Was macht ihr zuerst mit den zurückgewonnenen Freiheiten?

Derzeit werden bedingt durch die Krise wieder viele Lockerungen eingeführt. Für viele ist es in jeglicher Hinsicht zurückgewonnene Freiheit. Welche Sachen habt ihr meisten vermisst und wollt ihr unbedingt wieder machen? Für viele ist es das Shopping, das Reisen oder einfach nur die Verwandtschaft wieder sehen. Was habt ihr am meisten vermisst und welche zurück gewonnene Freiheit habt ihr am meisten vermisst.

Die Kinder sind froh dass sie endlich Oma und Opa wieder um sich haben und auf Spielplätze zu dürfen. Für sie war schwer nachzuvollziehen wieso was passiert. Ich bin froh dass ich endlich wieder in andere Bundesländer darf und mir dort eine Auszeit gönnen kann. Was habt ihr am meisten vermisst?

Ich habe mich nie unfrei gefühlt, von daher finde ich es extrem übertrieben jetzt von zurückgewonnener Freiheit zu sprechen. Wir überlegen uns wohl, ob wir den Geburtstag meines Vaters jetzt nicht doch im kleinen Kreis feiern wollen, aber ansonsten ändert sich für mich gar nichts.

Meinem Sport konnte ich immer problemlos nachgehen, "Shopping" gehört nicht zu meinen Hobbys, Reisen muss erst mal nicht sein weil das Virus nicht weg ist und meinem Friseur habe ich abgesagt. Ich hatte schon länger einen Termin zum Spitzen schneiden, aber das ist nicht dringend. Ich habe ihm gesagt er soll erst mal die Notfälle dran nehmen und anrufen wenn er wieder Luft hat.

Mir geht es so ähnlich wie Cloudy. Auch ich habe mich weniger "unfrei" gefühlt als mich eben den in meinen Augen sinnvollen und notwendigen Maßnahmen angepasst. Und ich denke auch, dass das Virus nicht weniger gefährlich ist, nur weil aus vorwiegend wirtschaftlichen Gründen die Leute wieder mehr aufeinander losgelassen werden. Sprich, meinen 80-jährigen Vater "darf" ich zwar jetzt wieder besuchen und würde mich auch darüber freuen, aber ich halte trotzdem lieber noch die Füße still. Die "Freiheiten" basieren schließlich auf rein statistischen Angaben, weswegen der alte Herr immer noch längst nicht außer Gefahr ist.

Und bei dem ganzen Drumherum war ich eigentlich zum Großteil ganz froh, weniger Menschentrauben erdulden zu müssen und ungestört alleine unterwegs zu sein. Shopping und Fußgängerzonen habe ich definitiv nicht vermisst, und sonst konnte ich meinem Alltag und meinen Hobbys sogar besser und entspannter nachgehen, als wenn das ganze Land unter Volllast läuft.

Ich würde mich zwar freuen, mal wieder schön Essen zu gehen oder mich ins Café setzen zu können, aber das muss noch eine Weile warten. Und dann kommt es auch sehr darauf an, als wie störend, wenngleich notwendig, sich die berühmten Abstands- und Hygieneregeln erweisen. Wenn ich mich an meinem Katzentischchen mit Mundschutz und Desinfektionsspray eher wie im Krankenhaus fühle, bleibe ich auch hier lieber noch daheim und koche mir etwas Schönes.

Welche zurückgewonnenen Freiheiten? Ich darf bald wieder aus dem Home Office zur Arbeit gehen. Also, wenn das Freiheit ist, dann ist das doch super. Ansonsten hat sich für mich noch nichts verändert. Ich kann weiterhin nicht zu meiner Familie ins Ausland, weil die Grenzen noch geschlossen sind. Ich kann nicht zu meinen Freunden ins Ausland, da die Grenzen immer noch kontrolliert werden. Also meine Freiheit ist noch nicht wiederhergestellt, trotz Lockerungen. Der Rest ist bei mir tatsächlich so wie gehabt.

Für mich ist es schon mal eine mentale Erleichterung, dass ich nun wieder ohne "triftige Gründe" vor die Tür gehen kann. Die triftigen Gründe sind zwar nur selten von Polizeikontrollen tatsächlich erfragt worden, aber trotzdem ist es mir lieber, wenn ich mir da nicht erst dazu Gedanken machen muss, welchen Grund ich nennen würde. Ansonsten hat sich bisher noch nicht allzu viel für mich verändert, da ich ohnehin die ganze Zeit ins Büro gegangen bin und dies auch weiterhin tun werde. Am meisten würde ich mich darüber freuen, wenn kulturelle Einrichtungen allmählich wieder öffnen würden. Zumindest unsere Büchereien sollen ab nächster Woche schrittweise wieder öffnen, worauf ich mich schon freue.

Ich habe mich, obwohl ich in Bayern lebe und damit sicherlich sehr strenge Vorschriften hatte, nicht unfrei gefühlt. Es musste alles sein und ich denke, dass man sich auch jetzt zurückhalten muss. Wir müssen zum Impfen zum Kinderarzt und das ist eine Freiheit, die ich mir für mich nun herausnehme, auch wenn das vorher schon möglich war. Tatsächlich waren wir aber wochenlang zu Hause und haben nichts weiter gemacht außer mal Spaziergänge oder Joggen.

Letztendlich wird sich bei uns aber nun nichts ändern, denn ich will ja auch nicht krank werden oder andere Menschen krank machen. Wir müssen uns alle zurückhalten, auch wenn es schwer fällt und keine Kleidung der Welt kann mir meine Gesundheit ersetzen.