Wärt ihr zu einer „Beziehungstat“ fähig?
Immer wieder hört und liest man ja von Übergriffen, welche im Juristendeutsch in die Kategorie Beziehungstat eingestuft werden. Ich kann solche Taten immer nie nachvollziehen und mich auch schlecht in diese Leute hineinversetzen. Wie geht es euch denn dabei wenn ihr solche Meldungen mitbekommt?
Könnt ihr die Motivlage immer ganz gut nachvollziehen und wärt ihr unter Umständen auch zu einer Beziehungstat fähig? Gab es bei euch schon jemals solche Hintergedanken, als vielleicht eure Beziehung auf der Kippe stand oder seid ihr stets bestrebt solche Probleme rational und ohne großes Palaver zu lösen?
Für eine Beziehungstat gibt es meiner Meinung nach zwei Gründe. Entweder es ist die Angst, den Partner zu verlieren. Dazu muss man emotional aber enorm abhängig sein. Oder es ist Wut, die übermäßig wird, weil man nicht erwartet hat, dass der Partner einem so etwas antun könnte.
Ich bin für beide Szenarien zu realistisch. Selbst, wenn sich mein Partner von mir trennen will, bricht dabei keine Welt für mich zusammen. Mein Leben würde sich sehr stark ändern, ich wäre traurig, aber ich würde es auf jeden Fall überleben und auch wieder glücklich werden. Wenn mein Partner mich wütend machen würde, wenn ich ihn mit einer anderen Frau im Bett erwische oder dergleichen, wäre ich natürlich stinksauer. Aber es wäre jetzt kein so brutal großer Schock, weil ich meinen Partner auf kein Podest stelle, er ist kein Heiliger.
Also für mich hat das immer mit einem ziemlich verzerrten Weltbild zu tun. Und das liegt bei mir einfach nicht vor. Demnach kann ich nicht so richtig nachvollziehen, wie man sich durch die Taten eines anderen Menschen zu so etwas hinreißen lässt.
Menschen sind grundsätzlich zu allem fähig, wenn es die Situation her gibt. Es gibt nicht den bösen Menschen und den guten Menschen, wir handeln sicherlich nach bestimmten Mustern, aber eben auch nach Situationen und wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, dann handelt man anders, als wenn alles super ist. Deswegen würde und könnte ich nicht sagen, dass ich nie so ein Tat begehen könnte. Man weiß nie was noch kommt.
Verstehen ist immer so eine Sache. Ob man Täter verstehen kann ist schwierig, weil sie in unseren Gesellschaft ja schon keinen guten Stand haben und das zu Recht. Ich kann schon nachvollziehen wie es dazu kommen kann und das Gründe dafür sein können, dennoch finde ich, dass jeder doch die Wahl hat Täter zu werden.
Bienenkönigin hat geschrieben:Für eine Beziehungstat gibt es meiner Meinung nach zwei Gründe. Entweder es ist die Angst, den Partner zu verlieren. Dazu muss man emotional aber enorm abhängig sein. Oder es ist Wut, die übermäßig wird, weil man nicht erwartet hat, dass der Partner einem so etwas antun könnte.
Das sehe ich genauso. Daher glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass ich zu einer Beziehungstat fähig wäre. Ich bin weder emotional noch finanziell von meinem Partner abhängig und hätte auch kein Problem damit, neu anzufangen, wenn es zu einer Trennung kommen sollte. Außerdem bin ich kein Typ, der zu übermäßiger Wut neigt. Ich analysiere die Situation eher durch und wenn mein Partner mir irgendetwas antun würde, würde ich eher Ursachenforschung betreiben und mich nicht wütend in irgendwelche Aktionen hineinsteigern.
Ich muss zugeben, dass ich solche Gedanken schon hatte, wäre aber dazu nicht fähig, weil ich viel zu viel Angst hätte vor den Konsequenzen so einer Tat. Die Gedanken kamen während meiner zweiten Ehe, wo ich gedemütigt und geschlagen wurde und genau das durchlebt habe, was ich bei anderen Frauen immer als unmöglich empfand, wenn sie sich so was haben gefallen lassen.
