Finanziell nicht zum Leben des Partners passen?
Ich habe seit zweieinhalb Monaten einen neuen Freund, mit dem ich eigentlich sehr glücklich bin. Allerdings habe ich immer mehr das Gefühl, dass ich in finanzieller Hinsicht einfach nicht in sein Leben passe. Er verdient sehr viel, während ich zwar nicht unterdurchschnittlich wenig verdiene, aber doch schauen muss, wo ich mal sparen kann. Ich kaufe Lebensmittel im Angebot und verkneife mir auch mal Dinge, auf die ich Lust habe, wenn sie saisonbedingt momentan sehr teuer sind. Im Restaurant esse ich höchstens einmal im Monat.
Er hingegen kann immer kaufen worauf er Lust hat und isst auch oft auswärts. Momentan haben wir bei der Urlaubsplanung so unsere Differenzen. Er mag gerne teure Hotels, ich kann mir das einfach nicht leisten. Einfach mal zwischendurch eine neue, teure Uhr kaufen ist für mich nicht drin, er hat damit überhaupt keine Probleme.
Kann man mit solchen Unterschieden des Lebensstils dauerhaft zusammen glücklich werden, oder führt das irgendwann zu Streit. Verdienen eure Partner wesentlich weniger oder mehr als ihr?
Mein Partner verdient im Moment mehr als ich, was für mich aber kein Problem darstellt, da es auch schon anders herum war und wir uns das gegenseitig ein bisschen ausgleichen. Wird deine Situation so bleiben oder kannst du irgendwann mehr verdienen? Wenn es so bleiben sollte, musst du dir wirklich Gedanken machen.
Scheinbar wollt ihr die Kosten ja auch nicht teilen oder dein Freund will dir nicht auch mal etwas kaufen und deswegen ist es schon eine blöde Situation in der du bist. Ich bin mit meinem Partner schon einige Jahre zusammen und wenn ich mir etwas nicht leisten kann, es aber gut finde, dann kauft er mir das auch mal, was ich im Gegenzug auch mache.
An deiner Stelle würde ich mit ihm reden und versuchen eine gemeinsame Lösung zu finden. Erklär ihm einfach, dass dir das alles unangenehm ist und du dir nicht sicher bist, ob ihr deswegen noch gut zusammenpasst. Dann kann er darüber mal nachdenken und ändert sich vielleicht ein bisschen.
Ich bin Studentin und habe mich die letzten Jahren mit zwei Nebenjobs über Wasser gehalten. Da ich eben auch hauptberuflich studiere, darf ich wegen der Krankenkasse auch nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten. Dementsprechend ist mein monatliches Gehalt auch vergleichsweise mickrig, gerade wenn man es mit dem Gehalt meines Freundes vergleicht.
Mein Freund verdient mehr als viermal so viel wie ich im Monat, aber ein Problem hat das nie dargestellt. Zur Zeit ist es bei mir sogar so, dass meine Stelle im Institut, die den Löwenanteil meines Gehalts ausgemacht hat, weggefallen ist weil der Vertrag projektgebunden war und ausgelaufen ist. Dementsprechend habe ich ab nächsten Monat noch weniger zur Verfügung wenn auch übergangsweise, vorausgesetzt ich finde in der Zeit keinen neuen Job.
Ein Problem waren unsere Gehaltsunterschiede jedoch nie. Mein Freund ist sehr entgegen kommend. Als ich einen finanziellen Engpass hatte vor zwei Jahren, weil es mit der Jobsuche nicht so klappte, hat er seine Wünsche eben soweit zurück geschraubt, dass wir weniger Geld ausgegeben haben. Damals sind wir auch kaum Essen gegangen und auch nicht verreist. Mittlerweile gehen wir je nach Laune häufiger essen, wobei ich darauf bestehe, dass ich meinen Anteil selbst bezahle. Auch bei anderen Freizeitaktivitäten wird geteilt und wenn ich sage, dass mir Aktivität XY zu teuer ist und ich das nicht machen möchte, dann ist das auch in Ordnung.
Ich finde, du solltest mit deinem Partner darüber reden und wenn er zu Kompromissen bereit ist, machst du dir ja umsonst deine Gedanken. Ich würde erst die ganze Beziehung in Frage stellen, wenn du deine Sorgen und Ängste mit ihm teilst und ihn das kaum interessiert und er trotzdem seinen "Luxuswahn" ausleben will ohne Rücksicht auf dich.
Ich denke nicht, dass ich in der nächsten Zeit mehr verdienen werde, das wäre nur möglich, wenn ich mir einen neuen Arbeitsplatz suche, was ich nicht möchte, da ich den Laden liebe.
Mein Freund hat auch kein Problem damit, Restaurant für mich mitzuzahlen, kürzlich hat er mir auch eine Kette gekauft, die ich schon lange haben wollte, mir mit 40 € aber nicht leisten wollte. Mir ist das allerdings unangenehm, wenn ich mich quasi von ihm "aushalten" lasse und versuche immer mal wieder auch die Rechnung für zum Beispiel ein Essen zu übernehmen. Ich habe Angst, dass es ihn irgendwann stört, dass er meistens zahlt.
Ich verdiene auch mehr als mein Partner, ich tippe mal auf das Doppelte, das weiß ich nicht genau. Aber ich gebe das nicht aus, sondern lebe auch eher sparsam. Ich fahre nicht in den Urlaub, habe ich gar keine Lust zu und essen gehe ich auch nicht. Da ich meine Uhren ständig versehentlich kaputt mache, kaufe ich gar keine mehr.
Daher denke ich, dass es nicht auf den Verdienst ankommt, sondern auf den Lebensstil. Nur weil Geld da ist, muss man es nicht ausgeben. Wenn er sparsam leben würde, hättest du ja die Probleme nicht oder wenn er den kompletten Urlaub bezahlen und dich einfach mitnehmen würde, wäre das vermutlich auch kein Problem. Weiß er denn, dass du damit ein Problem hast?
