Wie genau den Partner des Kindes kennenlernen wollen?
Meinen Eltern war schon immer sehr wichtig, meine Partner auch richtig kennenzulernen. Sie haben sich eigentlich immer mal wieder ausführlich mit ihnen unterhalten, mich aber auch immer ausgefragt. Mir waren die Fragen aber auch nie sonderlich unangenehm, da ich es verständlich finde, dass die Eltern auch wissen wollen, mit wem ihr Kind zusammen ist. Und wirklich peinliche Fragen waren da auch nie dabei, sondern eher so die Klassiker.
Wie genau wollten eure Eltern bisher immer eure Partner kennenlernen oder wie genau würdet ihr die Partner eurer Kinder kennenlernen? Sollte man das eigene Kind besser intensiv ausfragen oder sich direkt die entsprechenden Partner vorknöpfen, um ausführliche Gespräche mit ihnen zu führen?
Ich habe meine Freunde nie meinen Eltern vorgestellt und das habe ich auch nicht vor. Das wäre mir früher auch zu blöd gewesen, dann nach paar Monaten sagen zu müssen, dass es wieder vorbei ist oder dass man wen Neues hat. Für mich sind das zwei getrennte Welten und ich habe auch nicht vor, meinen Freund zu meinen Eltern mitzuschleppen.
In Teenagertagen mussten die jungen Herren natürlich antraben und sich vorstellen. Das galt allerdings nur, wenn es darum ging, die Tochter des Hauses am Abend mit dem Auto lange auszuführen oder gar sie zu einem Kurzurlaub zu entführen. Dann wollten meine Erziehungsberechtigten schon wissen, wer das ist, was der macht, wo der herkommt und aus welchem Stall der kommt. Außerdem wurde der junge Mann ebenfalls über die erwartete Rückkehrzeit und eventuelle Meldepflichten informiert und über Alkohol am Steuer belehrt.
Das war zwar nervig, zumal nicht jeder Zustimmung fand. Das änderte zwar nichts an der Erlaubnis, gemeinsam unterwegs zu sein. Aber die Fehler des geneigten Bewerbers wurden natürlich regelmäßig thematisiert. Allerdings verstehe ich das Vorgehen durchaus. Man lässt eine Fünfzehnjährige nun nicht vollkommen ahnungslos in eine 200 Kilometer entfernte Discothek oder mal eben für ein langes Wochenende nach Frankfurt, Paris oder London und akzeptiert die Begleitung eines unbekannten Mannes.
Mit Partnern ab meiner Volljährigkeit ergab sich das Kennenlernen sowieso automatisch. Wenn man erst einmal zusammen lebt, lässt sich das Zusammentreffen nicht mehr vermeiden. Außerdem gab es immer Einladungen mit Begleitung, zu denen die Verwandtschaft auch eingeladen worden ist. Da konnte man kaum ausweichen.
Viel nerviger als die Eltern fand ich immer das sonstige familiär bedingte Netzwerk. Freunde meines Vaters und ehemalige Lehrer kamen immer spätestens nach sechs Monaten mit diesen Einladungen, die man ohne spätere Nachteile nicht ablehnen kann. Da vorzuturnen und sich ausfragen zu lassen, das hätte mit weniger gelassenen Begleitern wohl den Charme von Zähne ziehen gehabt.
Dass die Eltern die Begleitung irgendwann kennenlernen wollen, sollte klar sein. Wobei für mich ein echtes "Kennenlernen" weit über das Abfragen von Fakten (wer, von wo, warum, Beruf, Verdienst, wohin etc.) hinaus geht. Ein Kennenlernen impliziert für mich, dass man den Charakter einer Person auch einschätzen kann und das kann man bei so einem oberflächlichen Gequatsche inklusive diversen Belehrungen, die Befolgung welcher Regeln man erwartet und welche Konsequenzen bei Verstoß drohen werden.
Ich musste meinen Eltern nur meinen Mann vorstellen. Meinen Ex kannten sie schon und da kamen auch keine blöden Fragen. Das hat sich einfach ergeben, sie waren mit dessen Eltern angefreundet und daher kannten sie ihn. Bei meinem Mann war das natürlich anders. Der wurde dann eingeladen und musste sich bei Kaffee und Kuchen alle Fragen gefallen lassen. Ich weiß nicht was lustiger war, die Nervosität meines Mannes oder die vielen Fragen meiner Eltern, die fast schon wie Polizisten im Verhör gewirkt haben.
Es war mir letztendlich aber egal, was sie über ihn denken könnten und ist mir auch heute noch egal. Ihm war es aber wohl wichtig bei meinen Eltern zu punkten. Viele Männer haben meine Eltern also nicht besucht, aber das ist ja auch okay so.
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