Ist Werbung zum Anfassen beim Kaufverhalten erfolgreicher?
Kürzlich habe ich einen Artikel gelesen, worin suggeriert wurde, dass Werbung zum Anfassen stets erfolgreicher zu bewerten ist. Grund dafür sei wohl, dass Kunden es lieben, ein Produkt durch Proben kennenlernen zu können.
So nutzte wohl einst die AIDA als Kreuzfahrtunternehmen gerne Werbeschreiben mit Miniaturausgaben ihrer Frotee-Handtücher auf dem Schiff sowie deren Sonnenmilch. Das Ergebnis sei gewesen, dass mehr als 41 Prozent dieser Leute erneut gebucht hätten.
Doch gerade auch die Parfümproben kennen wir doch als „Endverbraucher“ alle, weil wir sie fast zu jedem Kauf dazu bekommen. Sogar online. Trotzdem, so ist es bei mir, kaufe ich nicht unbedingt dann eher ein Produkt.
Doch ist es wirklich so, dass wenn man Werbung zum Anfassen bekommt, vermehrt dann auch später das Produkt kauft und diese Werbung damit erfolgreicher ist, als nur ein TV-Spot im TV zu sehen? Glaubt Ihr, dass anfassbare Werbung den Erfolg durchaus erhöht?
Bei mir kommt es auf die Produktkategorie an, aber in bestimmten Bereichen ist Werbung zum Anfassen aus meiner Sicht ganz eindeutig effektiver. Klassisches Beispiel sind für mich Lebensmittel, Kosmetika und Kleidung. Wenn ich in einem Geschäft die Chance bekomme, eine neue Süßigkeit an einem Probierstand zu testen, und schmeckt mir diese auch, dann kaufe ich sie mir mit sehr viel höherer Wahrscheinlichkeit, als wenn ich nur vom Bild auf der Packung her ein Urteil darüber fällen würde. Auch fällt mir die Auswahl eines Parfums oder einer Creme sehr viel leichter, wenn ich einfach mal selber daran riechen und die Konsistenz auf der eigenen Haut spüren kann. Bei Kleidung ist das Prinzip ja sowieso schon lange bekannt, denn kaum jemand kauft Anziehsachen ohne eine vorherige Anprobe.
Nichtsdestotrotz finde ich Werbung zum Anfassen teilweise auch überflüssig. Spontan fallen mir gedruckte Leseproben dabei ein, denn heutzutage kann man Auszüge aus Büchern eigentlich auf fast jeder Webplattform lesen. Auch bin ich generell kein Mensch, der in ein Buch hineinschnuppert, bevor er es sich kauft. Vielleicht gibt es aber auch Leute, die solche Leseproben lieben und sich regelmäßig welche mitnehmen. Für mich ist das lediglich Papierverschwendung.
Ich ärgere mich eigentlich eher über solche unverlangten Sachen, weil ich sie in der Regel nicht brauche und dann mit schlechtem Gewissen entsorgen muss. Schlechtes Gewissen deshalb, weil im Verhältnis zum Produkt sehr sehr viel Plastik verschwendet wurde.
Bei Produkten, die ich haben möchte, ist das aber natürlich etwas anderes. Wenn ich ein neues Parfüm suche und bekomme nach einer Beratung ausgesuchte Proben mit, die ich in Ruhe ausprobieren kann, kann das durchaus dazu führen, dass ich eher ein Parfüm kaufe. Oder wenn ein Anbieter damit wirbt, dass man eine Materialprobe bekommen kann macht das den Kauf auch wahrscheinlicher, weil man dann ja sicher sein kann, dass man das richtige Produkt kauft.
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