Für Partner Erledigungen machen, selbstverständlich?

vom 22.10.2016, 09:50 Uhr

Ich muss sagen, dass ich für meinen Partner immer wieder mal etwas erledige, wenn er mich eben darum bittet. Oft sind es irgendwelche Sachen, wie dass ich für ihn zu einem Geschäft fahren und dort etwas bestimmtes einkaufen soll oder auch mal etwas für ihn mit der Post verschicken soll oder ähnliches. Mir macht das gar nichts aus, da er das für mich genauso macht.

Wenn ich ihn bitte, für mich etwas aus der Apotheke zu holen, dann macht er das auch. Er ist auch schon abends extra los gefahren, nur um mir ein Eis zu holen. Ich finde das wirklich sehr lieb und bin dafür auch sehr dankbar.

Bei einer Freundin ist es jedoch so, dass sie für ihren Partner nur Erledigungen macht, wenn dieser eben krank ist. Sie entscheidet dann auch wohl, ob er eben krank genug ist, damit sie für ihn etwas erledigt. Sie sagt, dass sie seine Faulheit ansonsten nicht unterstützen möchte. Dabei geht sie auch so weit, dass sie selbst nichts für ihn erledigt oder mitbringt, wenn sie eh los muss, um irgendwelche Besorgungen zu machen. Ich muss sagen, dass ich das schon wirklich egoistisch finde und mir doch keinen Zacken aus der Krone breche, wenn ich eh unterwegs bin und dann gerade noch da vorbei fahre, wo ich etwas für meinen Partner machen soll.

Ich würde das immer machen, wenn ich meinem Partner so Mehraufwand ersparen könnte und ihn so entlaste. Ich mache solche Erledigungen nicht nur, wenn mein Partner krank ist und nicht selbst los fahren kann. Ebenso handhabt er das bei mir. Ist es für euch selbstverständlich Erledigungen für den Partner zu machen? Oder macht ihr das auch nur, wenn euer Partner krank oder sonst irgendwie verhindert ist? Könnt ihr das Verhalten meiner Freundin nachvollziehen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Kommt doch ganz drauf an, wenn der Partner deiner Freundin für sie nie Erledigungen und Besorgungen macht dann kann ich das Verhalten durchaus sehr gut nachvollziehen. Würde ich dann für ihn alles Erledigen und Besorgen dann käme ich mir ebenfalls ausgenutzt vor und würde es ebenfalls so sehen, dass man damit nur noch die Faulheit weiter unterstützt.

Ich habe auch schon solche Beziehungen gehabt. Da wurde ich dauerhaft gebeten etwas mitzubringen wenn ich eh schon unterwegs war, das schwere Paket mit zur Post zu nehmen obwohl ich das Kind noch mit dabei hatte und gar keinen Arm mehr dafür frei oder auch 20 Kilometer fahren sollte um ihm das gewünschte zu besorgen. Das ich dafür nicht immer Zeit und Lust hatte wurde ignoriert, ich sollte immer springen wenn der Herr es gewünscht hat.

Dafür war er nie in der Lage für mich etwas zu besorgen wenn ich ihn darum gebeten habe. So war er einkaufen und im Laden geb es etwas was ich wollte und ich bat ihn das mitzubringen. Nach mehreren Stunden kam er wieder, hatte lauter Kram für sich gekauft aber mein Teil vergessen. So ging das ständig und auch wenn er mal aufstehen sollte und los laufen weil ich nicht in der Lage war, hatte der Herr darauf keine Lust und machte es nicht. Meine Konsequenz war dann auch, dass ich für ihn auch nichts mehr gemacht habe da gar keine Gegenleistung gekommen ist wenn er um etwas gebeten worden ist.

Wenn man das gegenseitig immer mal wieder macht, dann habe ich damit auch kein Problem auch nicht wenn ich dafür extra nochmal los laufen müsste. Aber das erwarte ich dann auch von einem Partner und nicht, dass nur ich am laufen bin und sich der Partner niemals bewegt und etwas für mich macht oder auch besorgt, wenn er ohnehin bereits in der Stadt oder im Geschäft ist. Vergessen kann man immer mal etwas, ist mir auch schon passiert. Aber wenn das immer so ist, dann ist es einfach auffällig und zeigt mir auch, dass keine Lust besteht etwas für andere zu machen und das ist dann einfach nur Ausnutzen in meinen Augen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Sollte man wirklich damit argumentieren, wer für wen mehr macht? Mein Mann hat teilweise Arbeitszeiten von morgens 7 Uhr bis nach 20 Uhr am Abend. Wann sollte er dann diverse Dinge, die ihn betreffen, erledigen? Ich dagegen kann mir meine Arbeitszeit einteilen und bin dann auch für seine Belange zuständig. Ob das nun Bankgeschäfte, Einkäufe oder andere Aufgaben sind. Das ist für uns ein Thema, was einfach gemacht wird ohne aufzuwiegen, wer mehr macht.

