Nach jedem Beziehungsstreit Trennung androhen?
Eine Bekannte von mir ist schon seit Jahren mit ihrem jetzigen Freund zusammen, allerdings haben die beiden in letzter Zeit häufiger Stress miteinander, wie ich immer wieder daran merke, dass sie traurig und verschlossen ist. Neulich hat sie dann auch mir darüber gesprochen und meinte, dass sie Probleme damit hat, wie ihr Freund mit einem Streit umgeht. Anstatt darüber zu reden und sich damit auseinander zu setzen, reagiert er jedes Mal nur sehr gereizt und wütend und es ist nicht selten so, dass er ihr dann sagt, dass sie sich doch von ihm trennen soll.
Wenn ihr etwas an der Beziehung nicht passt und sie sich immer wieder darüber beschwert, dann ist er offenbar nicht der richtige Partner für sie und dann sollte sie sich einen Alternative überlegen und sich trennen. Das sagt er häufiger, wenn sie sich streiten und deswegen traut sie sich oftmals schon gar nicht bestimmte Themen anzusprechen, da sie wieder Angst davor hat, dass es nur wieder zu Streit führt.
Wie würdet ihr darauf reagieren, dass euer Partner bei jedem Streit mit einer Trennung droht? Würdet ihr euch allein schon wegen dieser Unfähigkeit zum Streiten von ihm trennen wollen? Oder denkt ihr, dass das eine zukunftsweisende Beziehung sein kann?
Auf mich wirkt eine solche Reaktion sehr charakterschwach und als ob der eine Partner den anderen auf diese Weise manipulieren und steuern will wie eine Marionette. Ich finde das ziemlich erbärmlich und würde mich irgendwann (als schwächere Partei selbstverständlich) automatisch trennen ohne mit der Wimper zu zucken. Ich lasse mich nicht manipulieren und wenn ich einen solchen Eindruck gewinne, kann ich sehr stinkig werden und mache aus Trotz das, was man eigentlich nicht erreichen will.
Ich finde, dass man seinen Partner gar nicht wirklich lieben kann, wenn man ihn so steuern will wie eine Marionette. Offenbar ist die Liebe einseitig, was ich schade finde. Ich sehe da keine Zukunft, in der beide glücklich werden können. Hier geht es doch nur um Macht und nicht um Zuneigung und Respekt.
Ich würde mich dann auch einfach trennen. Jemand, der scheinbar nicht will, dass man sich wieder zusammen findet, der hat es auch nicht verdient, dass man dann immer wieder zu ihm zurück kommt und es weiter laufen lässt. Ich wäre da schon konsequenter. Wenn jemand immer wieder davon anfängt, dann liegt ihm wohl auch nicht viel an einer Beziehung.
Ich würde auch gar nicht immer mit einer Trennung drohen, wenn ich mich streite. Wenn ich mich mal mit meinem Partner streite, dann versuche ich das auch zu klären und mich nicht am Ende zu trennen, was man ja provozieren würde, wenn man das immer sagt. Ich denke, dass man da auch keine richtige Beziehung mehr hat, wenn das immer so läuft.
Ich würde diese Strategie, um Streitigkeiten zu "gewinnen" und den Partner unter Kontrolle zu halten, als Erpressung ansehen, und darauf reagiere ich absolut allergisch. Ich bin wahrhaftig ein konfliktscheuer und eher nachgiebiger Charakter, aber ich lasse mich nicht erpressen. Von nichts und niemandem.
In meinen Augen ist es keine gute Basis für eine Beziehung, wenn ein Partner den Anderen quasi nach seinen Vorstellungen zurecht biegen will und jede Form von Konflikt und Meinungsverschiedenheiten auf die brutalst mögliche Art abwürgt. "Wenn du nicht das machst und denkst, was ich möchte, ist die Beziehung beendet!". So funktionieren Beziehungen nicht, weder auf romantischer Ebene noch innerhalb einer Familie.
Daher nehme ich zu Gunsten des Paares an, dass beide noch viel zu lernen haben, was den Umgang miteinander angeht bzw. was man sich in einer Beziehung bieten lassen muss und ab wann es sich schlicht nicht mehr lohnt, Emotionen zu investieren.
