Was gegen ausgehenden Gesprächsstoff in der Beziehung tun?
Wenn Partner über mehrere Jahre zusammen sind, ergänzen sie sich in Gesprächen oftmals sehr. Ich habe es oft erlebt, dass der eine den Satz oder die Gedanken des anderen weiterführt. Durch die gemeinsame Zeit die man zusammen erlebt hat, schwelgt man gerne in Erinnerungen und hat immer wieder Gesprächsstoff. Was aber wenn dieser ausgeht. Wie verhält man sich in so einer Situation?
Was sind eure Tipps, was man dagegen tun kann, wenn man nicht mehr weiß was man dem Partner erzählen soll. Momente in denen man nebeneinander sitzt und sich anschweigt können einem elend lang vorkommen und treiben einen noch mehr von dem anderen weg anstatt sich ihm zu nähern. Kennt ihr diese Situationen? Was macht ihr dagegen?
Ich bin seit meiner Jugend mit meinem Mann zusammen, inzwischen sind es 15 Jahre. Das Problem, das wir uns anschweigen, haben wir eigentlich nicht. Unser "Geheimnis" ist es einfach, dem anderen "Freiheiten" zu geben. Also nicht ständig und alles gemeinsam machen, somit hat man sich auch am Abend wieder etwas zu erzählen.
Gemeinsame Bekannte/Freunde auch mal alleine treffen, somit kann man von dem treffen berichten, mal alleine vor die Tür gehen und berichten, was man gesehen/erlebt hat, alleine Sport machen usw.
Auch lesen kann neue Gespräche schaffen. Natürlich ist es besonders von Vorteil, wenn es den Partner auch so interessiert, dass er vielleicht an das Thema anknüpft. Somit ergeben sich fließende Dialoge die weniger oft abreißen, weil man Themen zusammen "erarbeitet".
Ich denke, wenn man nicht mehr wirklich miteinander reden kann und nur an erlebte Sachen denken muss, dann muss man neue Dinge zusammen machen, mal wieder etwas Neues machen und dann kann man darüber auch reden.
Mir geht es da wie meiner Vorrednerin, ich habe das Problem mit meinem Mann auch nicht, obwohl wir auch schon 12 Jahre zusammen sind. Ich bin aber hingegen recht nah mit meinem Mann. Er geht arbeiten außer Haus und sonst machen wir alles zusammen, uns fehlt es dennoch nicht an Gesprächsstoff. Die Welt entwickelt sich jeden Tag, man kann neue Dinge ansehen oder einfach nur gewisse Gedanken in den Raum werfen, also das Problem kein Thema finden zu können und sich anzuschweigen kenne ich nicht.
Ich glaube, dass sich viele Partner dann anderswo Unterhaltung suchen. Die Bilder von Paaren, die direkt nebeneinander sitzen und sich ignorieren, weil jeder auf sein Smartphone starrt, kennt wahrscheinlich jeder.
Aber die Frage ist halt, ob das wirklich immer schlecht sein muss und ob das die Akteure als genauso bizarr empfinden wie die Beobachter. Vielleicht ergibt sich ja aus genau diesem Verhalten später auch ein Gespräch, weil der eine einen interessanten Artikel gelesen, ein lustiges Video angeschaut oder eine Nachricht von einem gemeinsamen Freund bekommen hat.
In meiner Partnerschaft gibt es immer ziemlich viel Gesprächsstoff, weil wir nicht so aneinander kleben. Wir haben schon gemeinsame Hobbys und gemeinsame Freunde, aber eben auch Sachen, die jeder für sich alleine macht. Und wir haben uns vor der Corona Geschichte nicht immer täglich gesehen. Das sorgt alles dafür, dass man sich viel zu erzählen hat.
Wobei ich es aber auch absolut nicht schlimm finde wenn man einfach mal den Mund hält und wenn jeder seinen eigenen Gedanken nachhängt. Frühstück unter der Woche ist bei uns zum Beispiel immer recht schweigsam. Wir sind keine Morgenmenschen, da tauscht man am liebsten nur das nötigste aus und vergräbt sich lieber hinter Zeitung und Kaffeetasse.
Man kann ja auch einfach mal den Rand halten. Mein Partner und ich sind beide untereinander recht redselig und auch, sagen wir mal, leicht zu amüsieren. Bei uns kann sich ein ganzer Dialog nur darum drehen, dass einer einen niedlichen Hund mit einer Weste gesehen hat. Für Außenstehende kann es sicher ziemlich nervig sein, wie wir miteinander umgehen, aber wenn wir unter uns sind, kann sich aus jedem Schwachsinn ein Gespräch entspinnen.
Und trotzdem sitzen wir uns manchmal gegenüber, und jeder starrt wortlos auf sein Handy. Von daher tue ich mir auch schwer damit, andere Paare etwa in der Öffentlichkeit zu be/verurteilen, weil sie nicht pausenlos miteinander interagieren. Vielleicht haben die beiden ja schon auf der Herfahrt zwei Stunden gelabert und sind jetzt einfach erschöpft?
Ich kann mir zumindest für meine Beziehung so schnell nicht vorstellen, dass uns die Gesprächsthemen ausgehen. Wir sind beide leidlich vielseitig interessiert und haben untereinander auch ein aktives Mitteilungsbedürfnis. Natürlich ist nicht jedes Thema bedeutend oder wirklich interessant, oft genug geht es immer um den gleichen Alltagskram. Aber offensichtlich brauchen wir gar nicht so viele neue und faszinierende Themengebiete.
In meinen bisherigen Partnerschaften ist der Gesprächsstoff eigentlich nie ausgegangen, weil sich das Leben ja immer weiter bewegt. Es gibt somit ständig neue Erlebnisse und Ereignisse, über die man sich unterhalten kann. Dazu kommt, dass fast immer irgendwelche zukünftigen Dinge zu besprechen und zu planen sind, sodass es immer etwas zu reden gibt. Abgesehen davon muss man auch nicht unentwegt sprechen, manchmal beschäftigt sich auch jeder mit etwas anderem, liest, hört Musik oder arbeitet.
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