Dagegen ist mein Mann im Winter mehrere Wochen zu Hause und muss gar nicht arbeiten gehen. In dieser Zeit nimmt er mir dann auch viele Dinge ab. Einfach, weil er dann die Zeit dazu hat. Wenn ich dann nur darum bitte die Waschmaschine auszustellen, weil ich unterwegs bin. Dann hängt die Wäsche schon, wenn ich nach Hause komme.

In einer Beziehung ist das doch ein Geben und Nehmen und sollte nicht noch gegeneinander aufgewogen werden. Das hat in den wenigsten Fällen auch etwas damit zu tun, dass man dem Partner damit faul werden lässt. Jeder erledigt das, was für ihn gerade passt. Und wenn ich eh einkaufen fahre und dabei zum Beispiel im Krankheitsfall noch bei der Apotheke halten kann, sollte es keine Rolle spielen, ob der Partner eventuell auch selbst in der Lage wäre dahin zu gehen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Man muss sich da gegenseitig etwas füreinander tun. Wenn nur einer etwas macht, dann ist das nicht gut und derjenige fühlt sich dann auch schnell ausgenutzt. Einseitig sollte das Ganze also nicht stattfinden, aber wenn man sich gegenseitig ein bisschen hilft und unterstützt finde ich das nicht schlimm, ganz im Gegenteil.

Ich erledige auch gerne etwas für meinen Mann mit. Wenn ich beispielsweise in der Stadt bin und weiß er braucht noch etwas, bringe ich ihm das mit. Wozu sollte er auch extra noch mal reinfahren? Das macht ja keinen Sinn und kostet auch nur unnötig Zeit. Mein Mann würde mir aber auch etwas mitbringen und vor allem weiß ich auch, dass mein Mann für mich auch noch mal losgeht, wenn ich noch etwas brauche und ich mache das für ihn auch.

Meiner Meinung gehört das zu einer guten Beziehung dazu. Solche kleinen Erledigungen macht man einfach gegenseitig. Wobei ich auch nicht die Faulheit einer Person unterstützen würde, aber ein bisschen Hilfe kann jeder gebrauchen und wenn man sich gegenseitig ein bisschen hilft kann man auch mehr Zeit zusammen verbringen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich nehme es definitiv nie als reine Selbstverständlichkeit an, wenn für mich eine kleine Erledigung oder Besorgung gemacht wird. Ich weiß das auch nach Jahren immer noch zu schätzen und kann mich darüber freuen. Denn es kann einem im normalen Alltag vieles erleichtern. Ich will damit eigentlich hauptsächlich ausdrücken, das ich es eben nicht in einer Beziehung einfach voraussetze.

Jedoch ist es für mich völlig normal, das ich mal eine Erledigung mache für die mein Partner grad keine Zeit hat oder weil ich grad eh da vor Ort bin. Ich mache das dann aber auch immer gerne, weil auch mein Partner es nicht als selbstverständlich ansieht, das ich das mache. Genauso übernimmt er auch mal was oder bringt was mit.

Das ist bei uns eigentlich immer nach dem Motto bei wem es grad besser passt oder wer grad eh wohin fährt, der erledigt das dann kurz mit und wir beide wissen einfach das wir als Paar da nur gewinnen können, denn die Zeit die entsprechend gespart wird, die kann man wieder gemeinsam verbringen oder jeder hat mal ein wenig Zeit für sich oder seine Hobbies, was auch wieder gut ist für die Beziehung.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich würde es von der Situation abhängig machen, wenn ich ehrlich bin. Also wenn ich Zeit habe und es keine Umstände macht, dann erledige ich schon Sachen für meinen Partner. Erst neulich bat mich mein Partner, doch einen Brief für ihn abzuschicken, der per Einschreiben rausgehen sollte. Es war ein sehr wichtiger Brief und da ich eh aus dem Haus musste, habe ich den Brief eben eingesteckt.

Leider hatte ich nicht die Zeit dazu, den Brief doch noch abzuschicken, da vor der Arbeit die Post geschlossen hat und ich nach der Arbeit nicht direkt an einer Postfiliale vorbeikomme. Da ich nach der Arbeit eh unter Zeitdruck stand, hab eich es nicht geschafft und habe das dann abends zu Hause nachgeholt, was auch nicht so schlimm war. Wenn es gegangen wäre, dann hätte ich das auch gemacht, aber es ging eben nicht.

