Dem Haustier Wunsch des Kindes nachgeben?
Unser Sohn wünscht sich seit einiger Zeit ein Haustier. Jetzt hat er in der Corona Zeit einige Tage bei Oma verbracht. Die haben einen Hund und somit ist er auf den Hund gekommen. In fünf Wochen steht sein Geburtstag vor der Tür und er wünscht sich natürlich sehnlichst einen Hund. Prinzipiell haben wir nichts gegen ein Haustier. Wir haben nur bedenken, dass nach der anfänglichen Euphorie die Aufgaben und Pflichten die damit verbunden sind an uns als Eltern hängen bleiben. Ein Hund lebt ja auch ein paar Jahre, so dass man nicht von einer kurzen Lebensdauer wie bei einem Hamster sprecht.
Er hat schon seit längerer Zeit den Wunsch ein Haustier zu bekommen gehegt. Vor nicht so all zu langer Zeit war es noch ein Meerschweinchen. Klar versucht er seine Qualitäten unter Beweis zu stellen. Oma berichtet täglich wie gut er im Umgang mit dem Hund ist. Jedoch haben wir Angst, dass die Euphorie schnell verfliegt und wir der Verpflichtung ausgesetzt sind. Das soll nicht heißen dass wir uns davon komplett frei sprechen wollen, nur dass es nicht ganz und gar an uns hängen bleibt. Wie war das bei euch? Seid ihr den Wünschen eurer Kinder wenn es um ein Haustier geht nachgekommen? Wie hat es sich danach entwickelt?
Meine Kinder sind in meinen Augen noch zu klein, aber ein Hund ist auch etwas, was ich später wieder möchte und das ist etwas, bei dem ich auch nachgeben würde, wenn der Wunsch geäußert wird. Ein Tier muss auch zu den Eltern passen, denn egal was ein Kind verspricht, es kann nicht abschätzen wie zeitintensiv das Tier wirklich ist und spätestens, wenn der Hund alle 2 Stunden am Anfang raus muss oder es draußen schüttet wie aus Eimern, wird das wohl an euch hängenbleiben.
Ein Kind kann auch nur bis zu einem gewissen Punkt verstehen, was so ein Haustier bedeutet. Versprechen kann es viel, weil es letztendlich weiß, dass ihr helfen werdet. Deswegen würde ich an eurer Stelle ganz klar überlegen, ob ihr das zeitlich gut hinbekommt und organisieren könnt, immerhin hat ein Hund seine Bedürfnisse und es reicht nicht, wenn man sich da mal eine halbe Stunde am Tag Zeit nimmt, wenn es einem passt.
Ein Hund bedeutet mindestens 15 Jahre Verantwortung und das nicht nur zeitlich gesehen auch finanziell gesehen, da fallen Hundesteuer an, Futter und der Tierarzt ist auch nicht ohne. Das müsst ihr alles stemmen können. Letztendlich muss man sehen, was man als Eltern packen kann, da das Kind das nicht abschätzen kann und man sieht es ja auch bei einem Streit zwischen Kindern. Das ist alles schnell vergessen und der kurzfristige Feind ist wieder der beste Freund und so muss man es mit dem Verantwortungsbewusstsein sehen. Es ist also die Frage, ob ihr den Hund wollt, da ihr je nach Alter auf dem Hund sitzen bleiben werdet.
Wenn man immer nachgibt hat das ja auch keinen Erfolg. Meine Kinder lieben Tiere, so hatten wir lange Zeit jeden Tag die Katze der Nachbarin bei uns und ich habe gesehen, dass sie das auch gut finden, sich kümmern, aber sie einfach auch noch zu klein sind, das Verhalten des Tieres noch nicht verstehen, man sollte auch das Alter beachten. Kinder wollen ja immer ganz viel.
Grundsätzlich bin ich keine Freundin davon, den Wünschen von Kindern im Bezug auf die Anschaffung eines Haustieres nachzugehen. Das hat aber weniger damit zu tun, dass ich es ihnen nicht gönnen würde, sondern das die Verantwortung am Ende immer auf die Eltern lastet. Das ist so, selbst wenn vorher alles ganz anders kommuniziert wurde.
Die Kinder unterschiedlicher Altersklassen wollen beispielsweise ein Hund. Aktuell in meiner Familie mit Kindern im Alter von 23 und 22 Jahren auch so. Sie verstehen aber nicht, dass es bedeutet, dass der Hund auch raus muss. Zu Beginn im Welpenalter etwas mehr, als üblich. Der Hund möchte auch gefördert werden, spielen und erzogen werden. Das ist soweit so gut. Natürlich wird jetzt gesagt, machen wir doch.
Dann geht es aber weiter, die Kosten für Impfungen, Kastrieren/Sterilisieren, Chipen und etwaige Probleme, die auftreten können. Brüche, Kreuzbandrisse, in Glas getreten etc. Ja die beiden stecken in einer Ausbildung beziehungsweise einem 450,- Euro Job, aber das bringt auch nicht die Welt, wenn man jedes Wochenende feiern ist!
Dann kommen wir zum nächsten Punkt. Wer geht mit dem Hund raus, wenn dieser raus muss, aber die „Kinder“ feiern, weg und unterwegs sind? Das liegt natürlich dann bei jemand anderen. Das ist jetzt nur anhand meines Beispiels so, aber auch so war ich früher, wo ich nach Bitteln und Betteln einen Hund bekam. Ich kann es nicht leugnen.
Katzen sind da wiederum etwas leichter, weil sie ja schon mal allein auf die Toilette gehen. Meerschweinchen oder Hamster sind da natürlich wieder etwas anderes und weniger aufwendig. Es würde wohl auch auf die Art des Haustieres ankommen, aber zwangsläufig würde ich dennoch nicht jeden Wunsch des Kindes erfüllen, nur weil dieses ein Haustier wünscht.
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