Ich finde eigentlich, wenn man sich wirklich liebt, dann spielen solche Unterschiede keine Rolle. Trotzdem sollte man gerade am Anfang der Beziehung natürlich Kompromisse eingehen. Der Partner muss, wenn er jemand ist, der sich von seinem Geld gerne etwas gönnt, Verständnis dafür haben, dass man sich im Gegensatz zu ihm nicht alles leisten kann und sich dem auch anpassen, sonst funktioniert es wohl nicht.
Manche sind sicher auch so freigiebig, dass sie dem schlechter verdienenden Partner/der Partnerin alles bezahlen würden, aber so sollte es auch nicht sein. Das führt schnell zu Konflikten und wird vom Umfeld auch leicht falsch verstanden. Ab und zu kann man sich ruhig vom Partner einladen lassen, aber eben nicht ständig. Wenn man später mal zusammenzieht und/oder heiratet, kann man dann natürlich auch gemeinsam wirtschaften.
Ob so etwas klappt oder nicht, das hängt wohl viel damit zusammen, wie beide Seiten mit der Situation umgehen. Wenn ich an den ersten Mann denke, mit dem ich zusammengezogen bin, dann war der Unterschied beim Einkommen absolut kein Problem.
Ich hatte im Vergleich zu ihm sozusagen nichts. Ich war Schülerin und habe mich mit Waisengeld und Nebenjob geradeso über Wasser gehalten. Er hatte dagegen eine Situation, wo er über Beträge, die ich mir kaum vorstellen konnte, nicht einmal nachdenken musste.
Wir haben an einem Strang gezogen und unser Leben gemeinsam gelebt. Er hat nie das Gefühl gehabt, mich auszuhalten. Ich habe mich nie gekauft oder finanziert gefühlt. Das kippte erst am Ende der Beziehung, als er mich mit Geld halten wollte. Aber davor war es wirklich nie ein Thema oder Problem. Wobei immer klar war, dass ich mir weder die Freizeitgestaltung, noch den Lebensstil auch nur ansatzweise leisten könnte.
Dann war ich kurze Zeit mit einem Mann zusammen, der hatte gar nicht viel mehr als ich. Der hatte aber so ein wenig den Spleen, dass er für mich sorgen müsse. Also war seine Arbeit wichtig, meine war dagegen ein Hobby, dass ich auch aufgeben könnte. Es kam irgendwie immer zum Ausdruck, dass er der Versorger ist und ich mich fallen lassen und frei entfalten kann. Sollte ich also lieber einen Haufen Kinder bekommen, töpfern oder batiken wollen, dann wäre das auch ok. Denn mein fast ebenso hoher Verdienst spielt keine Rolle. Das war gruselig!
Daher finde ich das Einkommen an sich eher unwichtig. Es ist eine Frage, wie man mit der Situation umgeht. So ein gönnerhafter Unterton oder übertriebene Großzügigkeit oder immer dieser Beigeschmack "Schau mal, das tue ich für dich" ist einfach nur grässlich. Wenn die Finanzen kein großes Thema sind und eine Beziehung auf Augenhöhe stattfindet, dann gibt es auch keine Probleme.
Ich finde, dass unterschiedliche Gehälter keine Rolle spielen, solange man Kompromisse finden kann. Natürlich passt man nicht zusammen, wenn der eine einen sehr luxuriösen Lebensstil hat und dann auch erwartet, dass man sich anpasst und eben auch das entsprechende Geld dafür ausgibt. Es kann nicht klappen, wenn einer nur in teuren Restaurants essen gehen und Luxusurlaub machen will, während der andere einfach nicht das Geld dafür hat, das aber alles allein für sich bezahlen "muss".
Wenn man aber Kompromisse findet, indem man vielleicht seltener Urlaub macht oder seltener essen geht oder eben nicht in ganz so teure Restaurants, kann das doch wunderbar funktionieren. Genauso finde ich es dann auch wichtig, dass derjenige, der eben deutlich besser verdient, den anderen dann auch mal ins Restaurant oder auf einen Urlaub einlädt, wenn es eben seine Idee ist, genau das zu machen und sofern er es sich leisten kann und das gerne macht.
Ich finde auch nicht, dass es damit zu tun hat, sich vom Partner aushalten zu lassen. Sich aushalten lassen bedeutet für mich, dass man selbst nicht arbeitet und vollkommen auf die Kosten des Partners lebt und das eben auch erwartet. Sofern man selbst arbeitet und sich hin und wieder mal vom Partner zum Essen einladen lässt, ist das doch aber kein Problem. So etwas ist für mich sogar ganz selbstverständlich und auch sehr wichtig. Ich würde keine Beziehung führen wollen, in der man die Kosten ständig gegenrechnet und in der es ganz wichtig ist, dass jeder auf den Euro genau gleich viel für alles bezahlt hat. Sofern einer mehr verdient und es für beide in Ordnung ist, ist es doch auch okay, wenn er eben etwas mehr bezahlt.
Auch wenn man ihm das nicht mit Geld zurückgeben kann, ist das für mich nicht schlimm. Da haben doch im Endeffekt beide etwas davon. Der Partner wird sich doch in der Regel auch freuen, einem eine Freude machen zu können und dass man eben doch auch mal gemeinsam ins Restaurant oder in den Urlaub gehen kann, auch wenn er dafür eben etwas mehr bezahlt hat. Aber das macht doch eine Beziehung für mich aus. Dass man aneinander nicht ausnutzt und einfach versucht, das Beste für sich und für den anderen zu erreichen, völlig unabhängig vom Geld.
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