer vorhanden und die Verwaltung überlegt, ob man den nicht doch besser gegen eine Ampel austauschen sollte, weil es dort immer wieder zu brenzligen Situationen mit Autofahrern kommt, die die Streifen auf der Straße nicht für voll nehmen. In dem Fall frage ich mich schon, warum jemand unbedingt für einen Zebrastreifen kämpft, wenn es sicherere Lösungen gibt.
Ich habe die Reportage nicht gesehen, kann aber über den konkreten Fall nichts sagen. Allerdings wundere ich mich schon über die Vorgehensweise. Klar hat man es in einer Kommune oder Gemeinde mit leeren öffentlichen Kassen nicht leicht, so eine Baumaßnahme durchzusetzen. Aber man kann doch so viel über den üblichen Weg machen! Unterschriften sammeln, an die Presse gehen, immer wieder in den Versammlungen der örtlichen politischen Gremien auftauchen und das Thema auf die Tagesordnung bringen, demonstrieren und so weiter. Da muss man doch nicht selbst zum Farbtopf greifen! Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass viele einfach aus Unkenntnis darüber, welche Möglichkeiten man offiziell hat, zu kreativen Maßnahmen greifen, die nicht unbedingt wirksamer sein müssen. Wie das in dem konkreten Fall gewesen sein soll, weiß ich allerdings nicht.
Ich selbst würde das nicht machen, da ich keine Lust auf eine saftige Geldstrafe für eine Sachbeschädigung habe, trotzdem kann ich es nachvollziehen, wenn einige Bürger auf eigene Faust einen Zebrastreifen auf die Fahrbahn sprühen, vor allem wenn man sich für die Raser keinen Lösungsansatz überlegt. Es gibt auch leider viele Autos, die trotzdem über einen Zebrastreifen heizen, weswegen ein Zebrastreifen auch nicht das größte Sicherheitsgefühl in mir auslöst.
Sicher kann ich es nachvollziehen, dass jemand auf einen solchen Gedanken kommt, aber trotzdem kann ich es nicht verstehen. Es ist eine Sachbeschädigung und vielleicht auch noch ein unbefugter Eingriff in den Straßenverkehr und so etwas würde ich nicht machen wollen. Sicher hat der Mann gehofft, dass die Stadt nun reagiert und selber einen Zebrastreifen an der Stelle macht.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man so Erfolg damit hat. Indem man selber eine Straftat begeht, rückt man sich ja nicht gerade in eine gute Position, um mit den Stadtverantwortlichen über den Nutzen eines Zebrastreifens an der Stelle zu verhandeln. Das hat der Mann wohl komplett falsch angefangen und ich finde es richtig, dass ihn eine Strafe erwartet.
Ich verstehe nicht, wie man auf so eine unfassbare Idee kommen kann. Als ob so ein aufgemalter Zebrastreifen ohne entsprechende Hinweisschilder für die Autofahrer was helfen würde. Das wiegt doch nur die Passanten in falsche Sicherheit und es kommt vermutlich vermehrt zu Unfällen an dieser Stelle, gerade wenn die Leute nicht warten bis das Auto anhält, sondern einfach über die Straße laufen, wie das häufiger vorkommt.
Dass Problem ist doch, dass man als Fußgänger wohl kaum schauen wird ob da ein Schild steht. Man sieht den Zebrastreifen und wiegt sich dann in der Sicherheit, dass die Fahrer auch langsamer werden werden und anhalten. Daher schafft man hier nur eine weitere Gefahr für Unfälle, obwohl man die eigentlich vermeiden wollte und sicher über die Straße gehen wollte. Als zuständige Behörde sollte man sich nun aber Gedanken machen, warum Bürger solche Maßnahmen ergreifen und ob es nicht sinnvoll wäre an dieser Stelle eine für beide Seiten gute Lösung zu finden.
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