Trennung vom Partner, weil Elternteil Suchtkrank ist?
Eine Bekannte ist schon einige Jahre mit ihrem Partner zusammen. Im Laufe dieser Zeit hat sie auch mitbekommen, dass der Vater ihres Partners Alkoholiker ist. Sie hat auch schon öfter mitbekommen, dass der Vater getrunken hatte und sich komisch benommen hat und auch schon mal einen Ausraster hatte. Dies war erst vor kurzem so und seit dem sieht meine Bekannte alles in einem anderen Licht.
Ihr Partner blockt das Thema vollkommen ab und sie fühlt sich wohl ziemlich überfordert damit und auch alleine. Sie meint, dass sie schon versucht die Eltern ihres Partners deswegen zu meiden. Sie hat selbst keine besonders gute psychische Verfassung und traut sich nicht zu, da irgendwas zu unternehmen. Schlicht und einfach überfordert sie das alles anscheinend.
Sie meinte nun schon, dass sie ernsthaft überlegt, ob sie sich nicht von ihrem Partner trennt. Sie liebt diesen zwar und ist im großen und ganzen auch wohl recht glücklich mit ihm, aber sie möchte irgendwie der Situation mit dem suchtkranken Vater ausweichen. Da ihr Partner wohl viel Kontakt zu seinen Eltern hat und diese auch öfter sieht, ist es schwierig den Kontakt mehr einzuschränken. Ich weiß nun nicht was ich raten soll. Denn ich fände ich schade, wenn die langjährige Beziehung wegen der Suchtkrankheit eines anderen Familienmitgliedes auseinander gehen würde.
Würdet ihr euch vom Partner trenne, wenn ein Elternteil von ihm an einer Suchtkrankheit leidet? Was würdet ihr da machen? Was könnte ich meiner Bekannten da raten?
Wenn ich wirklich mit meinem Partner glücklich bin, dann ist die Suchtkrankheit eines Elternteils auf keinen Fall ein Trennungsgrund. Eher schein die eigene psychische Verfassung deiner Bekannten hier eine große Rolle zu spielen, weshalb sie nicht mit der Situation klarkommt. Ich verstehe nicht was dagegen spricht, dem Partner einfach zu erklären, warum man sich von seinen Eltern etwas distanzieren möchte? Schließlich wird er nicht die ganze Zeit bei diesen verbringen und man muss ja nicht immer dabei sein.
Gäbe es einen solchen Fall in der Familie meines Freunde, würde ich versuchen das andere Elternteil zu unterstützen, dass die Sucht auch wieder geheilt werden kann. Auch für das Kind ist das eine enorme Belastung, den eigenen Vater so zu sehen, dann noch deswegen eine Trennung, ist sicherlich nicht gerade der schönste Weg. Zeigt der Partner wirklich gar kein Verständnis für die Gedanken seiner Lebensgefährtin, kann ich ja verstehen, dass sie sich irgendwann trennt, jedoch liegt es dann nicht am suchtkranken Elternteil, sondern an der Beziehung selbst.
Wieso liegt es an der Beziehung selbst, wenn meine Bekannte nicht mit ihrem Partner über den suchtkranken Vater sprechen kann? Hast du schon mal daran gedacht bambi, dass der Partner das Thema einfach abblockt und sauer reagiert, wenn meine Bekannte das ansprechen möchte? Würdet du da wirklich immer wieder von Anfangen, wenn du wüsstest, dass dein Partner das Thema meiden möchte?
Ich glaube du hast noch nicht verstanden, dass "reden" nicht immer die Lösung für alles ist. Und was macht eine noch so glückliche Beziehung aus, wenn der Partner engen Kontakt zu seinen Eltern pflegt und meine Bekannte einfach nicht weiß, wie sie sich da verhalten soll? Das musst du mir mal erklären. Wenn man deinen Text liest, meint man echt, dass alles und jedes mit reden gelöst werden kann.
Das du jemanden unterstützen würdest, von einer Sucht los zu kommen, ist ja toll. Aber hast du damit schon Erfahrungen gemacht? Was wenn sich der Vater gar nicht helfen lassen möchte? Meine Bekannte hat mit keinem Wort erwähnt, dass ihr "Schwiegervater" einen Entzug plant oder macht. Und wieso sollte es den Partner mehr belasten, wenn er dann auch noch eine Trennung zu verarbeiten hat, wenn sein Vater schon seit vielen Jahren süchtig ist? Das Thema wird bisher anscheinend tot geschwiegen, wieso sollte das dann bei einer Trennung anders sein oder irgendwas schlimmer machen?
