Sich durch Partner bei Berufsweg beeinflussen lassen?

vom 24.07.2016, 14:48 Uhr

Hier schrieb ich schon von einer Bekannten, die sich meiner Meinung nach viel zu viel von ihrem Partner gefallen lässt und sich zu sehr an ihn anpasst. So habe ich persönlich den Eindruck, dass sie ihm viel zu sehr alles recht machen möchte statt ihren eigenen Weg zu gehen, besonders im Berufsweg macht sich das bemerkbar.

So möchte sie zum Beispiel sehr gerne den Master im Herbst machen und hat sich auch dafür beworben und wartet im Prinzip nur noch auf eine Rückmeldung der Hochschulen. Ihm passt das aber so gar nicht und er setzt sie unter Druck, dass sie lieber "richtig" arbeiten gehen sollte. Er hat nur die Bafög-Schulden im Kopf, die so schnell es geht abbezahlt werden sollten und sie fühlt sich dadurch ziemlich unter Leistungsdruck gesetzt. So möchte er zum Beispiel auch, dass sie den Master einfach abbricht, wenn sie eine gute Arbeit finden sollte. Sie hatte auch schon überlegt, nach dem Master zu promovieren, aber das möchte er nicht, weil er auch mal eine Familie gründen möchte und das geht seiner Meinung nach nicht, wenn sie ihre Dissertation schreibt.

Ich finde, er sieht das ganze zu kurzfristig. Wenn sie jetzt nicht ihre Ziele verfolgt, wird das ewig einen Schatten auf die Beziehung werfen und sie wird ihm insgeheim dafür grollen. Außerdem finde ich, dass sie nicht auf ihn hören sollte und ihren Weg gehen sollte ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich verstehe nicht, warum sie ihm nicht mal ein paar Takte sagt oder sich trennt, wenn es nicht besser wird. Würdet ihr euch von eurem Partner bei eurem Berufsweg beeinflussen lassen?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich finde, Partner sind austauschbar, Beziehungen kommen und gehen. Wer weiß, ob sie in fünf Jahren noch mit dem zusammen ist? Vielleicht wird sie es irgendwann satt haben, dass er sie bevormundet und sich trennen oder er trennt sich. Das weiß man alles nicht. Aus dem Grund würde ich mich nicht von einem momentanen Partner zu etwas nötigen lassen, was ich nicht will.

Man muss immer damit rechnen, dass eine Beziehung auch mal ganz schnell vorbei sein kann. Und wenn man dann dem anderen zuliebe etwas gemacht hat, was man gar nicht wollte, dann bereut man das hinterher nur.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Da Partner für mich nicht kommen und gehen, ist für mich die berufliche Zukunft eng mit der Partnerschaft verwoben. Ein gemeinsames Leben funktioniert nicht, wenn jeder einfach sein Ding macht. Das bedeutet aber für mich nicht, dass man komplett verzichtet oder sich alles vorschreiben lässt.

Schulden für das Studium als Problem für eine Hochzeit ansehen, ist bescheuert. Was soll der Ehepartner damit zu tun haben? Und die gewünschte Ausbildung zu sabotieren, das würde ich als unerträglich empfinden. Deshalb habe ich mich von einem ansonsten tollen Mann getrennt.

Für mich sind andere Dinge ok. Also zum Beispiel den Master woanders machen als geplant, wenn die Universität ebenso gut und passend ist, weil der Partner einen tollen Job woanders hat. Oder den Job an die Wunschuniversität des Partners anzupassen. Vielleicht mit ins Ausland zu gehen oder eben auf das Auslandsangebot zu verzichten, das wäre für mich alles machbar.

Eben all solche Dinge, die den einen weiterbringen und für den anderen keinen riesigen Nachteil bringen. Das setzt natürlich eine auf Dauer angelegte Beziehung voraus, in der man gemeinsam das Leben verbringen und die Zukunft gestalten möchte.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ganz nach sich selbst richten kann man in einer Beziehung nicht sondern man sollte gegenseitig auf die Bedürfnisse und Wünsche Rücksicht nehmen. Albern finde ich es, dass sie arbeiten gehen soll damit die Schulden vom Bafög abgezahlt werden. Das ganze ist sehr kurzfristig und auch nur materiell gedacht. Was hat auch die Familienplanung mit dem beruflichen Weg zu tun? Mit einem Kind ist der Weg vielleicht nicht so gerade was das Studium und die Promovierung betrifft, aber wenn man möchte dann ist so etwas machbar.

Ich denke sie hat dazu einfach keinen eigenen Willen mehr und lässt sich von ihrem Partner zu sehr beeinflussen und nimmt auch nur Rücksicht auf dessen Wünsche und Belange. Eine gemeinsame Zukunft sieht anders aus, da bespricht man seine Ziele gegenseitig und findet einen Kompromiss mit dem am Ende beide leben können. Aber einfach so, dass ein Partner über den anderen bestimmt wie dieser zu leben hat und was dieser beruflich zu machen hat, geht überhaupt nicht.