Ich hatte dann schon den Gedanken, wie ich diesen Mann so los werde, dass ich mich nicht trenne, sondern, dass er für immer weg ist und mich einfach in Ruhe lässt. Denn selbst vor einer Trennung hatte ich Angst. Nicht, weil ich dann alleine gewesen wäre, sondern, weil er mir gedroht hat, dass was passiert, wenn ich mich trenne. Da kommen einem schon die Gedanken, die ich aber niemals ausgeführt hätte. Fähig wäre ich also zu so einer Tat nicht. Aber die Gedanken sind frei.
Fremdgehen eines Partners ist zwar schlimm und auch da spreche ich aus Erfahrung, aber da kann es nicht so schlimm sein, dass man den Partner oder deren Geliebte umbringen will. Da würde mir nicht der Gedanke kommen. Da hilft eben nur das zu akzeptieren oder die Trennung.
Gedanken kann man viele haben. Aber diese auch auszuführen ist schon schwer und zum Glück ist da bei vielen eine Sperre. Denn sonst würden wahrscheinlich noch mehr Beziehungstaten geschehen, wenn da jeder, der solche Gedanken hat, sie auch ausführt.
Wenn ich den Begriff „Beziehungstat“ immer lese, kommen da in den Medien meist, Kerle, die ihre Weiber abstechen, weil sie sich getrennt hat, sie das Sorgerecht verlieren usw. Besonders häufig sieht man Beziehungstaten eben auch dort, man muss es nur googeln und findet alleine in diesem Jahr genug davon, wo religiöse oder kulturelle Defizite zur westlichen Welt herrschen. Heißt aber nicht, dass auch genug Deutsche ihre Alte nicht wegtreten, umbringen usw.
Also wenn Beziehungstat immer das eine bedeutet, was man so medial darüber berichtet, dann bin ich dazu nicht fähig. Ich lehne es ab, mich finanziell, körperlich sowie physisch von jemanden abhängig machen zu lassen. Ich gehe einfach und gut ist. Ich lasse mich also nicht auf solch einen Mist ein. Weder aus Eifersucht, weil sich jemand von mir trennt, weil etwas in der Beziehung nicht stimmt oder so, mache ich solch einen Mist.
Wenn man jetzt sagen würde, für den Partner eine Straftat begehen, dann könnte ich sagen, da kann man schneller reinrutschen, als einem lieb ist und es kommt auf die Art der Strafe an. Doch eine Beziehungstat? Das liegt mir bei Weitem nicht.
Nein, ich wäre nicht zu einer Beziehungstat fähig. Ich liebe meinen Partner, aber wenn er sich von mir trennen sollte, fremdgeht oder was auch immer, dann ist es eben so. Dann ist die Beziehung vorbei und dann werde ich das so akzeptieren, ohne ihm hinterherzurennen, Rache nehmen zu wollen oder sonst etwas. Ich werde den Kontakt abbrechen und die Sache auf sich beruhen lassen.
Ich habe schon einige Trennungen hinter mir, wobei sich auch einmal ein Partner von mir getrennt hatte, während ich mit ihm zusammenbleiben wollte. Ich habe das aber natürlich so akzeptiert, habe den Kontakt abgebrochen und bin dann über ihn hinweggekommen, auch wenn mir das natürlich schwer fiel. Aber so ist es eben im Leben und in der Liebe. So etwas kommt einfach vor und man muss lernen, damit umzugehen.
Ganz abgesehen davon, dass man wegen solcher Beziehungstaten natürlich und berechtigterweise ins Gefängnis kommt, sofern es angemessen bezüglich der Tat ist, frage ich mich, was das denn bringen soll. Den Partner bekommt man auf diese Weise doch erst recht nicht zurück und ich wüsste nicht, was es mir bringen sollte, die Person auf irgendeine Art und Weise körperlich zu verletzen. Da bin ich grundsätzlich nicht der Typ dafür. Abgesehen davon schadet man sich damit eben auch in jeder erdenklichen Hinsicht selbst.
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