Nach mehreren Kontakten freiwillig erst mal zu Hause bleiben
Nachdem die Kontaktbeschränkungen wieder etwas lockerer geworden sind, habe ich diese Woche erst einmal zwei Freundinnen zu Kaffee und Kuchen auf ihrer Terrasse besucht. Am Tag darauf habe ich nach langer Zeit wieder einen Nachhilfeschüler empfangen und heute hatte ich meinen Neffen, meine Schwägerin und deren Lebenspartner zum Mittagessen da, natürlich mit Abstand und offener Balkontüre.
Das finde ich ziemlich viel und jetzt gehe erst einmal mindestens eine Woche in Quarantäne, um zu sehen, ob diese Kontakte Auswirkungen hatten. Bleibt ihr auch nach mehreren Kontakten erst einmal freiwillig zu Hause, damit man bei Ansteckung diese gut nachvollziehen kann? Oder seid ihr nicht so ängstlich und habt jetzt kontinuierlich wieder mehr soziale Kontakte zu anderen Haushalten?
Leider herrscht im hiesigen Bundesland noch nicht ganz so eine Freiheit. Allerdings stelle ich im familiären und freundschaftlichen Umfeld zunehmend fest, dass die Leute sich immer weniger für das Thema Corona interessieren und immer weniger auf die Vorgaben achten. Nachrichten guck ich zum Beispiel gar nicht mehr, irgendwann kann man es nicht mehr hören. Freunde oder Familienmitglieder auch über jene "Höchstzahl" hinaus zu treffen findet bei den Menschen, die ich kenne, trotz Verbot wieder beinahe wie gewohnt statt.
Ich verstehe die Logik nicht. Da hockst du mit allen möglichen Leuten zusammen und dir kommt erst danach der Gedanke, dass das vielleicht doch nicht die beste Idee war? Ich verzichte weitestgehend auf unnötigen Kontakte und überlege mir vorher ob ein Kontakt für mich riskant sein könnte oder nicht. Im Moment halte ich Treffen auf Abstand und möglichst unter freiem Himmel für die beste Strategie, und das Wetter ist ja auch sehr gut geeignet dafür, da möchte man eh nicht drinnen sitzen.
Und ganz generell stellt sich doch eh die Frage, warum ein Treffen mit einer Person, was ja immer erlaubt war, weniger problematisch ist als ein Treffen mit fünf. Ja, rein mathematisch gesehen ist die Gefahr einer Infektion natürlich höher, aber auch die eine Person kann ja infiziert sein.
Paulie hat geschrieben:Leider herrscht im hiesigen Bundesland noch nicht ganz so eine Freiheit. Allerdings stelle ich im familiären und freundschaftlichen Umfeld zunehmend fest, dass die Leute sich immer weniger für das Thema Corona interessieren und immer weniger auf die Vorgaben achten.
Ja, das stelle ich in meinem Umfeld auch fest. Eine Kollegin hat mir erzählt dass sie jetzt schon an zwei Wochenenden ihren Enkel wieder zum Übernachten da hatte und die andere feierte am letzten Wochenende den Geburtstag der Oma mit 15 Verwandten im Haus der Mutter. Selbst auf unserer Dienststelle werden die Kontaktvorschriften nicht ganz so ernst genommen. Im Pausenraum wird zum Beispiel zu zehnt am Tisch zu Abend gegessen wobei dabei keine 50 cm Abstand zwischen den Stühlen war.
Ich persönlich hatte noch keine anderweitigen Kontakte, abgesehen von meinen Haushaltsmitgliedern und Arbeitskollegen. Lediglich meine Tochter hat sich schon im freien mit einer Freundin getroffen. Sie haben sich dann ein Eis geholt und haben auf der Wiese vor unserem Haus "gepicknickt".
Ich bleibe lieber präventiv zu Hause, als mich mit Leuten zu treffen, und dann zu schauen, ob ich mir was eingefangen habe. Schließlich kann ich auch völlig symptomfrei das Virus weitertragen oder erst nach über einer Woche Symptome entwickeln. Das ist es mir nicht wert, meine und anderer Leute Gesundheit zu riskieren und dann mein Gewissen dadurch zu beschwichtigen, dass ich eine Woche daheim hocke, obwohl es mindestens zwei sein müssten, um ganz sicher zu gehen, dass ich keine Infektionskette verursacht oder weitergetragen habe.
Mir reicht es völlig, dass genügend andere Leute die Lockerung der Kontaktbeschränkungen offensichtlich als Aufforderung nehmen, möglichst viele unterschiedliche Leute zu treffen. Also immer das erlaubte Maximum, täglich in neuen Konstellationen, und auch gleich die Gelegenheit nutzend, neue Bekanntschaften zu schließen. Da tut jeder, der sich noch zurückhält, der Allgemeinheit einen Gefallen, und mir fällt es bekanntlich nicht sonderlich schwer.
Ich verstehe Deine Besorgnis schon auf der einen Seite, aber auf der anderen Seite sich direkt eine Woche in Quarantäne zu packen, halte ich für maßlos übertrieben. Denn wie man aus etlichen Medien entnehmen kann, ist die Inkubationszeit nicht zwangsläufig mit 7-14 Tagen erledigt, sondern bei einigen wohl auch länger. Dich solange aber jetzt wieder wegzusperren, wäre ja wohl kaum in Deinem Interesse.
Hinzu kommen, dass es sein kann, dass Du eben auch keinerlei Symptome hast und wer weiß damit also, ob Du vorher nicht schon an Covid-19 erkrankt bist? Das weiß im Grunde niemand, der keine Symptome auftretend feststellt, sodass man auch bis heute viele Regelungen nicht ganz nachvollziehen kann. Ich habe es schon einmal hier in diesem Forum gesagt, es wäre sinnvoller gewesen, statt jede Woche 1700 Bundesliga und 2 Bundesliga Geschichten zu testen, flächendeckend herumzutesten, um zu erkennen, wo eigentlich mehr ist, als angenommen!
Ich bleibe auch grundlegend schon zu Hause und vermeide dennoch viele Kontakte, die ich als unnötig empfinde. Wir hatten zum Beispiel die Regelung im Kontaktverbot, dass ich mich mit einer Person „nicht im Hausstand wohnend“ treffen hätte können. Aber eben auch mit meinem Hausstand raus darf.
Ich treffe mich heute also zum Beispiel mit Freundin A, morgen mit Freundin B, übermorgen mit Kumpel C usw. Ich habe Corona und jeden eventuell angesteckt, weil ich mich durch die Gegend treffen durfte, da ich den Regelungen konform gegenüber war, aber sie eben auch eigenmächtig entsprechend genutzt hätte. Das ergab für mich sowas von keinen Sinn diese Regelungen.
Aber macht ja nichts. Ich finde es sowieso nicht so schlau, jetzt direkt mit alle Mann sich zu treffen, weil man darf, sondern muss man echt bedenken, wie viele es haben könnten ohne, dass man sie getestet hat oder sie eben Symptome hatten/haben. Man muss das immer berücksichtigen.
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