Sich den Respekt anderer Personen erarbeiten?

vom 04.06.2020, 14:00 Uhr

Ich hatte mich noch nie wirklich damit auseinandergesetzt, wie es ist, sich den Respekt anderer Personen bewusst und aktiv zu erarbeiten. Ich war noch nie in einer Situation, in der ich das als notwendig und wichtig erachtet hätte und habe weniger das Gefühl, dass mir andere Personen nicht respektvoll gegenübertreten.

Habt ihr euch schon einmal aktiv und bewusst den Respekt anderer Personen erarbeitet und wenn ja, gegenüber wem und weshalb? Welche Mittel und Strategien gibt es, sich den Respekt anderer zu erarbeiten und was ist diesbezüglich wirklich sinnvoll?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich hatte mal eine Klassenkameradin, die aus Kasachstan kam. Für mich kein Problem, man merkte ihr aber eine deutlich andere Mentalität an. Sie stieß erstmal jeden von sich weg und war richtig zickig, wobei ich merkte, dass sie so eigentlich gar nicht ist. Viele nahmen sie dann nach einer Zeit nur noch als hochnäsig wahr. Letztendlich passte ihr es aber einfach nicht, dass die anderen immer hinter dem Rücken gegenseitig lästerten, wie mir übrigens auch.

Ich habe ihr ein paar Mal geholfen und Partei für sie ergriffen und mir damit ihren Respekt erarbeitet. Wir waren dann sehr lange befreundet und sie war eine treue liebe und nette Freundin.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Mir ist dieses Konzept auch eher suspekt, das darauf basiert, dass Respekt an wie auch immer geartete Leistung gebunden ist. Ich finde, dass jeder Mensch ein Recht auf grundlegenden Respekt hat. Autorität, gut und schön, die kann man sich erarbeiten, etwa durch Leistung im Job, irgendwelche Kurse oder ein breites Kreuz im Knast.

Aber Respekt bekommt man oder nicht, und es sagt nichts über den Wert einer Person aus, ob sie allgemein respektiert wird oder nicht. Was würden sonst die ganzen Leute machen, die aus unterschiedlichen Gründen den Respekt ihrer Umwelt nicht "erarbeiten" können, weil sie zu alt, zu jung, zu krank oder sozial ausgegrenzt sind? Muss man die dann nicht respektieren?

Und oft genug ist es ja völlig vergebene Liebesmüh, sich beispielsweise den Respekt der Eltern zu verdienen zu versuchen. Viele lang erwachsene, etablierte Leute werden meiner Erfahrung nach immer noch als Teenager angesehen und strampeln sich jahrzehntelang erfolglos ab in der Hoffnung, dass Papa oder Mama einmal zufrieden sind. Oder der Sack, den sie versehentlich mit 22 geheiratet haben, und der seitdem ihr Selbstwertgefühl schön klein hält, damit sie nicht abhauen.

» Gerbera » Beiträge: 11310 » Talkpoints: 47,17 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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