Von daher würde ich es mit einem klärenden Gespräch versuchen und wenn das nicht fruchtet, dann sehe ich es wie Zitronengras. Männer sind austauschbar und wer nicht in der Lage ist auch einmal einen Kompromiss einzugehen, der ist einfach kein richtiges Material für eine Beziehung mit einem anderen Menschen. Solche egoistischen Leute sollten dann doch lieber komplett alleine und für sich bleiben, gerade wenn sie anderen noch das Leben komplett versauen wollen nur weil es ihnen gerade gefällt.

Vielleicht ist der Partner auch nur eifersüchtig, weil sie ihre Ziele höher gesteckt hat als er selbst bzw. bessere Voraussetzungen dafür hat irgendwann in der Karriereleiter einmal über ihm zu stehen. Damit kommt nicht jeder Mann gut zurecht und würde die Frauen dann doch lieber direkt an den Herd in der Küche anbinden und gar nicht mehr aus dem Haus lassen. Von daher sollte sie auch versuchen die wahren Motive für sein Denken heraus zu finden und danach eine Entscheidung treffen, ob sie mit solch einem Mann noch ihr weites Leben sieht oder eben nicht mehr.

Für mich wäre es nichts, wenn mir jemand vorschreiben würde was ich zu machen habe und das ich mein Studium abbrechen soll dann würde ich ihm auch den Vogel zeigen. Danach noch die Motive hinterfragen und wenn das absolut unvereinbar ist mit meinen eigenen Zielen, dann würde ich diesen Partner auch austauschen da es abzusehen ist, dass es auch in Zukunft zu weiteren Streitigkeiten kommt. Niemand kann ihr auch garantieren, dass sie mit diesem Mann in 5 oder 10 Jahren noch zusammen ist. Wenn nicht, dann bereut sie es ihren Weg nicht gemacht zu haben und wenn schon, dann lebt sie in einem Gefängnis was er ihr gebaut hat. Beides keine tollen Aussichten, von daher sollte man sich nicht Bevormunden lassen und auch eine eigene Meinung haben zu der man steht und sie verbal vertreten kann.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Den Partner in Entscheidungen mit einzubeziehen, finde ich grundsätzlich nicht falsch, so würde ich ihm sagen, was ich beruflich plane, damit ich ihn nicht komplett vor vollendete Tatsachen stelle. Ich würde ihn auch nach seiner Meinung fragen, denn gelegentlich gibt es ja auch Kompromisse, mit denen beide leben können.

Allerdings würde ich mir nie von einem Partner vorschreiben lassen, was ich beruflich zutun oder zu lassen habe, vor allem dann nicht, wenn es sich um eine solide Karriere handelt, und diese scheint Deine Bekannte ja durchaus anzustreben. Ich würde ihr raten, ihren Weg weiterhin zu verfolgen und sich da nicht von ihrem Partner beeinflussen zulassen.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mit so einem Typen würde ich mich gar nicht mehr abgeben. Mir wäre es viel zu blöd und wenn ich merken würde, dass mir mein Partner Steine in den Weg legt, dann wäre es für mich ganz schnell aus, vor allem dann, wenn es um meine größten Wünsche und eben auch um meine Karriere geht. Ich würde mir da nie von jemandem so dermaßen reinreden lassen. Und wenn es meinem Partner nicht passt, was ich machen will, dann hat er eben Pech gehabt und muss schauen, was er daraufhin machen will.

Mein erster Freund war auch von dieser Sorte. Damals stand ich kurz vor dem Abitur und wollte danach unbedingt studieren und eben einfach Karriere machen. Das hat ihm auch überhaupt nicht in den Kram gepasst. Er hat versucht mich dazu zu drängen, eine Ausbildung zu machen, um direkt Geld zu verdienen und um nach der Ausbildung am besten mit der Kinderplanung beginnen zu können.

Wir hatten da eben auch komplett unterschiedliche Lebenspläne und von daher hat es nicht gepasst. Glücklicherweise habe ich mich da nicht nach ihm gerichtet. Das hätte ich mein ganzes Leben bereut. Allerdings habe ich mir auch vorgenommen, mir nie mehr so dermaßen von jemandem reinreden zu lassen. Es ist ja in Ordnung, wenn der Partner irgendwelche Ratschläge gibt oder beispielsweise anmerkt, dass er es schade fände, wenn man aus Berufsgründen in eine andere Stadt ziehen würde.

Einen aber in eine so bestimmte Richtung zu drängen, einem quasi schwer davon abzuraten Karriere zu machen und so dreiste Forderungen zu stellen, geht für mich absolut gar nicht. Dafür ist mir mein eigenes Glück zu wichtig. Es würde mir nichts bringen, mich nach jemandem zu richten, ihn glücklich zu machen und dabei todunglücklich zu werden. Von daher würde so eine Beziehung für mich auch nicht mehr funktionieren, wenn der Partner nicht irgendwann zur Vernunft kommen würde.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^