Werden die Hygiene-Demos eine große Bewegung?

vom 06.05.2020, 14:24 Uhr

Die sogenannten Hygiene-Demonstrationen gibt es nicht nur in den USA, sondern auch vermehrt hier bei uns. Es handelt sich um eine bunte Mischung aus Verschwörungstheoretikern, linken und rechten Extremisten und "besorgten Bürgern". Hat diese Bewegung das Potenzial, groß und gefährlich zu werden? Wird es regelmäßige "Spaziergänge" wie bei Pegida geben? Was haltet ihr von diesem Konglomerat unterschiedlichster Gesinnungen, die das Gefühl von Menschen, denen der Lockdown und seine Folgen Angst machen, für ihre Zwecke missbrauchen?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Blöderweise werden die Lockdown Maßnahmen ja nun langsam zurückgefahren, da gehen diesen Gestalten wohl bald die Gründe zum demonstrieren aus. Wobei das ja jetzt schon total lächerlich ist. Bei uns hat einer eine Demonstration organisiert, die dann auch genehmigt wurde, weil angeblich seine Grundrechte beschnitten werden, zum Beispiel das Recht zu demonstrieren. Ja, das hat er so in eine Kamera gesagt. Finde den Fehler. :lol:

Aber irgendwas neues werden die schon finden, mit dem sie unzufrieden sein können und gegen das sie Stimmung machen können. Das "was" ist nämlich eigentlich irrelevant, das "dagegen" ist viel viel wichtiger. Aus dem Grund sind die ganzen "Klimaexperten" aus dem Internet jetzt auch innerhalb von wenigen Wochen zu Virologen umgeschult worden. Klima ist halt gerade nicht so Thema.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Das Demonstrationsrecht ist ja schon ein Grundpfeiler in einer Demokratie und wenn sich Bevölkerungsgruppen benachteiligt oder ungerecht behandelt fühlen, dann sollten sie ihren Unmut auch in Form einer Demo zum Ausdruck bringen können. Welche Bedeutung man diesen Demonstrationen beimisst, das bleibt ja jedem selbst überlassen, aber diese Teilnehmer nun gleich mit Verschwörungstheoretikern, Extremisten oder Gestalten gleichzusetzen, das finde ich sehr oberflächlich und schlecht recherchiert. Einen Missbrauch sehe ich nicht in diesen Demos, denn die Menschen machen nur von ihrem Grundrecht Gebrauch.

» Herr Krawuttke » Beiträge: 424 » Talkpoints: 29,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich beäuge dieses wilde Konglomerat aus unterschiedlichen Extremen und verwirrten Mitläufern auch mit Skepsis, glaube aber nicht so recht, dass ausgerechnet diese Protestform die aktuelle Krise langfristig überleben wird. Die Teilnehmer können sich dann ja wieder anderen Verschwörungstheorien zuwenden und den Klimawandel weiter leugnen oder offenen Antisemitismus verbreiten und so.

Aber wie schon erwähnt, sehe auch ich hier zwei Möglichkeiten: Entweder wir haben Glück und die diversen Beschränkungen können gelockert werden, wodurch der "Bewegung" die Grundlage entzogen wird. Die ja sowieso schon recht wackelig ist - "demonstrieren" war meines Wissens nie komplett verboten, was ich auch gutheiße. Nur genügt es manchen BürgerInnen eben nicht, wenn die Art und der Umfang ihrer öffentlichen Performance geregelt wird - ich hätte eben gestaffelt und in Schichten demonstriert oder ähnliches.

Oder wir haben Pech, die Infektions- und Opferzahlen steigen wieder, und dann wird zumindest der öffentliche Teil der "Bewegung" ziemlich schnell wieder in alle Winde zerstreut, sodass sie wieder nur noch online ihre Meinungen und Ansichten verbreiten können. Das ist zwar die weniger ideale Lösung, aber sie sollte ebenfalls verhindern, dass die Verschwörungstheorien zumindest auf den Straßen hochkochen. Im Netz ist ja leider schon Hopfen und Malz verloren.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



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