Wenn verreisen trotz Corona möglich ist, würdet ihr es tun?
Medial vernimmt man nicht selten, dass durch Corona die Urlaube storniert wurden und die Urlaubsreise wohl verschoben werden muss. Natürlich hat dies einen negativen Einfluss auf die Hotel- und Reisebranche sowie auf die Fluggesellschaften, was gerne geändert werden würde.
Aktuell kommen vermehrt Gerüchte, dass manche Orte wieder eine „Urlaubsreise“ ermöglichen wollen. Auch die Kanaren, Balearen, Österreich & Co denken darüber nach, um etwas Tourismus hineinlassen zu können und so etwas wirtschaftlichen Schaden abfedern zu können.
Doch all das sind erstmals nur Ideen, die in der Corona Pandemie nicht gerade viel wert sind. Allerdings freuen sich derart viele, dass ich mich frage, wer denn letzten Endes wirklich verreisen würde, wenn es möglich wäre und wohin?
Seid Ihr die Personen, die trotz Corona verreisen würden, wenn Ihr die Chance bekommt? Wenn ja, wo darf die Reise aber (z.B Bergamo) auf keinen Fall hingehen oder habt Ihr nicht vor, selbst wenn möglich, trotz Corona zu verreisen?
Ich würde sagen, es hängt von zahlreichen Rahmenbedingungen ab, ob und wohin ich ggf. reisen würde. Was werden die Reisen kosten, wie groß sind die Restriktionen vor Ort, wie groß ist die Gefahr, bei der Rückreise doch in eine Quarantänesituation zu geraten, etc. Da ich sowieso häufig antizyklische Urlaubspläne mache, hätte ich auch nichts dagegen, den Urlaub erst zu einer unüblichen Zeit (z.B. im Herbst) oder zu einem wenig nachgefragten Reiseziel zu unternehmen. Auch bei Reisen innerhalb Deutschlands könnte ich mir auch vorstellen, in eine wenig nachgefragte Region zu reisen, da es eigentlich überall viel Interessantes zu sehen gibt.
Ich werde wohl noch mindestens ein paar Monate die Füße still halten, unabhängig von irgendwelchen Lockerungen. Ich traue dem "Frieden" noch nicht so ganz, und auch wenn ich gern reise, so sehe ich Urlaubsreisen doch eher als ein Privileg an und weniger als ein Recht oder gar ein Bedürfnis.
Außerdem bin ich generell skeptisch, was die allgemeine Einhaltung der berühmten "Abstands- und Hygieneregeln" angeht, die uns wohl noch eine Zeitlang begleiten werden. Selbst morgens in der U-Bahn hält sich bei weitem nicht jeder an die Spielregeln, und ich habe zumindest im Augenblick und wohl auch noch die nächsten Wochen keine Lust, zuzusehen, wie sich wieder Menschentrauben bilden und die Handläufe der Rolltreppen abgeleckt werden.
Gegen innerdeutschen Urlaub hätte ich prinzipiell auch nichts, aber gerade habe ich auch keine Lust auf einen eventuellen Massenansturm, der sich auf die Verfügbarkeit und die Preise direkt auswirkt. Wenn auf einmal alle Welt in die bayerischen Berge und an den plattdeutschen Strand strömt, und ich gerade so noch eine gammlige Unterkunft irgendwo im Nirgendwo abgreifen kann, ist das für mich auch kein schönes Reiseerlebnis. Da warte ich im Augenblick lieber noch ab und lege noch ein bisschen Geld beiseite fürs nächste Jahr.
Unser Sommerurlaub wurde abgesagt und in Deutschland will ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich etwas buchen wollen. Man weiß ja nicht wirklich was das alles wird und ob man dann überhaupt irgendwo hin kann. Ich werde nun nicht umbuchen oder versuchen irgendwo anders Urlaub machen zu können. Wir haben im Dezember noch einen Urlaub geplant und ich hoffe dass dieser dann auch umsetzbar ist, aber wenn nicht verstehe ich das schon.
Ich sehe das ganz ähnlich, dass ich diesem „vermeidlichen Frieden“ nicht trauen kann. Auch mir ist das alles zu komisch und die Dunkelziffer ist ja auch bekanntlich höher. Ich habe am Ende des Tages dann auch zu viel Angst davor, jetzt irgendwo im fremden Land, dank Lockerung, zu hocken und dann nicht nach Hause zu kommen.
Trotz Rückholaktionen, die ja jetzt gestoppt sind, sind sehr wohl noch Menschen im Ausland, die eigentlich nach Hause wollen. Das möchte ich gerne erspart wissen, obwohl wir auf die Malediven geflogen sein wollten. Ein schöner Ort, aber wenn ich dort festsetze, wer versorgt mich? Mag ja ein Traum örtlich sein, aber die Versorgung ist ja auch durch den Flugverkehr nur möglich und das sehe dann schon komisch aus. Und in Malle, der Hauptstadt mit Sharia-Recht mag ich solange ungern unterkommen müssen.
Jedenfalls bin ich derzeit auch etwas skeptisch und befürchte eine zweite Welle. Die Dunkelziffern werden überall höher sein und bei weiteren Lockerungen wird da auch die Nachlässigkeit der Menschen zunehmen, was wiederum der Grund sein wird, wieso es weiter ansteigen kann/wird. Meiner Vermutung nach.
Ich würde daher auch erst einmal die Füße still halten und mich nicht auf Reisen begeben. Natürlich ist das schade, aber im Ernstfall mag ich nicht irgendwo stehen müssen, wenn ich dann nicht mehr nach Hause komme. In den USA habe ich Freunde/Verwandte, das wäre noch gut gegangen, auch in Asien habe ich Bekannte, aber eben nicht überall.
Ich weiß sogar gar nicht, ob es nicht besser gewesen wäre, nur in dem eigenen Land verreisen zu dürfen, was der Touristikbranche innerorts sicherlich helfen würde. Denn um überhaupt wegfahren zu können, wären dann sicherlich viele weggefahren.
Die Frage ist eher, was ich am Urlaubsort überhaupt machen würde. Am Strand braten ist nicht mein Ding und viele der Sachen, die ich statt dessen mache, sind aktuell gar nicht möglich. Konzerte, Theater, Festivals und ähnliche Veranstaltungen werden auf jeden Fall für einen längeren Zeitraum nicht stattfinden und will man wirklich in ein Museum gehen mit Abstandshaltern, Maskenpflicht und Desinfektionsmittel? Wobei, wahrscheinlich wird man sich daran irgendwann einfach gewöhnen.
Eine weitere Frage wäre auch, wie voll die wenigen verfügbaren Urlaubsziele im Endeffekt werden. Das könnte ja dann wirklich auch Orten und Zeiten treffen, die bisher vom Massentourismus verschont geblieben sind. Und Massentourismus mochte ich noch nie, auch vor Corona.
Ich wüsste nicht, wohin ich verreisen möchte und gehe eher davon aus, dass es dieses Jahr auf Tagesausflüge hinaus laufen wird. Ich könnte zwar schön ruhig auf Mallorca Urlaub machen in einem Haus, das abseits vom Touristentrubel liegt mit Wanderstrecken, auf denen mir teilweise stundenlang keine Menschen begegnet sind, aber dafür müsste ich mich halt in ein wahrscheinlich ziemlich volles Flugzeug setzen.
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