Unterschiedliche Vorstellungen über Ordnung im Haus
Kennt ihr das auch, dass euer Partner eine völlig andere Vorstellung von Ordnung bzw. Ordentlichkeit hat, als ihr selbst? Ich bin eher jemand, der ein organisiertes Chaos pflegt. Ich weiß immer, wo ich meine Sachen hingelegt habe, auch wenn das auf andere total unordentlich und chaotisch wirkt. Mein Freund dagegen möchte immer alles super ordentlich und aufgeräumt haben.
Das Tollste ist immer, wenn er mal wieder meint, meine Sachen aufräumen zu müssen und ich dann hinterher überhaupt nichts mehr finde. Ich habe ihm schon oft gesagt, dass ich das nicht böse meine, aber es einfach am besten wäre, wenn er meine Sachen, d.h. vor allem die Dinge auf meinem Schreibtisch, einfach überhaupt nicht mehr anfasst, aber er kann es einfach nicht lassen. So war es heute auch mal wieder. Ich weiß ganz genau, dass ich einen Zettel mit einer wichtigen Telefonnummer in die Schublade meiner Schreibtischordnungsbox gelegt habe und nachdem sich mein Freund da mal wieder ausgetobt hat, ist der nicht mehr auffindbar. Ich könnte mich über solche Situationen jedes Mal tierisch aufregen.
Wie ist das bei euch? Habt ihr da auch so eure Probleme oder Streitereien mit euren Männern bzw. euren Frauen?
Streit haben wir deshalb nicht, aber ab und an gibt es schon mal Diskussionen deshalb. Mein Mann ist sehr ordentlich und räumt eigentlich dauernd etwas auf. Er mag es beispielsweise nicht, wenn etwas herum liegt. Wenn ein Teller noch auf dem Tisch steht, muss er ihn wegräumen. Wenn ihm zu viel auf dem Tisch herumsteht, dann muss er schauen was da weg kann und räumt es dann weg. Das nervt mich manchmal, weil ich es nicht als störend empfinde, wenn mal etwas herum steht. Vor allen Dingen ist es bei uns nie wirklich unordentlich, man lebt hier eben und das sieht man ab und an auch mal.
Was er allerdings nicht tun würde, wäre meine Unterlagen aufräumen. Wir teilen uns einen Schreibtisch und dort habe ich Ablagekörbe für mich, da kommen meine Sachen hinein und wenn ich Zeit und Lust habe, werden diese abgelegt. Er würde sich nicht erlauben, da etwas wegzunehmen oder aufzuräumen, da das meine Sache ist. Im Umkehrfall ist es ähnlich, ich räume auch seine Sachen nicht weg.
Ich denke, dass man sich irgendwie auf einen Weg einigen muss. Wenn es dein Schreibtisch ist, frage ich mich, was er da aufräumen muss. Im Grunde kann es ihm ja dann völlig gleichgültig sein, was da nun herum steht oder liegt. Du trägst doch dafür Sorge, dass du dort alles findest und er muss da ja nichts finden, oder?
Ich wohne zwar noch bei meinen Eltern, aber ich kenne das Problem durchaus. Immer dann, wenn meine Mutter meint, dass sie mein Zimmer aufräumen muss, während ich nicht da bin, ist es so, dass ich nachher nichts mehr wieder finde. Das liegt aber vor allem daran, dass ich zwar, genau wie du, manchmal ein richtiges Chaos in meinem Zimmer habe, ich aber trotzdem noch alles beim ersten oder beim zweiten Versuch finde. Es ist aber ganz selten, dass ich etwas mal nicht mehr wieder finde.
Ich habe deswegen mit meiner Mutter die Vereinbarung getroffen, dass sie meine Sachen nicht mehr anfasst und unaufgefordert aufräumt, wenn ich mein Zimmer dafür Mittwochs und Sonntags immer aufgeräumt habe. Das ist ein guter Kompromiss und seitdem wir den geschlossen haben funktioniert das auch viel besser und ich muss mich nicht mehr aufregen, weil ich irgendwelche Sachen nicht mehr finde.
Ich denke, dass du mit deinem Partner auch so was ähnliches machen solltest. Wenn er dir Ordnung liebt, dann kannst du ihm doch einfach entgegenkommen und im sagen, dass er deine Sachen nicht mehr aufräumen soll, wenn du dafür mindestens einmal in der Woche deinen Schreibtisch so ausräumst, dass es seiner Meinung nach ordentlich ist. Ich denke, dass das sehr gut funktionieren würde und dass sich dann keiner von euch beiden mehr aufregen müsste.
Bei uns ist das ähnlich. Mein Freund liebt die Ordnung und ich eher das Chaos. Er geht allerdings beim Aufräumen nur an die Sachen von mir, wo er weiß, dass ich da kein Problem damit habe. So zum Beispiel bei der Kleidung. Es gibt aber eben auch Dinge, wo er besser seine Finger von lässt und da kann ich mich auch darauf verlassen.
Wir haben aber auch dabei einen Kompromiss gefunden, wo ich mein Chaos ausleben kann und wo ich doch selbst nun mehr auf Ordnung achte. Allerdings war dies nie ein Streitpunkt für uns. Zumal ihm dann immer aufgefallen ist, wenn ich wirklich an einer Stelle gnadenlos angegriffen habe und man den Fortschritt sah. Ich habe dann schon eine Anerkennung bekommen, da es eben für mich eher untypisch ist, so auf Ordnung zu achten.
