Wie viel Geduld in der Kennenlernphase mitbringen?

vom 22.12.2016, 22:42 Uhr

Eine Bekannte von mir hat vor etwa einem Monat einen Mann kennengelernt und sich mit diesem bisher auch schon dreimal in verschiedenen Lokalitäten getroffen um sich möglichst etwas näher kennenzulernen. Nun ist sie jedenfalls etwas gefrustet und würde diese Kennenlernphase am liebsten abbrechen, weil es ihrer Meinung nach nur vergeudete Zeit war und sie immer noch nichts Konkretes aus der Vergangenheit des Mannes in Erfahrung hat bringen können. So ist sie ja ganz angetan von ihm, aber er ist ihr irgendwie zu verschlossen.

Ich habe meiner Bekannten nun angeraten, nicht so ungeduldig zu sein und das alles eben, so seine gewisse Zeit braucht. Kennt ihr auch so ein Gefühl der Ungeduld in einer Kennenlernphase von euch oder anderen Menschen? Was würdet ihr denn solchen Menschen anraten und wie viel Geduld würdet ihr denn in einer solchen oder ähnlichen Kennenlernphase einbringen wollen? Würdet ihr euch auch dutzende Male treffen wollen, wenn euch an einem Menschen sehr viel gelegen ist?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Auch wenn der Mann verschlossen ist, soll deine Bekannte doch einfach nachfragen, was sie wissen will. Entweder er sagt es ihr oder ihm geht es einfach zu schnell. Wenn das der Fall ist, dass der Mann nicht raus will mit der Sprache, dann muss deine Bekannte das entweder akzeptieren oder ihm sagen, dass sie das ganze abbricht, wenn er nicht mal was über sich erzählt. Vielleicht erzählt deine Bekannte aber auch einfach zu viel von sich, dass er gar nicht so recht weiß, was er sagen soll.

Nur fragenden Menschen kann geholfen werden und entweder ist deine Bekannte so aufgeschlossen, dass sie versucht ihn aus der Reserve zu locken oder es klappt nicht und dann sind die beiden einfach zu verschieden. Vielleicht sollten die beiden sich auch mal bei Bekannten treffen, so dass der Mensch einfach die Bekannten deiner Bekannten kennen lernt und da vielleicht ein wenig aus sich raus kommt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Für mich hört sich das eher so an, als wenn deine Bekannte auf biegen und brechen jetzt sofort einen Mann haben möchte der ihren idealen entspricht. Ungeduld ist dabei noch nicht einmal der richtige Ausdruck, sie scheint schon verzweifelt zu sein weil es einfach nicht nach ihren Vorstellungen läuft und der Mann auch nicht springt wie sie es will. Ehrlich, da soll sie lieber die Finger von dem armen Kerl lassen anstatt ihm hinterher das Leben zur Hölle zu machen.

Generell finde ich es befremdlich und widerlich, wenn jemand alles bei den ersten drei Treffen von sich preis gibt und alles nach draußen hängen lässt. Wo ist da noch die Spannung und Geheimnisse die man entdecken kann? Da wäre für mich bereits die Luft raus, da sind Menschen die nicht alles direkt raus hauen bei den ersten Treffen durchaus interessanter und hat man länger etwas davon, als wenn jemand damit hausieren geht mit seinem Leben.

Wenn mich ein Mensch interessiert, dann treffe ich diesen auch einige hundert Male und werde immer etwas neues an ihm entdecken wenn er vorher nicht damit alles von sich Preis gegeben hat. Ein zeitliches Limit gibt es dabei nicht, denn manchmal finden die Treffen täglich statt, bei anderen nur einmal im Monat und somit ist das auch ein ganz anderer zeitlicher Rahmen der bei jedem herrscht. Weiß ich nach dem dritten Treffen alles von einem Mann, dann ist dieser schon wieder für mich uninteressant und es wird zu keinem vierten Treffen mehr kommen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Kann es sein, dass bei deiner Bekannten die biologische Uhr schon tickt und dass sie deswegen so ungeduldig ist? Für mich hört sich das ein bisschen so an, als ob sie jetzt unbedingt ein Baby möchte, aber leider der passende Mann dazu fehlt. Deswegen will sie alles im Schnelldurchlauf bis zum nächsten Eisprung geklärt haben und die Gewissheit haben, ob er der "Richtige" ist und deswegen Offenheit und Vertrauen erzwingen, was sich erst noch entwickeln muss. Das finde ich krank und traurig.