Reden mag nicht immer die Lösung sein, aber vielleicht gibt es dann gar keine Lösung und eine Trennung ist wirklich unvermeidlich. Sie wird nichts an der Suchtkrankheit des Vaters ihres Freundes ändern können. Dazu müsste beim Vater selbst oder bei seiner Frau oder seinem Sohn mal ein Schalter umkippen und ein Prozess in Gang gesetzt werden.
Dass sie wenigstens bei ihrem Freund diesen Schalter umkippt, scheint auf absehbare Zeit auch nicht zu passieren, wenn er dermaßen abblockt. Solange bei seinen Eltern keine Veränderung eintritt, würde er dann auch nur vor der gleichen Entscheidung stehen wie seine Freundin jetzt. Den Status Quo akzeptieren und weiter so tun als wäre nichts oder den Kontakt beenden. Da er ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern zu haben scheint, blockt er wahrscheinlich genau deswegen ab.
Also: es bleibt ihr nur, es zu akzeptieren oder zu gehen. Die Frage ist, ob es Möglichkeiten gibt, die es ihr erleichtern, die Situation zu akzeptieren. Dass sie den Kontakt einschränken will, kann ich gut verstehen. Was sagt denn ihr Freund dazu? Ist es ihm egal, ob sie ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat oder besteht er darauf, dass da reger Kontakt gepflegt wird?
Ganz ehrlich, ich kann mir nicht vorstellen, wie das wirklich gut ablaufen kann. Wenn sie die Situation so belastet, wird es früher oder später knallen. Selbst, wenn sie nie wieder mit zu seinen Eltern muss. Dann führt er irgendwie so ein "geheimes Doppelleben", von dem sie nichts wissen will. Wollen die beiden mal Kinder haben, von denen der Alkoholiker dann der Großvater wäre?
Eine Möglichkeit wäre natürlich, dass sie ihre psychische Situation in den Griff bekommt. Ich weiß ja nicht, was sie hat und ob es da überhaupt eine Lösung gibt. Aber wenn sie stabiler wäre, wäre das um einiges einfacher.
Letztendlich muss sie einfach schauen, wie viel sie aushält. Schnell wird sich auf keinen Fall etwas ändern. Meiner Meinung nach sollte sie nicht gleich das Handtuch werfen. Ich würde einfach mal schauen, wie es läuft, wenn man den Kontakt immer weiter einschränkt. So pro forma würde ich eine langjährige Beziehung nicht beenden.
Ich stehe auf dem Standpunkt, dass man in einer Beziehung über so etwas reden MUSS. Das ist einfach zwingend notwendig, wenn man zusammen leben will und alt werden will. Wenn man über so etwas nicht reden kann, dann ist die Trennung besser. Nicht, weil ein Elternteil suchtkrank ist, sondern weil man nicht über alles reden kann. Und ja, ich finde, dass reden immer gut ist. In einer Beziehung ist Reden Gold und nicht das Schweigen.
Gerade, wenn es um solche Probleme geht, mit denen der Partner anscheinend nicht so klar kommt, ist es wichtig, dass er wenigstens mit der Partnerin redet und wenn er das nicht will, dann muss er alleine damit fertig werden. Der Partner schein nämlich ein Co-Abhängiger zu sein, der damit genauso wenig fertig wird und es genauso wenig einsieht, dass ein Elternteil süchtig ist, wie das Elternteil selber und das ist schon heftig genug und dann würde ich mich auch trennen.
Wenn ein Partner nicht einsieht, dass er süchtig ist, dann rät die Drogenberatung, dass man sich trennt, damit der Süchtige sieht, was er verliert durch sein Verhalten. Genauso sollte es die Bekannte von dir machen. Trennen, damit der Partner sieht, dass sein Verhalten nicht richtig ist und er Co-Abhängig ist.