Wir haben beide völlig unterschiedliche Meinungen was zumindest die Ordnung angeht. Mein Freund ist eher der ordentliche Typ, während ich das chaotische Genie bin. Überall liegt irgendwas herum, meistens natürlich von mir, sogar in der Schublade mit den Elektroniksachen, sind manchmal Strumpfhosen gebunkert. Mein Partner regt sich natürlich auch regelmäßig über mich auf, aber er merkt, dass es einfach nichts bringt.
Er räumt auch teilweise meine Sachen weg, das bringt dann oft einen Streit mit sich, weil es sich teilweise um Dinge handelt, mit denen ich wirklich beschäftigt war. Ich gebe mir zwar mittlerweile Mühe um alles einigermaßen ordentlich zu halten, aber es funktioniert nicht ständig. Aber das Leben wäre ja auch langweilig, wenn alle Menschen Ordnungsfanatiker wären.
Ich bin auch eher der Ordnungsfreak in unserer Beziehung. Ich kann es einfach nicht haben wenn ewig etwas rumliegt was man nicht braucht und räume es dann weg. Ich habe die Erfahrung gemacht dass es dann nicht mehr lange dauert bis immer mehr herum liegt, außerdem hasse ich es wenn Sachen nicht an ihrem vorbestimmten Platz liegen und ich ewig etwas suchen muss. Meine Frau ist da etwas nachlässiger weil sie es nicht für so wichtig hält, aber ohne es zu übertreiben. Sie hat sich inzwischen auch an meine Wünsche und Vorstellungen gewöhnt so dass es bei uns eigentlich immer ordentlich aussieht. Komischerweise hatten wir in dieser Beziehung nie größere Probleme mit unserem Sohn, anscheinend war die Vorbildwirkung doch ziemlich groß so dass er es auch nicht anders kannte.
Das kommt darauf an. Ich bin eine Ordnungsfanatikerin, wenn es um die Küche geht. Da möchte ich gar nichts rumstehen haben, weil ich den Platz ständig brauche. Ich koche auch gerne aufwendiger und unsere Küche ist nicht besonders groß. Da stört es schon, wenn ein Teller herumsteht. Ich habe keine Lust erst einmal gefühlt die ganze Küche grundreinigen zu müssen bevor ich loslegen kann. Das frisst nur Zeit.
Mein Partner ist da eher pingelig, wenn es um die anderen Räume geht. Ich lasse auch mal was von meinen Sachen rumliegen, was er nicht so toll findet. Ich störe mich auch sehr an Krümeln im Haus während er sich an herum liegenden Haaren total stört. Also es hält sich alles in der Waage. Es entsteht aber nie Streit wegen der Ordnung bzw. Unordnung.
Streit wegen der Ordnung gab es bei uns auch noch keinen. Ich finde es schon lästig jeden Tag aufzuräumen und sobald mein Partner heim kommt, verteilt dieser wieder seine Sachen. Wenn mir das zu viel wird, spreche ich das auch an und sehe nicht ein, ihm irgendwas hinterher zu räumen. Mein Partner benutzt hauptsächlich das Büro bei uns und da interessiert mich das Chaos auch weniger. Da muss er selbst klar kommen und noch etwas finden. Aber ich mag es nicht, wenn er alles herumliegen lässt, was einfach nicht sein muss. Aber dann wird das gesagt und damit hat sich die Sache meist erledigt. So unterschiedlich sind unsere Vorstellungen von Ordnung zum Glück nicht.
Mein Freund und ich haben da glücklicherweise genau die gleichen Vorstellungen und Ansichten. Wir sind beide tendenziell sehr ordentlich, haben aber kein Problem damit, wenn die Wäsche nach dem Trocknen nicht sofort augenblicklich weggeräumt wird oder wenn wir das Putzen um einen Tag verschieben. Uns ist es wichtig, dass es immer ordentlich und sauber bei uns zu Hause ist, müssen aber auch nicht jedem Krümel hinterherjagen und putzen auch nicht täglich. Auch das Bett wird nicht jeden Tag gemacht.
Mir ist es schon sehr wichtig, dass mein Partner und ich uns da ähnlich sind. Ich habe schon in genügend WGs gewohnt, wobei ich es da auch schon oft genug erlebt habe, wie unterschiedlich die Ansicht von Ordnung sein kann und wie unterschiedlich man es mit dem Aufräumen und Putzen handhaben kann. Ich fand das in den WGs immer fürchterlich anstrengend und belastend und freue mich, dass ich mit meinem Partner diese ganzen Probleme nicht mehr habe.
Ich hätte absolut keine Lust auf einen Partner, der so ordentlich wäre, dass ich es mich nicht trauen würde, mir im Wohnzimmer durch die Haare zu fahren aus lauter Angst, Haare zu verlieren oder einen Keks ohne Teller zu essen. Genauso ist meine Mutter aber. Genauso könnte ich aber nicht mit einem Partner leben, der furchtbar unordentlich wäre und dem ich entweder dauernd hinterherräumen oder sein Chaos akzeptieren müsste. So war beispielsweise mein ehemaliger Mitbewohner.
Da bringt es ja auch nicht immer etwas, mit den Personen zu reden, sie dazu aufzufordern aufzuräumen oder sie zu motivieren. Wenn sie grundsätzlich keine Lust dazu haben, Ordnung zu halten, dann ist es eben so und das muss man akzeptieren oder nicht. Das wäre mir beim gemeinsamen Zusammenleben aber einfach zu anstrengend und zu belastend, da ich eben mit beiden Seiten schon genügend Erfahrungen gemacht und gemerkt habe, dass ich damit einfach nicht zurechtkomme.
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