Ich sehe das so wie Sorae, wenn man ein gutes Gefühl dabei hat und eine Person interessant und sympathisch findet, dann hat das doch Zeit. Solange die Basics wie Werte und Moralvorstellungen einigermaßen zusammenpassen und man auch ähnliche Zukunftsvorstellungen hat, ist es doch reizvoll, wenn das eine oder andere Geheimnis existiert und man den anderen erst nach und nach kennenlernt und immer neue Seiten entdeckt. Daher verstehe ich die Ungeduld hier auch gar nicht, ich finde deine Bekannte sollte sich am Riemen reißen und auf die Bremse treten, sonst verschreckt sie noch jeden potentiellen Vater ihrer zukünftigen Kinder. Kein Mensch mag es, wenn man direkt mit der Tür ins Haus fallen möchte, jedenfalls ist mir keiner bekannt.

Ich habe mal einen jungen Mann kennengelernt, der mir total sympathisch war, aber da hätte ein weiterer Kontakt einfach nichts gebracht, auch wenn wir uns gut verstanden haben. Die Zukunftsvorstellungen passten einfach nicht zusammen. So wollte er immer auf dem Land leben, während das Landleben aber rein gar nichts für mich ist. Ich bin eher Großstadtkind.

Aber wenn die Basis passt und man sich da einigermaßen einig ist und da auch Kompromisse möglich sind, muss ich gar nicht wissen, ob ein Mann gegen Masern geimpft, eine Zahnspange getragen und jemals eine Geschlechtskrankheit gehabt hatte bevor ich mich auf eine Beziehung einlasse. Selbst Alltagsgewohnheiten kriegt man doch erst später heraus. Oder will deine Bekannte zukünftig beim nächsten Date am besten einen ausgefüllten Fragebogen mit Lebenslauf haben, damit ihr auch kein Geheimnis entgeht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Was will die Bekannte denn genau über den Mann wissen? Da steht ja, dass sie unbedingt etwas über die Vergangenheit des Mannes wissen will, er da aber recht verschlossen ist. Das finde ich nach drei Treffen nun auch nicht gerade ungewöhnlich. Vor allem dann, wenn man eine unschöne Vergangenheit mit schweren Krankheiten, einer Scheidung und einer schweren Kindheit hatte, dann will man das nicht direkt jedem auf die Nase binden und erst recht nicht gleich nach dem dritten Treffen.

Wenn sie konkrete Fragen hat, dann kann sie diese doch auch stellen. Wenn der Mann die Fragen nicht beantworten will, dann muss und sollte man das aber auch akzeptieren. Ich verstehe aber auch nicht so recht, wieso man so versteift darauf ist, unbedingt wissen zu müssen, was der Mann in der Vergangenheit so getan hat. Im Normalfall lernt man solche Sachen doch automatisch mit der Zeit kennen, wenn man sich näher kennenlernt, ohne dass man da so vehement nachbohren muss.

Wenn sie sich unsicher ist, wie sie überhaupt zueinander stehen und ob der Mann näheres Interesse hat, dann kann sie ihn das doch einfach fragen. Es ist doch wichtig, so etwas zu wissen, um einfach zu wissen, wo man steht und ob man sich eben noch weitere Hoffnungen machen soll oder nicht. Und nach dem dritten Treffen kann man durchaus nach den Vorstellungen des anderen fragen, vor allem dann, wenn noch ein weiteres Treffen geplant ist.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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