Auf Schrecken erst einmal Alkohol trinken müssen?
In Filmen passiert es oft, dass Personen nach einem Schreckensmoment zu einer Flasche Hochprozentigem Greifen und dann ein Glas auf einmal trinken. Wenn sie eine besonders schlechte oder auch eine besonders gute Nachricht bekommen haben, mit der sie absolut nicht rechneten, greifen sie dann oft zu Schnaps oder Ähnlichem. Begründet wird das damit, dass man das einfach braucht, um herunter zu kommen, egal um welche Uhrzeit es sich dabei handelt.
Ich muss sagen, dass ich mir durchaus auch ab und zu ein Glas einschenke, wenn es spontane besonders schlechte oder gute Nachrichten gab. Das mache ich aber nur, wenn ich weiß, dass ich kein Auto fahre und auch nicht zur Arbeit muss. Gönnt ihr euch auch oft erst einmal ein Glas Hochprozentiges nach einem Schrecken?
Dass man bei kleineren und größeren Schrecken, unschönen Nachrichten und sogar Schocks einen Schluck hochprozentigen Alkohol dringt, scheint irgendwie seit ein paar Jahrhunderten in der Gesellschaft verankert zu sein.
Ich selbst habe mich auch schon hin und wieder dabei ertappt, das zu tun. Zwar geschieht es nicht regelmäßig, aber bisher habe ich zwei Mal in meinem Leben eine schockierende Nachricht erhalten, auf die ich mir dann erst einmal ein kleines Glas Whiskey eingegossen habe.
Natürlich beruhigt der Alkohol ein wenig, man kommt also gewissermaßen wieder etwas runter. Allerdings spielt wohl auch der Vorgang des Einschenkens und Trinkens an sich eine Rolle, da die Menge selbst ja meist nicht so groß ist.
Das erinnert mich an meinen Schwiegervater. Der hat bei seiner Hochzeit eine halbe Flasche Schnaps getrunken, weil er so nervös war, obwohl er sonst nie etwas trinkt. Geholfen hat es nicht. Ich bin noch nie auf die Idee gekommen auf irgendeinen Schreck Alkohol zu trinken. Das ist einfach nichts, was ich anstrebe, da ich in meiner Familie alkoholkranke Menschen habe und gesehen habe wo so ein Verhalten hinführen kann. Das möchte ich einfach nicht und deswegen bin ich da sehr vorsichtig.
Ich habe sowas noch nie gemacht, aber ich trinke auch generell keinen Alkohol. Mir schmeckt er nicht und ich habe auch gar keine richtige Auswahl zuhause, sondern meistens nur eine Flasche Wein und Whisky zum Kochen. Nur, wenn ich Gäste erwarte, denen ich etwas mehr Optionen anbieten will, hole ich mal mehr Alkohol.
Außerdem habe ich eigentlich noch nie im realen Leben gesehen oder gehört, dass jemand einen akuten Schock im Alkohol ertränkt hat. Mir ist eher die Gewohnheit geläufig, auf ein erfreuliches Ereignis ein Glas zu heben. Ich finde den Gedanken auch gefährlich, unangenehme Gefühle durch Alkoholkonsum zu betäuben oder zu regulieren, denn das birgt in meinen Augen ein großes Suchtpotential.
Auch ich kenne den Spruch "Darauf brauche ich erst einmal einen Schnaps", allerdings eher als Redewendung oder aus Filmen. In meinem Umkreis habe ich noch nie gesehen, wie auf den Spruch die dazu passende Handlung, das Trinken von Alkohol, folgte.
Ich selbst trinke gar keinen Alkohol und brauche nach einer spontanen guten oder schlechten Nachricht keinen Schnaps oder ähnliches. Wenn, dann bin ich eher die Fraktion, die dann gerne etwas Schokolade isst, aber das versuche ich aus gesundheitlichen Gründen so weit wie möglich zu reduzieren.
Alkohol führt bei mir nicht dazu, dass ich wo auch immer herunter komme. Jedenfalls nicht in den Mengen, die ich bereit bin freiwillig zu mir zu nehmen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein einziges Glas bei anderen Menschen eine signifikante Wirkung hat.
Ich denke das es sich hier einfach um ein erlerntes Verhalten handelt, das durch Filmklischees noch verstärkt wird, was dann eben zu einem Placebo Effekt führt. In Großbritannien ist der Griff zu Wasserkocher und Teebeutel in solchen Fällen üblicher und die Tasse Tee hat dann die gleiche Wirkung wie der Alkohol, obwohl das in der Realität natürlich nicht zutrifft. Alkohol und Koffein wirken anders im Körper.
In meiner Familie wurde diese Art des Alkoholkonsums nicht vorgelebt, deshalb habe ich mir das auch nicht angewöhnt und Filmklischees nachahmen ist jetzt eh nicht mein Fall. Und den "ich mache erst mal Tee" Spleen einer Verwandten, mit dem sie auf so ziemlich alles reagiert, finde ich nett, aber das ist ihr Ding, nicht meins.
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