Kommunikation in einer Beziehung ist das A und O und in meinen Augen in der genannten Beziehung nicht ganz stimmig. In erster Linie sollte daran dringend gearbeitet werden! Ich würde deiner Bekannten daher raten, das Thema noch einmal in Ruhe mit ihrem Partner zu besprechen und auch besonders auf ihre Sorgen und Ängste einzugehen. Nimmt ihr Partner es nicht ernst, würde ich Abstand suchen.
Ein weiteres Problem sehe ich in der psychischen Verfassung deiner Bekannten, woran sie dringend arbeiten sollte. Sie und ihre Gefühle sind wichtig und sie sollte alles tun, um diese auch zu schützen. Wenn ihr Partner da anderer Meinung ist und ihre Gefühlslage nicht genügend respektiert, Eltern hin oder her, so hat diese Beziehung in meinen Augen keine rosige Zukunft.
Man sollte darüber reden aber es wird einseitig abgeblockt vom Partner. Der hat offenbar gar kein Nerv darüber zu reden und ob die eigene Situation der Dame dem Partner glaubhaft vermittelt wurde in einem Gespräch lässt sich nicht entnehmen. Hat sie denn schon mal offen zu ihrem Partner gesagt, wie sehr sie das belastet?
Wenn er einen engen Kontakt pflegen möchte kann er das auch in einer Beziehung machen. Niemand sagt, dass sie immer mit zu Besuch gehen muss wenn er seine Eltern besucht oder auch Zuhause sein muss, wenn seine Eltern kommen. Da kann man sich schon aus dem Weg gehen und immerhin scheint man nicht im selben Haushalt zu wohnen mit den Eltern, dass das durchaus machbar ist.
Sie selbst scheint nicht sehr stabil zu sein und hast du auch selbst schon gesagt, entweder sie akzeptiert das ganze soweit als das Problem ihres Schwiegervaters und macht das nicht zu ihrem. Vor allem aber sollte sie einmal an ihren eigenen Problemen arbeiten, bevor sie sich auf die anderen stürzt und dort ihren Mund aufreißt.
Wie gesagt Kontakt kann man vermeiden mit einfachsten Mitteln, wenn man den Partner halten möchte, aber es muss auch einfach mal der Mund aufgemacht werden wie sehr sie das belastet und nicht das Gespräch anfangen mit "dein Vater hat ein Alkoholproblem" sondern welches Problem sie hat und wie sie das lösen möchte. Auch die Gedanken an die Trennung wegen der belastenden Situation sollte sie einmal klar schildern, dann wacht der Partner vielleicht auch einmal auf und sucht mit nach einer Lösung mit der alle Seiten zurecht kommen.
Warum sollte man sich denn vom Partner trennen, nur weil dessen Vater suchtkrank ist? Das ergibt für mich überhaupt keinen Sinn. Was hat denn der Vater da mit dem Partner zu tun? Gut, die beiden sind verwandt und sehen sich vielleicht ab und zu, aber das war es doch auch schon. Solange der Partner nicht noch bei den Eltern lebt und er eben ab und zu Kontakt zu ihnen hat, ist doch alles in Ordnung.
Es ist sicher nicht schön, zu wissen, dass der Vater des Partners suchtkrank ist. Das Ganze wird ja auch den Partner selbst belasten und generell auch die Familie. Ich würde mich da aber auch nicht einmischen. Wenn man zu solchen Familientreffen nicht mit möchte, hat man meiner Meinung nach gute Gründe dafür und das muss ja auch nicht sein. Als Paar muss man doch nicht zwangsläufig immer alles gemeinsam machen, auch Familienbesuche nicht. Dann lässt man den Partner eben alleine seine Eltern besuchen. Ich kann schon verstehen, dass man da nicht zwangsläufig mitkommen möchte. Man wird ja auch nicht helfen und auch generell nichts dafür tun können.
Ich würde meinen Partner da einfach so gut wie möglich unterstützen. Für ihn ist die ganze Sache sicherlich auch alles andere als leicht und da sollte man einfach für ihn da sein, auch dann, wenn er versuchen will, seinem Vater zu helfen. Das Ganze ist doch auch wirklich nachvollziehbar und zu einer Beziehung gehören eben nicht nur gute Zeiten. Da muss man auch mal solche schweren Phasen miteinander durchstehen, ohne sich gleich zu trennen, vor allem dann, wenn die schwere Phase nicht einmal direkt die beiden betrifft.
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