Wenn ich schon mal krank zu Hause bin und es mir wirklich nicht gut geht, dann fährt er für mich auch schon mal zur Apotheke oder macht Erledigungen ohne mich, wenn ich sonst noch kränker werden würde. Aber wenn ich gesund bin, dann kann ich auch selbst zur Apotheke fahren, was ich auch lieber mache. Ich brauche einfach viel mehr Bewegung im Alltag als er, sodass ich das lieber selbst in die Hand nehme, zumal ich eh mehr unterwegs bin als er.

Er würde aber nie extra losfahren und mir ein Eis besorgen. Wenn ich zu krank bin, dass ich nicht selbst fahren könnte, dann "dürfte" ich sowieso kein Eis essen, weil man davon eher kränker als gesünder wird. Wenn ich krank bin, brauche ich eher heißen Tee und solche Sachen, eine kuschelige Decke und einen Schal, aber kein Eis. Wenn ich aber gesund genug bin, um Eis zu essen, dann kann ich auch selbst losfahren und mir mein Eis kaufen. Ausnahme wäre natürlich, wenn einer aus irgendwelchen Gründen zu Hause bleiben muss, sei es wegen einem wichtigen Termin, Anruf oder Nachricht oder was auch immer.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich finde das Verhalten deiner Freundin etwas befremdlich, aber vielleicht hat sie ja ihre Gründe, dass sie ihren Partner schon öfter um etwas gebeten hat, was dieser mitbringen soll und dieser hat es nicht getan oder etwas in der Art. Dann könnte ich es schon verstehen, dass sie auch keine Erledigungen für den Partner macht, Für mich sollte eine Partnerschaft auch immer ein Geben und Nehmen sein und wenn das so ist, dann ist es für mich auch selbstverständlich, dass ich auch für den Partner mal etwas erledige, wenn dieser nicht so dazu kommt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Es ist doch völlig normal, dass man sich in einer Beziehung gegenseitig unterstützt, sich hilft, sich gegenseitig Gefallen macht oder irgendwelche Sachen für den anderen erledigt. Natürlich sollte man den Partner nicht behandeln wie einen König und ihm jegliche Arbeit sofort abnehmen, wenn er die Sachen genauso gut auch alleine machen kann. Aber oft bietet es sich ja einfach an, Sachen für den Partner zu machen, wenn das für einen selbst kaum Aufwand bedeutet, für den Partner aber schon.

Wenn ich beispielsweise ein Paket in der Packstation habe, was sehr groß und sperrig ist, dann holt es mein Freund nach der Arbeit eben direkt mit dem Auto ab, bevor ich dann mit der Bahn oder zu Fuß losziehen muss. Das ist ja einfach viel praktischer und schneller, wenn mein Freund das auf dem Nachhauseweg direkt mit dem Auto erledigen kann. Genauso nimmt er auch mal Päckchen für mich mit zur Post, wenn er ohnehin an der Post vorbeifährt, bevor ich dann extra dahin muss.

Man macht doch in einer Beziehung in der Regel auch gerne etwas füreinander. Ich freue mich, wenn ich meinem Partner Arbeit abnehmen und etwas für ihn machen kann, wenn es so eben Zeit und Aufwand für ihn spart und wenn es kein Problem für mich ist, die Sachen eben zu erledigen. Ich würde mich niemals ausnutzen lassen, aber für mich ist es selbstverständlich, dass man sich einfach gegenseitig auf diese Art und Weise unterstützt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich sehe es in einer Beziehung auf jeden Fall zu einem gewissen Grad als selbstverständlich an, dass man sich gegenseitig mal Aufgaben abnimmt und den anderen unterstützt, wenn dieser darum bittet. Ein paar zusätzliche Besorgungen für meinen Freund zu tätigen, wenn ich wegen eigenem Bedarf sowieso einkaufen muss, einen größeren Teil der Haushaltsaufgaben in Phasen erhöhter beruflicher Belastung des Partners zu stämmen oder mal ein Paket für ihn zur Post zu bringen, ist für mich definitiv keine weltbewegende Sache und ich übernehme das gerne, weil ich weiß, dass er das gleiche im Gegenzug auch jederzeit für mich tun würde. Dafür muss mein Freund auch nicht schwer krank und nahezu bewegungsunfähig sein.

Rein aus Prinzip und aus Demonstration der eigenen Unabhängigkeit heraus solche Bitten abzulehnen, finde ich weder nachvollziehbar noch angemessen in einer Paarbeziehung. Da frage ich mich irgendwo, warum man mit einem Menschen zusammenlebt, für den man nicht mal ein so kleines Opfer zu erbringen bereit ist. Anders sieht es natürlich aus, wenn man nach Strich und Faden nur ausgenutzt wird und nichts dafür zurückbekommt, aber auch das wäre für mich eher ein Trennungsgrund als eine Motivation, aktiv zu verweigern.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


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