Ich würde mich dann auch einfach von meinem Partner trennen, so wie es aussieht scheint ihm ja die Beziehung völlig egal zu sein wenn er einfach sagt "mach doch Schluss". So etwas muss sich auch niemand gefallen lassen, wenn man sich liebt dann spricht man über die Probleme und wird nicht gleich aggressiv und drängt den anderen zum Schluss machen. Finde ich sehr unreif.
Ich finde, dass so etwas absolut gar nicht geht, auch wenn so etwas scheinbar recht oft vorkommt. Ich selbst hatte auch schon Erfahrungen damit machen müssen und ich habe das auch schon bei Freundinnen so mitbekommen. Ich habe das Gefühl, dass manche Menschen sich mit solchen Aussagen zu rechtfertigen scheinen. Als ich meinem Exfreund irgendwas gesagt habe, was mir nicht gepasst hat oder ihn kritisiert habe, wollte ich eigentlich nur eine sinnvolle Diskussion mit ihm führen und gegebenenfalls auch einen Kompromiss führen.
Allerdings war das bei ihm auch absolut nicht möglich. Statt eine erwachsene Diskussion mit mir zu führen, ist er auch direkt sauer geworden und meinte dann immer, ich solle mich doch trennen, wenn ich so unzufrieden mit ihm sei. Falls ich die Diskussion aus irgendeinem Grund dann mal doch durchsetzen konnte und wir eben diskutiert hatten, kam danach dann ganz oft der Vorwurf, dass er sich trennen würde, wenn das so weiter ginge.
Für mich ist so ein Verhalten nicht nur kindisch, sondern auch erpresserisch. Das heißt für mich, dass jemand sich grundlegend nicht auf Diskussionen einlassen möchte. Er will, dass man nach seiner Pfeife tanzt und dass alles so läuft, wie er es will. Wenn das nicht so ist und man mal irgendwas dagegen sagt, ist man direkt der Böse und die Trennung ist dann der einzige Ausweg. Aber das ist natürlich Quatsch.
Streitereien und Diskussionen sind absolut normal und gehören auch zu jeder Beziehung dazu. Man muss eben nur erwachsen damit umgehen können. Da darf man es sich aber nicht so bequem machen und jegliche Art von Diskussion direkt ablehnen und stattdessen wie wild mit Trennung zu drohen. Wenn man so eine egoistische Tour durchziehen und immer nur seine eigene Meinung durchsetzen will, dann sollte man einfach Single bleiben.
Ich habe das Gefühl bzw. bin eigentlich sogar der festen Überzeugung dass solche Aussagen sowieso den Beginn eines Beziehungsendes einläuten. Für mich spiegeln solche Aussagen eine gewisse Gleichgültigkeit der Beziehung gegenüber wieder und wenn einem gleichgültig ist wie sich der Partner fühlt dann sind da meiner Meinung nicht (mehr) ausreichend Gefühle vorhanden.
In einer gut laufenden Beziehung sollte man sich immer darüber austauschen können was einem auf dem Herzen liegt und was man gerne ändern möchte. Im Anschluss kann man ja immer noch darüber reden bzw. diskutieren inwiefern man bereit ist Kompromisse einzugehen und was für eine Konsequenz das dann für die Beziehung hat.
Wenn man allerdings von Anfang an schon sagt "Es interessiert mich nicht was du willst ich ändere nichts und wenn dir das nicht passt dann geh" dann ist das in meinen Augen keine Basis. Natürlich sollte man seinen Partner nicht grundlegend verbiegen wollen aber durchaus anpassen wenn man Wert auf die Beziehung legt und eine langfristige feste Beziehung anstrebt.
Mein Schwiegervater macht manchmal auch solche Sprüche wegen banalen Streitpunkten. Wenn zum Beispiel meine Schwiegermutter keine Lust auf die gekochte Suppe hat oder ihr das Fernsehprogramm nicht gefällt. Dann sagt er zum Beispiel "Im Schrank steht der Koffer und wo die Tür ist weißt du ja". Er findet das witzig und geht mit Sicherheit davon aus, dass sie ihn wegen solchen Unstimmigkeiten nicht verlassen wird, aber ich finde auch in solchen Zusammenhängen solche Sprüche schon nicht besonders angemessen.
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