Was vor dem Chef unbedingt vermeiden wollen?
Es gibt ja sicherlich Dinge, die man vor dem Chef niemals tun sollte oder sogar tun möchte, weil das sonst ein negatives Bild auf einen selbst werfen würde. Ein Beispiel wäre, dass man nicht unbeschäftigt und tatenlos aussehen möchte. Fallen euch weitere Beispiele ein? Was sollte man vor dem Chef eurer Ansicht nach niemals tun? Ist das auch abhängig von der Branche oder davon unabhängig?
Ich würde sagen, dass das eventuell auch stark auf den Chef ankommt und worauf der besonders achtet. Eine Bekannte von mir arbeitet beispielsweise als Schichtleiter, und sie hat einmal erzählt, dass sie es nicht mag, wenn die Angestellten fluchen. Hintergrund ist, soweit ich weiß, dass die Kunden es nicht hören sollen. Bei ihr würde ich also aufpassen, dass ich nicht laut fluche, wenn irgendetwas passiert. Bei einem anderen Chef, gerade bei einer Arbeit ohne Kundenkontakt, könnte das dagegen völlig unproblematisch sein.
Auch das Land und damit einhergehend die Unternehmensstruktur kann viel Einfluss darauf haben, was akzeptabel ist und was nicht. In Deutschland oder den USA würde es sicher ein schlechtes Licht auf einen werfen, wenn man mit jedem noch so kleinen Problem sofort zum Chef rennt; in Korea oder Japan dagegen sollte man seinen Vorgesetzten informieren und dann das tun, was einem gesagt wird.
Manche Sachen sind dagegen wohl recht universell. So sollte man wohl nicht dabei erwischt werden, wenn man statt zu arbeiten im Internet surft oder dergleichen, und direktes Missachten von Regeln dürfte auch keinem Chef gefallen.
Bei der Arbeit sollte man arbeiten und alles andere sollte man dann auch lassen. Man sollte also nicht jammern, beschäftigt sein, wenn der Chef neben einem steht oder auch gezielt mal Vorschläge machen, wenn man merkt etwas läuft nicht so gut wie es laufen könnte. Vermeiden sollte man sicherlich für den Chef nicht wichtig zu wirken, vermeiden sollte man auch zum Chef selber unfreundlich zu sein und all die Sachen, die auch sonst den menschlichen Umgang bestimmen sollten.
Generell schließe ich mich der Auffassung an, dass der Chef die MitarbeiterInnen arbeiten sehen will. Ich habe einen eher geruhsamen Job und einen sehr kulanten Chef ohne Gottkomplex, der sich absichtlich so wenig wie möglich einmischt, solange der Laden läuft. Wenn die Arbeit gemacht wird, hat er auch kein Problem damit, wenn man privat eine kurze Mail schreibt oder ähnliches.
Aber ich weiß eben auch, wenn ich diese entspannte Atmosphäre behalten will, muss ich auch Gegenleistungen bringen. Dazu gehört für mich, immer freundlich, höflich, professionell und beflissen zu sein, auch wenn ich mal nicht so gut drauf bin, und nicht wie eine ertappte Schülerin das Handy wegzulegen, wenn die Bürotür aufgeht. Auch bei "Privatgesprächen" halte ich es für wichtig, es sich nicht allzu bequem dafür zu machen und lässig bei der Kollegin im Türrahmen zu lehnen, sodass auch jeder sieht, dass gerade wenig zu tun ist. So konnte ich eine ganz passable Übereinkunft erzielen: Ich mache dem Chef wenig Arbeit und umgekehrt darf ich im Prinzip tun und lassen, was ich will.
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